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One-Future-Preis 2017 und Ehrenpreis an Artur Brauner

Die Interfilm-Akademie wird im Rahmen des 35. Filmfests München, das vom 22. Juni bis 1. Juli 2017 stattfinden wird, zum 32. Mal Auszeichnungen vergeben:

Die Menschen unseres Jahrhunderts haben eine einzige unteilbare Zukunft – One Future. In diesem Sinne zeichnet der One-Future-Preis jedes Jahr einen Film aus dem Programm des Filmfests München aus, der diesen Gedanken in ethisch wie filmästhetisch überzeugender Weise umsetzt.

Die Interfilm-Akademie vergibt außerdem einen Ehrenpreis für das Lebenswerk an Artur Brauner.

Für den musikalischen Rahmen der Preisverleihung sorgen Catarina Wendtlandt (Deutschland) am Cello, Famadi Sako (Guinea) an der Djembe und Sören Grigat (Deutschland) am Balafon.

Preisverleihung:
Samstag, 01.07.2017, 13 Uhr
Black Box im Gasteig, Rosenheimer Straße 5 / 81667 München
Der Eintritt ist frei.

Der internationalen Jury unter Vorsitz des Direktors der Interfilm-Akademie Dr. Peter Marinković gehören in diesem Jahr an:

Fatima Geza Abdollahyan wurde 1977 in Frankfurt am Main geboren, ihre Eltern stammen aus dem Iran. Sie hat in Lyon und München Politikwissenschaften studiert und 2001 mit einem Master of Arts in International Relations an der Westminster University London abgeschlossen. Im gleichen Jahr begann sie ihr Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film München im Studiengang Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik. 2009 graduiert sie mit dem Dokumentarfilm Kick in Iran, der seine Weltpremiere 2010 auf dem renommierten Sundance Filmfestival in den USA feierte. Für ihren Film Freedom Bus wurde sie beim Filmfest 2013 mit dem One-Future-Preis ausgezeichnet. Fatima Geza Abdollahyan ist Film-Redakteurin und Moderatorin beim Bayerischen Rundfunk.

 

Svetlana Belesova wurde 1988 in Simferopol, Autonome Republik Krim, geboren. 2005 bis 2007 studierte sie dort Germanistik, bevor sie 2007 nach Deutschland zog, um in Dresden ein Studium der Medienwissenschaften aufzunehmen, das sie 2011 mit der Bachelorprüfung erfolgreich abschloss. Schon während ihres Studiums spielte sie an der Bühne Dresden. 2013 begann sie ihr Schauspielstudium an der Theaterakademie August Everding und war dort u.a. in den Produktionen Der Weg zum Glück und Der goldene Drache am Münchner Metropoltheater sowie der Erfolgsproduktion Tschick zu sehen. 2014 wurde sie Stipendiatin des Deutschen Bühnenvereins. 2017 hat sie den Master-Studiengang erfolgreich abgeschlossen. Svetlana Belesova ist Teil des ensemble-netzwerks.

 

Sampaguita I. Mönck wurde 1992 in Berlin geboren, ihre Mutter stammt von den Philippinen. Sie absolvierte ihr Abitur in München, 2015 schloss sie den Studiengang Diplom-Musicaldarstellerin an der Theaterakademie August Everding mit einem Stipendium des Deutschen Bühnenvereins erfolgreich ab. Seit 2012 ist sie Stipendiatin der Richard-Stury-Stiftung. 2015 übernahm sie die Titelrolle in The Drowsy Chaperone – Vier Hochzeiten und ein Musical am Prinzregententheater München. Als Consuelo ist sie an der Oper Leipzig in West Side Story zu sehen, am Theater Bonn spielt sie in Der kleine Horrorladen das Soulgirl Ronette. Im Juni 2017 hat sie am Kammertheater Karlsruhe Premiere mit dem Musical Non(n)sens. Ab September wird sie dann wieder in der Titelrolle von The Drowsy Chaperone – Hochzeit mit Hindernissen an der Oper Chemnitz zu sehen sein.

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One-Future-Preis 2016 an „Eine unerhörte Frau“

Die Interfilm-Akademie hat im Rahmen des 34. Filmfests München am 2. Juli 2016 zum 31. Mal Auszeichnungen vergeben.

