Archiv des Autor: Franz Indra

Gräfelfinger Filmgespräch: Frühstück bei Monsieur Henri (L’étudiante et Monsieur Henri)

Frankreich 2015 | 98 Min. | Regie: Ivan Calbérac | mit Claude Brasseur, Guillaume de Tonquedec, Noémie Schmidt u.a.
Mittwoch, 03.08.2016, 19:45 Uhr, OmU
Filmeck Gräfelfing, Bahnhofplatz 1 / 82166 Gräfelfing

Frühstück bei Monsieur Henri - StillEine stürmische Studentin zieht bei einem greisen Griesgram ein – keine schlechte Ausgangslage für eine Komödie. Regisseur und Drehbuchautor Ivan Calbérac lässt in Frühstück bei Monsieur Henri Altstar Claude Brasseur auf Neuling Noémi Schmidt los.

Komödien beruhen auf Gegensätzen. Und gegensätzlicher als Henri Voizot (Claude Brasseur) und Constance Piponnier (Noémie Schmidt) könnten zwei Charaktere kaum sein. Er ist ein mürrischer Rentner, sie eine freundliche Studentin. Er steht auf Ordnung und Regeln, sie verwechselt noch in der fünften Fahrprüfung rechts mit links und auf dem Wochenmarkt Karotten mit Zucchini. Und während Monsieur Henri als ehemaliger Steuerberater sein Geld zusammenhält, ist Constance chronisch pleite. Ginge es nach ihm, hätten die beiden nichts miteinander zu tun. Doch Henris Sohn Paul (Guillaume de Tonquedec) hat beschlossen, dass sein alleinstehender Vater eine Mitbewohnerin für seine viel zu große Pariser Altbauwohnung braucht.

Anschließend Filmgespräch mit Christine Weissbarth, Studienleiterin der Interfilm-Akademie.

One-Future-Preis 2016 an „Eine unerhörte Frau“

Die Interfilm-Akademie hat im Rahmen des 34. Filmfests München am 2. Juli 2016 zum 31. Mal Auszeichnungen vergeben.

Preisträger

Der One-Future-Preis 2016 geht an den Film Eine unerhörte Frau (Deutschland 2015) von Hans Steinbichler.

Begründung:
Die wahre Geschichte der Bäuerin Hanni, grandios und anrührend von Rosalie Thomass verkörpert, ist ein starkes Plädoyer dafür, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.
Von der Gesellschaft und ihrer Familie alleine gelassen, schenkt Hanni ihrer kranken, kleinen Tochter als Einzige Glauben und nimmt erfolgreich den Kampf gegen oft selbstherrliche Autoritäten auf. Nicht ernst genommen und herabgewürdigt verliert sie nicht die Hoffnung und setzt sogar ihre Existenz aufs Spiel, um ihre Tochter retten zu können.
Der One-Future-Preis geht in diesem Jahr an Eine unerhörte Frau, ein Film, der nachvollziehbar und glaubwürdig zeigt, wie wichtig es ist, auch auf Schwächere zu hören.

Der Preis wurde vom Regisseur Hans Steinbichler, dem Produzenten Nils Dünker sowie den Drehbuchautoren Angelika Schwarzhuber und Christian Lex persönlich entgegengenommen.

Hans Steinbichler, Rosalie Thomass, Nils Dünker, Daniel Blum, Angelika Schwarzhuber und Christian Lex (v.l.n.r.) bei der Premiere von "Eine unerhörte Frau" (Foto: Dominik Bindl / Filmfest München 2016)

Hans Steinbichler, Rosalie Thomass, Nils Dünker, Daniel Blum, Angelika Schwarzhuber und Christian Lex (v.l.n.r.) bei der Premiere von „Eine unerhörte Frau“ (Foto: Dominik Bindl / Filmfest München 2016)

Lobende Erwähnungen

Die Reise mit Vater (Deutschland/Rumänien/Schweden/Ungarn 2016) von Anca Miruna Lăzărescu
Begründung:
In den politischen Wirren während des Prager Frühlings suchen zwei Brüder nach Selbstfindung und ringen um die Frage, ob man den Lauf der Geschichte beeinflussen kann. Der Film bearbeitet die Frage: Schaffen wir Menschen es, unsere Gesellschaften so einzurichten, dass wir in Freiheit leben können, ohne dass Gerechtigkeit und Geschwisterlichkeit dabei zu kurz kommen? Oder existiert so etwas nur in Büchern, Songtexten oder Filmen?

