Monatliches Archiv: November 2020

Der Prix Interculturel 2020 geht an „For Eunice“

Der Prix Interculturel 2020 geht an den Film Voor Eunice (For Eunice) von Jaan Stevens von der RITCS School of Arts, Belgien 2019.

Begründung der Jury:
Für Eunice. Das klingt wie ein Geschenk. Ein Geschenk an dieses starke und anrührende Mädchen namens Eunice, das wir in diesem schönen und aufrichtigen Dokumentarfilm beobachten und dabei entdecken, wie das Leben für eine schwarze, übergewichtige Frau in einem fremden Land bereits ist und sein wird.
Wir erleben die Grausamkeit zwischen Kindern, angetrieben von bereits bestehenden Vorurteilen. Wir lachen und leiden mit Eunice, dank der feinfühligen und vertrauenerweckenden Regie von Jaan Stevens. Ohne es direkt auszusprechen verbündet uns dieser Kurzfilm, fragt unsere Gesellschaft, warum wir die nächste Generation unter etwas leiden lassen, von dem wir wissen, dass es gestoppt werden sollte.

For Eunice erhielt ebenfalls den ARRI-Award als bester Dokumentarfilm.

Eine Lobende Erwähnung geht an Drifting (Piao Liu) von Hanxiong Bo von der University of California, USA 2019.

Begründung der Jury:
Während Chinas Ein-Kind-Politik wird Yan von seinen Eltern als Mädchen aufgezogen, um ihn nach außen hin als seine ältere Schwester ausgeben zu können. Als junger Erwachsener muß er gegen die konservativen Vorstellungen seiner Familie um seine Identität kämpfen. Zurückhaltende Inszenierung, feines Schauspiel und Dialoge sowie eine ausgezeichnete Kameraarbeit führen die Auswirkungen der altbekannten Maßnahme auf die Menschen in universeller Art und Weise vor Augen.

Drifting erhielt ebenfalls den ARTE-Kurzfilmpreis.

Der Prix Interculturel ist in diesem Jahr mit 2.000 € dotiert, der Preisträger Jaan Stevens erhält außerdem eine von dem Künstler Bernd Sauter gestaltete Trophäe.

Die Interfilm-Akademie hat im Rahmen des 39 1/2. Internationalen Festivals der Filmhochschulen München am 23. November 2020 zum 16. Mal eine Auszeichnung vergeben. Die Preisverleihung fand im Rahmen der Award Ceremony online statt.

Verleihung des Prix Interculturel 2020

Der Jury gehörten in diesem Jahr an:

© Foto: Benjamin Boldt

Pfr. Eckart Bruchner (Vorsitz), geb. in Amberg, Deutschland.
Erststudium: Theologie, Philosophie, Archäologie, Kunstgeschichte und Musik in Erlangen/Nürnberg, Rom, Heidelberg und München.
Zweitstudium: Film an der HFF München (Abschlussfilm Sacra Romana Rota).
Pfarrer, Studiendirektor und Pädagoge, Prof. an der FVG Antwerpen, Direktor der Interfilm-Akademie, Stifter der Preise One-Future-Preis und Prix Interculturel.

Alice Gadbled was born in Strasbourg, France.
She obtained her Bachelor’s degree in motion picture arts in 2014 at the University of Strasbourg. She then went to Belgium, where she graduated with her 2nd Bachelor’s degree and a Master degree in Fiction Film in 2019 at the Institut des Arts de Diffusion, Department of Filmmaking.
Alice Gadbled likes to address complex subjects and emotions in her projects: mourning, vulnerability, family ties, hardship, love, etc. Even though these themes are far from joyful, she seeks to reveal the light shining through the complex situations. Her film Rock Out won last year’s Prix Interculturel.

© Foto: C. Höhne

Franz Indra ist freiberuflicher Filmemacher, hat an der Hochschule für bildende Künste Hamburg studiert und bei Wim Wenders sein Diplom gemacht. Er ist Mitglied bei Interfilm und arbeitet seit vielen Jahren als Studienleiter für die Interfilm-Akademie München.





Stefan Preis als consulting member: Der frühere Münchener Finanzwirt ist nach Hamburg gekommen, um Mediensoziologie und Kriminologie zu studieren. Er ist seit Jahren Studienleiter bei der Interfilm-Akademie München, ist publizistisch tätig und veranstaltet Filmseminare.

Gautinger Filmgespräch: The Great Green Wall entfällt!

UK 2019 | 90 min. | Regie: Jared P. Scott
Donnerstag, 26.11.2020 19:30 entfällt!
Kino Breitwand Gauting, Bahnhofsplatz 2 / 82131 Gauting

Es ist eines der ehrgeizigsten Klima-Projekte der Welt: Quer über den afrikanischen Kontinent wird ein 8.000 Kilometer langer Gürtel aus Bäumen gepflanzt, der die Ausbreitung der Wüste aufhalten und Millionen von Menschen Nahrung, Arbeitsplätze und eine Zukunft bringen soll. Entlang dieser noch lückenhaften grünen Mauer reist die malische Sängerin Inna Modja zu den Menschen im Senegal, in Mali, Nigeria und Äthiopien. Sie spricht mit ihnen über ihre Ängste, Träume und Hoffnungen in einer Sprache, die schon immer die afrikanische Kultur bestimmt hat: der Musik. (Quelle: Kino)

Einführung & Moderation: Pfarrer Eckart Bruchner, Interfilm-Akademie.

Hamburger Filmgespräch meets Bizarre Cinema: Freitag, der 13. (Friday the 13th, OF) entfällt!

Freitag, der 13. (Friday the 13th, OF, DCP, restaurierte Version)
USA 1980 | 95 min. | Regie: Sean S. Cunningham | mit Betsy Palmer, Adrienne King, Jeannine Taylor u.a.
Freitag, 13.11.2020, 22:15 entfällt!
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg

Welcome to the Slasher-Dome!

Unheimliche Morde geschehen im Camp Crystal Lake. Die Ereignisse scheinen mit dem lange zurückliegenden, tragischen Tod eines Jungen im Zusammenhang zu stehen, der von den Anderen ausgegrenzt wurde.

Neben John Carpenters Halloween (1978) gilt Sean Cunninghams originelle Hommage an Psycho als Klassiker des so genannten Slasher- oder (bezogen auf die primäre „Zielgruppe“) Teen-Horrors. Erzählt werden häufig schmerzliche Reflexionen über die Grausamkeit von und an Kindern, nicht selten eingebettet in einen realen Kontext: Das Camp Crystal Lake existiert wirklich und in Nightmare on Elm Street (1984) soll Wes Craven eigene traumatische Erfahrungen verarbeitet haben.

Peter Clasen, Franz Indra und Stefan Preis widmen sich am Freitag den 13., Michael Myers, Freddy Krueger, Jason Vorhees und den übrigen „heroes“ des Sub-Genres.