Preisträger

Der One-Future-Preis 2016 geht an den Film Eine unerhörte Frau (Deutschland 2015) von Hans Steinbichler.

Begründung:
Die wahre Geschichte der Bäuerin Hanni, grandios und anrührend von Rosalie Thomass verkörpert, ist ein starkes Plädoyer dafür, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.
Von der Gesellschaft und ihrer Familie alleine gelassen, schenkt Hanni ihrer kranken, kleinen Tochter als Einzige Glauben und nimmt erfolgreich den Kampf gegen oft selbstherrliche Autoritäten auf. Nicht ernst genommen und herabgewürdigt verliert sie nicht die Hoffnung und setzt sogar ihre Existenz aufs Spiel, um ihre Tochter retten zu können.
Der One-Future-Preis geht in diesem Jahr an Eine unerhörte Frau, ein Film, der nachvollziehbar und glaubwürdig zeigt, wie wichtig es ist, auch auf Schwächere zu hören.

Der Preis wurde vom Regisseur Hans Steinbichler, dem Produzenten Nils Dünker sowie den Drehbuchautoren Angelika Schwarzhuber und Christian Lex persönlich entgegengenommen.

Hans Steinbichler, Rosalie Thomass, Nils Dünker, Daniel Blum, Angelika Schwarzhuber und Christian Lex (v.l.n.r.) bei der Premiere von "Eine unerhörte Frau" (Foto: Dominik Bindl / Filmfest München 2016)

Hans Steinbichler, Rosalie Thomass, Nils Dünker, Daniel Blum, Angelika Schwarzhuber und Christian Lex (v.l.n.r.) bei der Premiere von „Eine unerhörte Frau“ (Foto: Dominik Bindl / Filmfest München 2016)

Lobende Erwähnungen

Die Reise mit Vater (Deutschland/Rumänien/Schweden/Ungarn 2016) von Anca Miruna Lăzărescu
Begründung:
In den politischen Wirren während des Prager Frühlings suchen zwei Brüder nach Selbstfindung und ringen um die Frage, ob man den Lauf der Geschichte beeinflussen kann. Der Film bearbeitet die Frage: Schaffen wir Menschen es, unsere Gesellschaften so einzurichten, dass wir in Freiheit leben können, ohne dass Gerechtigkeit und Geschwisterlichkeit dabei zu kurz kommen? Oder existiert so etwas nur in Büchern, Songtexten oder Filmen?

Die Ehrung wurde von Regisseurin Anca Miruna Lăzărescu und Produzent David Lindner Leporda persönlich entgegengenommen.

Lo and Behold: Reveries on the Connected World (USA 2016) von Werner Herzog
Begründung:
Der namhafte und hochgeschätzte Regisseur Werner Herzog beschäftigt sich mit der gerade stattfindenden Revolution der globalen Vernetzung und entwirft mit Gesprächspartnern aus der ganzen Welt mögliche Visionen unserer Zukunft.

Ehrenpreis

Mit einem Ehrenpreis für sein Schaffen als Dokumentarfilmer und als Hochschullehrer wurde in diesem Jahr Prof. Heiner Stadler ausgezeichnet, er ist Hauptamtlicher Professor der Abteilung IV Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik und Vize-Präsident der Hochschule für Fernsehen und Film München.
Prof. Heiner Stadler nahm den Ehrenpreis persönlich entgegen.

Die Preisverleihung fand am Samstag, 2. Juli 2016 im Gasteig (Black Box) statt und wurde musikalisch umrahmt von Catarina Wendtlandt (Deutschland) am Cello, Famadi Sako (Guinea) an der Djembe und Sören Grigat (Deutschland) am Balafon.

Die Interfilm-Jury 2016:
Dr. Peter Marinković (Vorsitz, Deutschland)
Galina Antoschewskaja (Russland)
Bhagu T. Chellaney (Indien)
Ileana Cosmovici (Italien)
Franz Indra (Deutschland)

Interfilm-Seminar 2016 mit Heiner Stadler (HFF München)

„Das trügerische Bild – Über Widersprüchliches zwischen Leinwand und Leben“
Samstag, 02.07.2016, 10-12 Uhr
Rio Filmpalast am Rosenheimer Platz

Veranstalter: Interfilm Akademie München
Leitung: Dr. Peter Marinković, München
Eintritt: 6 Euro

Zwei Filme, zwei Dokumentarfilme, die Geschichten erzählen, die auch in den Nachrichten vorkommen, von denen man aber so noch nichts gehört und gesehen hat.

