Monatliches Archiv: Februar 2020

Gräfelfinger Filmgespräch: Crescendo – #makemusicnotwar (Crescendo)

USA 2019 | 102 min. | Regie: Dror Zahavi | mit Götz Otto, Daniel Donskoy, Peter Simonischek u.a.
Mittwoch, 04.03.2020 19:45
Filmeck Gräfelfing, Bahnhofplatz 1 / 82166 Gräfelfing

Im Rahmen von Friedensverhandlungen zwischen Diplomaten aus Israel und Palästina soll in Südtirol ein Konzert eines Jugendorchesters junger Palästinenser und Israelis unter massiven Sicherheitsvorkehrungen stattfinden. Als ein berühmter Dirigent − mit nationalsozialistischer Vergangenheit in seiner Familie − die Arbeit übernimmt, stellt er schnell fest, dass die Jugendlichen in sich nicht die Freiheit spüren, miteinander, also mit der jeweils verhassten anderen Volksgruppe, zu spielen. Der Orchesterleiter spürt, dass er erst die Barrieren abbauen und die Fragen lösen muss, um musikalisch weiter voranzukommen. So stellt er eines Tages beide Gruppen in einer Reihe einander gegenüber auf. Die jungen Leute sollen sagen, schreien oder anders ausdrücken, was sie eigentlich denken und fühlen.

Hat die Musik die Kraft, trotz der vielen Herausforderungen und Hindernisse Brücken zwischen den jungen Menschen verschiedener Religionen und verhasster Nationalitäten zu bauen?

Einführung und Diskussion: Filmpfarrer Eckart Bruchner, Interfilm-Akademie

Gautinger Filmgespräch: Das Vorspiel

Deutschland / Frankreich 2019 | 90 min. | Regie: Ina Weisse | mit Nina Hoss, Simon Abkarian, Jens Albinus u.a.
Donnerstag, 27.02.2020 19:30
Kino Breitwand Gauting, Bahnhofsplatz 2 / 82131 Gauting

Im Gegensatz zu allen anderen Lehrern, setzt sich Anna (Nina Hoss) bei der alljährlichen Aufnahmeprüfung des Musikgymnasiums für Alexander (Ilja Monti) ein. Denn sie sieht eine große Begabung in ihm. Fortan begleitet Anna ihn mit viel Ehrgeiz und Zuneigung, um ihn so auf die Zwischenprüfung im kommenden Semester vorzubereiten. Sie will ihren Kollegen beweisen, dass sie mit Alexander ein gutes Gespür bewiesen hat. Das Nachsehen hat allerdings Annas 10-jähriger Sohn (Serafin Mishiev), der seine Mutter kaum noch zu Gesicht bekommt, weil die mehr Zeit mit ihrem neuen Schützling verbringt. Auch in Annas Ehe mit Philippe (Simon Abkarian) beginnt es zu kriseln. Sie entfernt sich mehr und mehr von ihrer eigenen Familie und beginnt eine Affäre mit ihrem Kollegen Christian (Jens Albinus), der ihr vorschlägt, einem Quintett beizutreten. Doch als sie bei einem Konzert auf der Bühne steht, versagen ihr die Nerven. Das ermuntert Anna noch viel mehr, denn was sie nicht schafft, soll für ihren begabten Schüler kein Problem sein. Als der Tag der Zwischenprüfung ansteht, kommt es jedoch zu einem folgenschweren Unglück… (Quelle: Kino)

Einführung und Diskussion: Filmpfarrer Eckart Bruchner, Interfilm-Akademie.

Hamburger Filmgespräch stellt vor: Joker

Joker (OmU)
Kanada / USA 2019 | 122 min. | Regie: Todd Phillips | mit Joaquin Phoenix, Robert De Niro, Zazie Beetz u.a.
Dienstag, 25.02.2020, 17:00
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg

Ein Straßenkünstler, der in Gotham City immer wieder gedemütigt wird, tötet im Clownskostüm drei reiche Schnösel, die ihn in der U-Bahn zusammengeschlagen haben. Als seine Maske daraufhin zur Ikone einer Revolte der sozial Abgehängten wird, durchlebt er eine beängstigende Transformation. Der durch Bildgestaltung und Soundtrack atmosphärisch packende Psychothriller interpretiert die DC-Figur des Joker, die als Gegenspieler von Batman zu den berühmtesten Superschurken des Genres zählt, als gebrochenen Antihelden, dessen Entwicklung ganz ohne fantastische Elemente mit größter Intensität fühlbar gemacht wird. Obwohl die Großstadtkulisse an das New York der 1970er Jahre erinnert, zielt das Bild einer zynischen Welt auf die unmittelbare Gegenwart. (Quelle: Kino)

Joaquin Phoenix hat für sein Spiel den Oscar als bester Hauptdarsteller gewonnen. Und der Joker feiert seinen 80. Geburtstag! Die Figur wurde 1940 entworfen, Vorbild war Conrad Veidt in Der lachende Mann (1928) nach Victor Hugo. Der Autor Stefan Preis führt in den Film ein.