Die Ehrung wurde von Regisseurin Anca Miruna Lăzărescu und Produzent David Lindner Leporda persönlich entgegengenommen.

Lo and Behold: Reveries on the Connected World (USA 2016) von Werner Herzog
Begründung:
Der namhafte und hochgeschätzte Regisseur Werner Herzog beschäftigt sich mit der gerade stattfindenden Revolution der globalen Vernetzung und entwirft mit Gesprächspartnern aus der ganzen Welt mögliche Visionen unserer Zukunft.

Ehrenpreis

Mit einem Ehrenpreis für sein Schaffen als Dokumentarfilmer und als Hochschullehrer wurde in diesem Jahr Prof. Heiner Stadler ausgezeichnet, er ist Hauptamtlicher Professor der Abteilung IV Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik und Vize-Präsident der Hochschule für Fernsehen und Film München.
Prof. Heiner Stadler nahm den Ehrenpreis persönlich entgegen.

Die Preisverleihung fand am Samstag, 2. Juli 2016 im Gasteig (Black Box) statt und wurde musikalisch umrahmt von Catarina Wendtlandt (Deutschland) am Cello, Famadi Sako (Guinea) an der Djembe und Sören Grigat (Deutschland) am Balafon.

Die Interfilm-Jury 2016:
Dr. Peter Marinković (Vorsitz, Deutschland)
Galina Antoschewskaja (Russland)
Bhagu T. Chellaney (Indien)
Ileana Cosmovici (Italien)
Franz Indra (Deutschland)

Neuer Direktor der Interfilm-Akademie

Zum neuen Direktor der Interfilm-Akademie München wurde Dr. Peter Marinkovic berufen als Nachfolger von Pfarrer Eckart Bruchner, der die Interfilm-Akademie seit 1980 geleitet hat und weiterhin als Ehrenpräsident für sie tätig bleiben wird. Schon seit einigen Jahren wirkt Dr. Marinkovic in den Jurys der Interfilm-Akademie mit, u.a. beim Filmfest München (One-Future-Preis) und beim Filmhochschulfest (Prix Interculturel). Darüber hinaus engagiert er sich auch bei Veranstaltungen des DOK.fests München.

Der in Dachau geborene Dr. theol. Peter Marinkovic studierte Evangelische Theologie, Philosophie und vorderasiatische Archäologie in München, Tübingen und Heidelberg. Von 1997 bis 2012 übernahm er neben seiner Tätigkeit als Hochschulpfarrer an der LMU München Lehraufträge an den Universitäten Bayreuth, Salzburg, Augsburg, München und Innsbruck. Seit 2014 ist er Dekan des Evangelisch-Lutherischen Prodekanats München Ost.

So wollen wir leben!

Deutschland 2016
Mittwoch, 15.06.2016, 19:30
Filmstudio im Alten Stadttheater Eichstätt, Residenzplatz 17 / 85072 Eichstätt

Wollen Jugendliche lieber in einer Großstadt oder auf dem Land wohnen? Wünschen Sie sich einen Garten, Haus oder Wohnung? Spielen Ökologie und Nachhaltigkeit im Wohnbereich eine Rolle für junge Menschen? Was passiert, wenn Träume auf Realität treffen?

Von der ersten Idee bis zum finalen Schnitt haben zehn Jugendliche über zwei Monate intensiv recherchiert, Interviews geführt, einen Drehplan erarbeitet – schließlich an sechs verschiedenen Orten in Franken und Oberbayern gedreht und schließlich den Film montiert.