Mars Closer - Still

Still aus „Mars Closer“


In Mars Closer (17 Min.) von Annelie Boros und Vera Brückner haben sich zwei Männer bereits auf den Weg zum Mars gemacht. One Way. Rückkehr nicht möglich. Und Über Bilder (30 Min.) von Heiner Stadler erzählt von Menschen, die selbst keine Bilder herstellen, die aber ohne Bilder nicht leben könnten. Sind wir, die Filmemacher, eine Ausnahme?

Über Bilder - Still

Still aus „Über Bilder“


„Wir in unserer Welt schlafen mit dem Bild und essen es und beten es an und tragen es am Körper.“
– Don DeLillo, Mao II

Auf die Vorführung folgt eine Diskussion mit Prof. Heiner Stadler, Annelie Boros, Vera Brückner und internationalen Gästen unter Einbeziehung des Publikums.

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One-Future-Preis 2016 und Ehrenpreis an Heiner Stadler

Die Menschen unseres Jahrhunderts haben eine einzige unteilbare Zukunft – One Future. In diesem Sinne zeichnet der One-Future-Preis jedes Jahr einen Film aus dem Programm des Filmfest München aus, der diesen Gedanken in ethisch wie filmästhetisch überzeugender Weise umsetzt. Im letzten Jahr wurde Babai von Visar Morina prämiert. Die Interfilm-Akademie München vergibt den Preis in diesem Jahr zum 31. Mal.

Zu der international besetzten Jury unter Vorsitz von Dr. Peter Marinković (Deutschland) gehören Galina Antoschewskaja (Russland), Bhagu T. Chellaney (Indien), Ileana Cosmovici (Italien) und Franz Indra (Deutschland).

Mit einem Ehrenpreis für sein Schaffen als Dokumentarfilmer und als Hochschullehrer wird in diesem Jahr Prof. Heiner Stadler ausgezeichnet, er ist Hauptamtlicher Professor der Abteilung IV Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik und Vize-Präsident der Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF). Mit einem außerordentlichen Gespür für Bilder zeigt er in seinen Filmen oft ungeschönt, „was ist“, und stellt dabei „en passant die Fragen nach unserer Zukunft“. An der HFF München begleitet und fördert er seit 2004 den Filmnachwuchs mit unnachahmlicher Leidenschaft und prägt ihn nachhaltig. Die Laudatio hält Maximilian Plettau, dessen Diplomfilm Comeback Heiner Stadler vor neun Jahren betreut hat und der heute erfolgreich als Produzent mit seiner Firma Nominal Film arbeitet – mehrfach preisgekrönt, u.a. mit dem VGF-Nachwuchsproduzentenpreis 2012 für Nemez.

Für den musikalischen Rahmen der Preisverleihung sorgen Catarina Wendtlandt (Deutschland) am Cello, Famadi Sako (Guinea) an der Djembe und Sören Grigat (Deutschland) am Balafon.

Preisverleihung:
Samstag, 02.07.2016, 13 Uhr
Black Box im Gasteig, Rosenheimer Straße 5 / 81667 München
Der Eintritt ist frei.

Pressemitteilung (pdf)

One-Future-Preis 2015 an „Babai“

Der One-Future-Preis 2014 geht an den Film Babai (Deutschland/Frankreich/Kosovo/Mazedonien 2015) von Visar Morina.