30 Jahre „Kinotreff Rio“

Die Filmkunstreihe Kinotreff Rio feiert heuer ihr 30-jähriges Bestehen. Zu Verdanken ist dies der Initiative von Paula Linhart. Mit dem Film Schwarze Augen von Nikita Michalkov startete die Reihe im Januar 1990 unter dem Motto „Literatur, Theater, Musik im künstlerischen Film“. Es war damals der Wunsch von Paula Linhart, Kinofilme als inhaltliches Angebot der Theater­gemeinde München zu platzieren und mit den katholischen und evange­lischen Mitveranstaltern die ökumenische Filmarbeit in München zu fördern. Heute, 30 Jahre und 227 Filme später, zeigt sich, es hat funktioniert!

Als Paula Linhart den Anstoß zu der Filmkunstreihe Kinotreff Rio gibt, ist sie bereits über 80 Jahre alt. Der Kunstbeirat der Theatergemeinde München greift ihre Idee auf. Ein Veranstaltungsteam der Theatergemeinde (Paula Linhart und Willi Fries), der katholischen AV-Medienzentrale (Franz Haider), des Süddeutschen Filmforums (Eckart Bruchner und Dr. Gisa Stute) und weiterer Filmexperten findet sich zusammen und sucht nach geeigneten Filmen. Anfangs werden jährlich sechs Filme im Zweimonatsrhythmus gezeigt.

Im Jubiläumsprogramm mit dem Titel „Häutungen“ geht es um Film­geschichten, die Wandlungs- und Veränderungsprozesse beschreiben.

Kinotreff Rio: Tootsie

USA 1982 | 116 min. | Regie: Sydney Pollack| mit Dustin Hoffman, Jessica Lange, Teri Garr u.a.
Mittwoch, 19.02.2020 18:00
Rio Filmtheater, Rosenheimer Str. 46 / 81667 München

Michael Dorsey ist ein talentierter, aber auf Grund seines Charakters schwer vermittelbarer Schauspieler. Erst als er sich als Frau verkleidet bewirbt, bekommt er die Chance, in einer Seifenoper Furore zu machen. Als Dorothy Michaels geht er in dieser Rolle vollkommen auf und inspiriert Frauen, sich gegen das Macho-Gehabe der Männer zu stellen. Aber auch er selbst macht, sich mit der Frauenrolle auseinandersetzend, eine Wandlung durch. Dies umso mehr, als er sich in seine Serienkollegin verliebt, für die er nur eine mütterliche Freundin darstellt. Regisseur Sidney Pollack inszenierte eine Komödie mit Leichtigkeit und sanfter Ironie, deren lebhafte und dynamische Dramaturgie für zehn Oscar-Nominierungen sorgte. (Quelle: Theatergemeinde München)

Einführung und Diskussion: Prof. Eckart Bruchner, Interfilm-Akademie

Franziskus, der Gaukler Gottes (Francesco, giullare di Dio)

Italien 1950 | 85 min. | Regie: Roberto Rossellini | mit Aldo Fabrizi, Gianfranco Bellini, Peparuolo u.a.
Donnerstag, 13.02.2020 19:30
Walter-Hildmann-Haus, Ammersee Str. 13 / 82131 Gauting

Mit diesem wunderschönen Film gelangte der Meisterregisseur des italienischen Neorealismus zu neuen Ausdrucksformen und stellte das Thema des Glaubens in den Mittelpunkt seiner Reflexion. Weit entfernt von der traditionellen Hagiographie werden elf Episoden aus dem Leben Franz‘ von Assisi erzählt. Franziskus und die Mönche werden in ihrem irdischen Gemeinschaftsleben dargestellt, in dem Liebe, Demut und Lebensfreude vorherrschen und Heiligsein menschliches Gesicht annimmt. (Quelle: Zeit Zeichen)

Einführung und Diskussion: Filmpfarrer Eckart Bruchner, Interfilm-Akademie.

Gräfelfinger Filmgespräch: Das geheime Leben der Bäume

Deutschland 2020 | 96 min. | Regie: Jörg Adolph
Mittwoch, 05.02.2020 19:45
Filmeck Gräfelfing, Bahnhofplatz 1 / 82166 Gräfelfing

Peter Wohlleben ist Förster, und er beobachtet das Leben in seinem Revier in der Gemeinde Wershofen genau, insbesondere das Phänomen von Bäumen, die auf geheimnisvolle Weise Verbindung haben. Er schrieb ein Buch darüber und veröffentlichte es 2015 unter dem Titel Das geheime Leben der Bäume. Der Bestseller zeigt eine Sichtweise, die zunehmend populär wird: Auf Waldspaziergängen und Exkursionen zum ältesten Baum der Welt und zu Forstbetrieben in Kanada begibt sich Wohlleben auf die Suche nach Antworten, wie der Wald zu verstehen und zu retten ist. (Quelle: Kino)

Einführung und Diskussion aus aktuellem Anlass wegen der drohenden Rodung des Kreuzlinger Forst im Würmtal: Filmpfarrer Eckart Bruchner, Interfilm-Akademie