Der Medienpädagoge Andres Müller hat die Entstehung des Films begleitet. Er und die Jugendlichen sind anwesend.

Interfilm-Seminar 2016 mit Heiner Stadler (HFF München)

„Das trügerische Bild – Über Widersprüchliches zwischen Leinwand und Leben“
Samstag, 02.07.2016, 10-12 Uhr
Rio Filmpalast am Rosenheimer Platz

Veranstalter: Interfilm Akademie München
Leitung: Dr. Peter Marinković, München
Eintritt: 6 Euro

Zwei Filme, zwei Dokumentarfilme, die Geschichten erzählen, die auch in den Nachrichten vorkommen, von denen man aber so noch nichts gehört und gesehen hat.

Mars Closer - Still

Still aus „Mars Closer“


In Mars Closer (17 Min.) von Annelie Boros und Vera Brückner haben sich zwei Männer bereits auf den Weg zum Mars gemacht. One Way. Rückkehr nicht möglich. Und Über Bilder (30 Min.) von Heiner Stadler erzählt von Menschen, die selbst keine Bilder herstellen, die aber ohne Bilder nicht leben könnten. Sind wir, die Filmemacher, eine Ausnahme?

Über Bilder - Still

Still aus „Über Bilder“


„Wir in unserer Welt schlafen mit dem Bild und essen es und beten es an und tragen es am Körper.“
– Don DeLillo, Mao II

Auf die Vorführung folgt eine Diskussion mit Prof. Heiner Stadler, Annelie Boros, Vera Brückner und internationalen Gästen unter Einbeziehung des Publikums.

Pressemitteilung (pdf)

One-Future-Preis 2016 und Ehrenpreis an Heiner Stadler

Die Menschen unseres Jahrhunderts haben eine einzige unteilbare Zukunft – One Future. In diesem Sinne zeichnet der One-Future-Preis jedes Jahr einen Film aus dem Programm des Filmfest München aus, der diesen Gedanken in ethisch wie filmästhetisch überzeugender Weise umsetzt. Im letzten Jahr wurde Babai von Visar Morina prämiert. Die Interfilm-Akademie München vergibt den Preis in diesem Jahr zum 31. Mal.

Zu der international besetzten Jury unter Vorsitz von Dr. Peter Marinković (Deutschland) gehören Galina Antoschewskaja (Russland), Bhagu T. Chellaney (Indien), Ileana Cosmovici (Italien) und Franz Indra (Deutschland).

Mit einem Ehrenpreis für sein Schaffen als Dokumentarfilmer und als Hochschullehrer wird in diesem Jahr Prof. Heiner Stadler ausgezeichnet, er ist Hauptamtlicher Professor der Abteilung IV Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik und Vize-Präsident der Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF). Mit einem außerordentlichen Gespür für Bilder zeigt er in seinen Filmen oft ungeschönt, „was ist“, und stellt dabei „en passant die Fragen nach unserer Zukunft“. An der HFF München begleitet und fördert er seit 2004 den Filmnachwuchs mit unnachahmlicher Leidenschaft und prägt ihn nachhaltig. Die Laudatio hält Maximilian Plettau, dessen Diplomfilm Comeback Heiner Stadler vor neun Jahren betreut hat und der heute erfolgreich als Produzent mit seiner Firma Nominal Film arbeitet – mehrfach preisgekrönt, u.a. mit dem VGF-Nachwuchsproduzentenpreis 2012 für Nemez.

Für den musikalischen Rahmen der Preisverleihung sorgen Catarina Wendtlandt (Deutschland) am Cello, Famadi Sako (Guinea) an der Djembe und Sören Grigat (Deutschland) am Balafon.

Preisverleihung:
Samstag, 02.07.2016, 13 Uhr
Black Box im Gasteig, Rosenheimer Straße 5 / 81667 München
Der Eintritt ist frei.

Pressemitteilung (pdf)