Fotos von Beate Obermann

Begründung:
Mit den Mitteln eines Road Movies und einer Coming-Of-Age-Migrationsgeschichte schildert der Film den Weg des 10-jährigen Nori auf der Suche nach seinem geflohenen Vater vom Kosovo über Montenegro nach Deutschland. Die resignative Grundstimmung wird immer wieder aufgebrochen durch überraschende Rollenwechsel innerhalb einer hinreißenden Hassliebe zwischen Vater und Sohn. Durch Rückschläge lässt Nori sich nicht entmutigen, auch im Exil wächst Nori an den Herausforderungen.
Visar Morina überzeugt durch seine dichte, konzentrierte Erzählweise. Bewusst greift er Gestaltungsmittel des italienischen Neorealismus auf. Feinsinnig korrespondiert er die Farbdramaturgie mit der Trostlosigkeit und der Mattigkeit der jeweiligen Situation der Erwachsenen. Am Ende eröffnet Morinas Debütfilm durch eine eindringliche lichtvolle Vision einen Ausblick auf eine möglicherweise hoffnungsvolle Zukunft.

Lobende Erwähnungen:

Mediterranea von Jonas Carpignano – Frankreich/Italien/USA 2015
Begründung:
Mediterranea ist ein bildgewaltiges, opulentes Werk, das die Odyssee afrikanischer Emigranten von Burkina Faso durch die Sahara über das Mittelmeer nach Italien beschreibt. Dabei wirft der Regisseur differenzierte Blicke auf die Schicksale der boat poeple im Exil wie auch auf die Lebenswirklichkeit der Einheimischen Kalabriens. Dadurch ermöglicht Mediterranea den Zuschauern, sich mit der Migrationsproblematik vertiefter zu beschäftigen.

Sunrise von Partho Sen-Gupta – Indien 2014
Begründung:
Sunrise
ist ein visuell überwältigender Independent-Film, der sich bewußt von Bollywood-Standards absetzt und in der Tradition eines Mrinal Sen steht. Der Film beschreibt die seelische Not eines Polizeibeamten in Mumbai, dessen Tochter Jahre zuvor gekidnapped wurde. Die Eltern haben die traumatische Erfahrung noch nicht bewältigt. Der Regisseur integriert auf eindrucksvolle Weise tiefenpsychologische wie mythologische Dimensionen in einen komplexen „Neo-Noir-Thriller“, dessen Thematik brisant und zugleich hochaktuell ist: Jährlich werden in Indien 100.000 Kinder als vermißt gemeldet. Nach einer bildstarken, langen Reise durch die Nacht eröffnet der Film am Ende einen hoffnungsvollen Ausblick in eine visionäre Zukunft.

Mit einem Ehrenpreis für sein filmpublizistisches Schaffen wurde posthum der Filmkritiker Bodo Fründt ausgezeichnet.

Die Interfilm-Jury 2015:
Prof. Eckart Bruchner (Vorsitz, Deutschland)
Ileana Cosmovici (Italien)
Bhagu T. Chellaney (Indien)
Galina Antoschewskaja (Russland)
Dr. Peter Marinković (Deutschland)

One-Future-Preis 2015 und Ehrenpreis an Bodo Fründt

Die Interfilm-Akademie München vergibt den Preis in diesem Jahr zum 30. Mal. Im letzten Jahr wurde Das Salz der Erde von Wim Wenders und Juliano Ribeiro Salgado (Brasilien/Italien/Frankreich 2014) ausgezeichnet. Zu der international besetzten Jury unter Vorsitz von Pfarrer Eckart Bruchner (Deutschland) gehören Ileana Cosmovici (Italien), Galina Antoschewskaja (Russland), Bhagu T. Chellaney (Indien) und Dr. Peter Marinković (Deutschland).

Mit einem Ehrenpreis für sein filmpublizistisches Schaffen wird in diesem Jahr posthum der Filmkritiker Bodo Fründt ausgezeichnet, der überraschend am 02.12.2014 verstorben ist.

„Er ist ein tough guy der Filmkritik in Deutschland gewesen. Und ein absoluter Professional, ganz im Sinne von Howard Hawks. Seine unzähligen Kritiken und Essays waren stets sachlich und kenntnisreich formuliert, mit einem besonderen Blick für das Filmische… Doch hinter aller Sachlichkeit spürte man als Leser eine ungemeine Leidenschaft für’s Kino“, so epd-Film 1/2015.

„Von Anfang an hat Bodo Fründt auch als Chefredakteur und loyaler Reporter beim Filmfest München die Arbeit der Interfilm-Akademie leidenschaftlich gefördert, insbesondere den One-Future-Preis mit einer Geradlinigkeit ’straight from the heart‘ und daher“, so Pfarrer Bruchner, „posthum den Ehrenpreis 2015 verdient.“

Preisverleihung:
Samstag, 04.07.2015, 13 Uhr
Black Box im Gasteig, Rosenheimer Straße 5 / 81667 München
Der Eintritt ist frei.

Interfilm-Seminar 2015: Filmland Armenien

„Film zwischen Tabu und Sehnsucht nach Wahrhaftigkeit“
Samstag/Sonntag, 04./05.07.2015, jeweils 10 Uhr
Rio Filmpalast am Rosenheimer Platz

Veranstalter: Interfilm Akademie München
Leitung: Pfarrer Eckart Bruchner, München
Eintritt: 5 Euro

The Cut - StillImmer wieder versuchen Filmschaffende durch ihre Werke verdrängte, geschichtliche Ereignisse ans Licht zu bringen und der Wahrheit zum Durchbruch zu verhelfen. Hundert Jahre nach dem Genozid an den Armeniern ist die Situation im Hinblick auf die Türkei festgefahrener denn je. Die Filme von Harutyun Chatschatryan erzählen vom Überlebenswillen der Armenier. Wir laden ihn als Dokumentaristen ein, Samstag, 04.07., 10 Uhr, im Rio Filmpalast am Rosenheimer Platz über Politik und Erinnerung zu sprechen und seinen Film Return of the Poet, eine Hommage an den Poeten Ashugh Jivani, zu zeigen. Chatschatryan leitet das Golden Apricot Filmfestival in Eriwan, Armenien.

Am Sonntag, 5. Juli, 10 Uhr, im Rio, ist Fatih Akin eingeladen, um über Armenien, ein Land der schicksalhaften Verstrickungen zu sprechen und seinen neuen Film The Cut zu zeigen. Danach folgt eine Diskusssion mit internationalen Gästen.

One-Future-Preis 2014 an „The Salt of the Earth“

Der One-Future-Preis 2014 geht an den Film The Salt of the Earth (Das Salz der Erde) von Wim Wenders und Juliano Ribeiro Salgado.

One-Future-Preis 2014 - The Salt of the Earth

Von links nach rechts: Eckart Bruchner (Direktor der Interfilm-Akademie München), Vera Müller (Bildende Künstlerin und Filmemacherin) stellvertretend für Wim Wenders und Rahwa Seyum (Fotografin und Sängerin) stellvertretend für Juliano Ribeiro Salgado

Begründung:
Drei Stimmen und drei Perspektiven kommen in dieser kunstvoll gestalteten Dokumentation zusammen: Wim Wenders‘ eigene, die seines Koregisseurs Juliano Ribeiro Salgado und die von dessen Vater, dem großen Fotografen Sebastião Salgado.
Parallel zur Werkbiografie Salgados entsteht ein faszinierendes und zugleich erschütterndes Bild der vergangenen 50 Jahre: von den Hungerkatastrophen in Afrika über die Armut in Südamerika zu den Flüchtlingskrisen in der Sahelzone, dem Völkermord in Ruanda bis zur jüngsten europäischen Katastrophe im Balkan.
Trotz dieses niederschmetternden Resümees gelingt es dem Film, die Zuschauer in feinsinniger Weise aus dem Tal der Resignation abzuholen und einen möglichen Weg in die Zukunft anzudeuten, ganz im Sinne von „Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“. Das Salz der Erde verbindet Ästhetik und Ethik in einer menschlich überzeugenden Weise, so dass der Zuschauer – aus welcher Kultur, Region und Religion auch immer – Mut fasst, nicht aufzugeben, sondern sich für die Zukunft der Erde einzusetzen.

Lobende Erwähnungen:
Viktoria von Maya Vitkova – Bulgarien/Rumänien 2014
O menino e o mundo (Der Junge und die Welt) von Alê Abreu – Brasilien 2013

Von links nach rechts: Leona "Lotta" Schwering (consulting member für Kinderfilme), Alê Abreu (Regisseur), Eckart Bruchner (Direktor der Interfilm-Akademie München/Antwerpen)

Von links nach rechts: Leona „Lotta“ Schwering (consulting member für Kinderfilme), Alê Abreu (Regisseur), Eckart Bruchner (Direktor der Interfilm-Akademie München)

One-Future-Preis 2014 und Ehrenpreis an Bruno Reich

Die Interfilm-Akademie München vergibt den Preis in diesem Jahr bereits zum 29. Mal. Im letzten Jahr wurde Freedom Bus von Fatima Abdollahyan ausgezeichnet.
Zu der international besetzten Jury unter Vorsitz von Pfarrer Eckart Bruchner (Deutschland) gehören Galina Antoschewskaja (Russland), Bhagu T. Chellaney (Indien), Ileana Cosmovici (Italien), Gabriele Kusch (Österreich) und Wang Ai Qun (China).

Mit einem Ehrenpreis für sein Lebenswerk wird in diesem Jahr der Münchner Kinobetreiber Bruno Reich ausgezeichnet. Sein jahrzehntelanger mutiger Einsatz für ein hervorragendes Kinoprogramm und die permanente Pflege des Dialogs zwischen Filmschaffenden und anspruchsvollem Publikum, nicht zuletzt im Kinotreff Rio und in Filmseminaren, verdienen eine hohe Anerkennung weit über München hinaus.

Preisverleihung:
Samstag, 05.07.2014, 13 Uhr
Black Box im Gasteig, Rosenheimer Straße 5 / 81667 München
Der Eintritt ist frei.

One-Future-Preis 2014 - Bruno Reich

Bruno Reich (Mitte) mit Ehefrau und Tochter, umgeben von der One-Future-Preis-Jury: Gabriele Kusch (Österreich), Bhagu T. Chellaney (Indien), Ileana Cosmovici (Italien), Eckart Bruchner (Deutschland), Galina Antoschewskaja (Russland), Wang Ai Qun (China)

Interfilm-Seminar 2014

„Der Dokumentarfilm zwischen Experiment und Vision“
Samstag/Sonntag, 05./06.07.2014. jeweils 10 Uhr
Rio Filmpalast am Rosenheimer Platz

Veranstalter: Interfilm Akademie München in Kooperation mit den Landesmediendiensten Bayern (LMD) und dem Institut für Zusammenarbeit im Erziehungsbereich (IFZE).
Gesamtleitung: Pfarrer Eckart Bruchner, München
Eintritt: 5 Euro

Seit Anfang an begleitet die Interfilm-Akademie München das Filmfest München jeweils mit einem internationalen Filmseminar im Rio Filmpalast. In diesem Jahr sind Filmexperten und Medienpädagogen aus dem In- und Ausland zu Gast. Das Filmseminar ist öffentlich und für jeden zugänglich. Dieses Jahr widmen wir uns dem Thema Der Dokumentarfilm zwischen Experiment und Vision. Das Interfilm-Seminar findet am Samstag, 05. Juli, und Sonntag, 06. Juli, jeweils um 10 Uhr im Rio Filmpalast am Rosenheimer Platz unter Leitung von Pfarrer Eckart Bruchner statt.

Eröffnet wird das Seminar am Samstagvormittag mit Elke von Lindes Part Time Kings, ein Mut-Macher-Film: Visionen, Potentiale und Zukunftsträume von Jugendlichen weltweit. Elke von Linde, die bei der Vorstellung anwesend sein wird, sagt: „Was ist stärker als ein Traum, den viele träumen?“ Anschließend wird um 13 Uhr im nahgelegenen Gasteig (Black Box) dem Rio-Kinobetreiber Bruno Reich der One-Future-Ehrenpreis verliehen, wozu die Teilnehmer des Seminars herzlich eingeladen sind (Eintritt frei). Am Sonntagvormittag zeigen und diskutieren um 11 Uhr Johannes Gulde und Stefanie Landgraf ihren neuen Film Auf den Schwingen des Ikarus: Die Flugzeugabfertiger betanken und beladen die Flugzeuge. Die Loader sorgen dafür, dass wir sicher abheben und die Flieger wieder sicher verlassen. Mit zwölf Flugzeugabfertigern entstand am Flughafen München das weltweit einzigartige Musiktheaterprojekt Schwerer als Luft unter der künstlerischen Leitung von Nelida Bejar (Komposition) und Björn Potulski (Regie), die am Sonntag zusammen mit den Loadern anwesend sein werden. Ab 12 Uhr folgt eine Diskussion mit internationalen Gästen und dem Münchner Publikum.

"Part Time Kings" PosterDer Film Part Time Kings – und am Sonntag bin ich König zeigt, wie sich Kinder und Jugendliche aus verschiedenen Ländern und Kulturen die Welt von Morgen wünschen. Die Regisseurin Elke von Linde nimmt uns in ihrer Dokumentation mit auf eine zweijährige Reise um die Welt, in der sie Kinder und Jugendliche in verschiedenen Projekten nach ihren Vorstellungen über unsere Zukunft befragt. Der Glaube der Jugendlichen an ihre Visionen und ihre Entschlossenheit, sich dafür einzusetzen, berührt und macht Mut. Part Time Kings bringt uns die Welt, so wie sie in Zukunft sein könnte, auf teils herzerfrischende, teils eindringliche Weise nah.

„Die Münchner Filmemacherin Elke von Linde hat einen Film gedreht, der Mut macht – ganz im Sinne Jane Goodalls, die nie müde wird zu betonen, dass es vor allem die jungen Leute sind, die ihr am meisten Hoffnung für die Zukunft geben.“ (Lorenz Knauer, Regisseur Jane’s Journey)

„Der Film Part Time Kings strahlt eine eindringliche Botschaft an uns aus: Wenn wir Kindern dabei helfen, ihre emotionale Einfühlung zu entwickeln, kann künftig – trotz der Verschiedenheit der Menschen – die Beachtung der Rechte jedes Einzelnen mehr und mehr gelingen.“ (Elfie Schloter, Leiterin des IFZE (ifze.de). Für ihre innovative Arbeit erhielt sie 2014 den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.)

Part Time Kings hat mich wie kein anderer Film im Blick auf die Zukunft berührt, da Elke von Linde die jungen Menschen verschiedener Kulturen wirklich ernst nimmt. Part Time Kings muss ins Interfilm-Seminar 2014 beim Filmfest München!“ (Pfarrer Eckart Bruchner, Direktor der Interfilm-Akademie München)

"Auf den Schwingen des Ikarus" StillAuf den Schwingen des Ikarus von Johannes Gulde und Stefanie Landgraf, 60 Min. 2014

„Jemand, der sie sah, staunte und glaubte, dass solche, die ihren Weg durch die Lüfte nehmen, Götter sein müssen.“ (Ovid)

Auf den Schwingen des Ikarus – ein Film über die Entstehung eines modernen Musiktheaters. Eine assoziative bewegte Bildergeschichte über den Traum vom Fliegen – mit Texten von Ovid, Leonardo da Vinci, Jean-Jacques Rosseau, Christoph Kolumbus und James Joyce.
Unter der künstlerischen Leitung von Nélida Béjar (Komposition) und Björn Potulski (Regie) entstand 2012 am Flughafen München das weltweit einzigartige Musiktheater Schwerer als Luft, gespielt und gesungen von zwölf Schichtarbeitern des Flughafens.
Der Dokumentarfilm Auf den Schwingen des Ikarus von den Münchner Filmautoren Stefanie Landgraf und Johannes Gulde erzählt die Geschichte dieses ungewöhnlichen Projekts, das zu einem bundesweit beachteten Musiktheater- und Medienereignis wurde. Im Mittelpunkt des Films stehen die Flugzeugabfertiger, auch Loader genannt, Uli Maier aus Niederbayern, der Türke Ali Tunc und der Spanier Mauricio Blázquez Jiménez. Vierzehn Monate lang begleiten die Filmautoren die drei Flugzeugabfertiger bei ihren wöchentlichen Theaterproben am Flughafen und ebenso bei ihrer verantwortungsvollen Tätigkeit im Sicherheitsbereich auf dem Rollfeld. Und sie erleben mit, wie die Loader über die Proben zwischen ihren Schichtdiensten eine neue und bislang unbekannte Musik- und Theaterwelt entdecken und zu ihrer Bühne machen.