Interfilm Academy News

Franziskus, der Gaukler Gottes (Francesco, giullare di Dio)

Italien 1950 | 85 min. | Regie: Roberto Rossellini | mit Aldo Fabrizi, Gianfranco Bellini, Peparuolo u.a.
Donnerstag, 13.02.2020 19:30
Walter-Hildmann-Haus, Ammersee Str. 13 / 82131 Gauting

Mit diesem wunderschönen Film gelangte der Meisterregisseur des italienischen Neorealismus zu neuen Ausdrucksformen und stellte das Thema des Glaubens in den Mittelpunkt seiner Reflexion. Weit entfernt von der traditionellen Hagiographie werden elf Episoden aus dem Leben Franz‘ von Assisi erzählt. Franziskus und die Mönche werden in ihrem irdischen Gemeinschaftsleben dargestellt, in dem Liebe, Demut und Lebensfreude vorherrschen und Heiligsein menschliches Gesicht annimmt. (Quelle: Zeit Zeichen)

Einführung und Diskussion: Filmpfarrer Eckart Bruchner, Interfilm-Akademie.

Gräfelfinger Filmgespräch: Das geheime Leben der Bäume

Deutschland 2020 | 96 min. | Regie: Jörg Adolph
Mittwoch, 05.02.2020 19:45
Filmeck Gräfelfing, Bahnhofplatz 1 / 82166 Gräfelfing

Peter Wohlleben ist Förster, und er beobachtet das Leben in seinem Revier in der Gemeinde Wershofen genau, insbesondere das Phänomen von Bäumen, die auf geheimnisvolle Weise Verbindung haben. Er schrieb ein Buch darüber und veröffentlichte es 2015 unter dem Titel Das geheime Leben der Bäume. Der Bestseller zeigt eine Sichtweise, die zunehmend populär wird: Auf Waldspaziergängen und Exkursionen zum ältesten Baum der Welt und zu Forstbetrieben in Kanada begibt sich Wohlleben auf die Suche nach Antworten, wie der Wald zu verstehen und zu retten ist. (Quelle: Kino)

Einführung und Diskussion aus aktuellem Anlass wegen der drohenden Rodung des Kreuzlinger Forst im Würmtal: Filmpfarrer Eckart Bruchner, Interfilm-Akademie

Gautinger Filmgespräch: Latte Igel und der magische Wasserstein

Deutschland 2019 | 89 min. | Regie: Mimi Maynard, Regina Welker
Donnerstag, 06.02.2020 16:00
Kino Breitwand Gauting, Bahnhofsplatz 2 / 82131 Gauting

Rund um eine tief im Wald verborgene Lichtung leben Latte Igel und seine Freunde. Doch mit dem friedlichen Miteinander ist es eines Tages vorbei, als der nahe Bach versiegt. Wochen später gehen auch die letzten Wasservorräte zur Neige und Angst und Not breiten sich aus. Es heißt, der magische Wasserstein, der dafür sorgt, dass der Bach fließt, sei gestohlen worden. Einzig das Igelmädchen Latte macht sich gemeinsam mit dem ängstlichen Eichhörnchenjungen Tjum auf den Weg zu der Palasthöhle des Bären Banthur, um von dort den Stein zurück zum Gipfel des Weißen Berges zu bringen, wo er hingehört. Auf dem Weg erwarten sie zahlreiche Abenteuer und Gefahren und nach und nach werden die beiden Tiere zu echten Freunden. (Quelle: Kino)

Einführung und Diskussion: Filmpfarrer Eckart Bruchner, Interfilm-Akademie, Pädagogin Michaela Reißfelder-Zessin und ein Überraschungsgast!

Gautinger Filmgespräch: Crescendo – #makemusicnotwar (Crescendo)

USA 2019 | 102 min. | Regie: Dror Zahavi | mit Götz Otto, Daniel Donskoy, Peter Simonischek u.a.
Donnerstag, 30.01.2020 19:30
Kino Breitwand Gauting, Bahnhofsplatz 2 / 82131 Gauting

Im Rahmen von Friedensverhandlungen zwischen Diplomaten aus Israel und Palästina soll in Südtirol ein Konzert eines Jugendorchesters junger Palästinenser und Israelis unter massiven Sicherheitsvorkehrungen stattfinden. Als ein berühmter Dirigent − mit nationalsozialistischer Vergangenheit in seiner Familie − die Arbeit übernimmt, stellt er schnell fest, dass die Jugendlichen in sich nicht die Freiheit spüren, miteinander, also mit der jeweils verhassten anderen Volksgruppe, zu spielen. Der Orchesterleiter spürt, dass er erst die Barrieren abbauen und die Fragen lösen muss, um musikalisch weiter voranzukommen. So stellt er eines Tages beide Gruppen in einer Reihe einander gegenüber auf. Die jungen Leute sollen sagen, schreien oder anders ausdrücken, was sie eigentlich denken und fühlen.

Hat die Musik die Kraft, trotz der vielen Herausforderungen und Hindernisse Brücken zwischen den jungen Menschen verschiedener Religionen und verhasster Nationalitäten zu bauen? (Quelle: Kino)

Filmpfarrer Eckart Bruchner, Interfilm Akademie München, spricht zum Thema „Israel/Palästina zwischen Vision und Realität“.

Münchner Filmgespräch: Monsieur Claude 2 (Qu’est-ce qu’on a encore fait au bon Dieu?)

Frankreich 2019 | 99 min. | Regie: Philippe de Chauveron | mit Christian Clavier, Chantal Lauby u.a.
Freitag, 17.01.2020 18:00
Münchenstift – Haus an der Effnerstraße, Effnerstr. 76 / 81925 München

Was mussten Monsieur Claude Verneuil und seine Frau Marie nicht alles über sich ergehen lassen? Doch seit den vier maximal multikulturellen Hochzeiten ihrer Töchter sind die beiden im Integrieren unübertroffen. Als echter Kosmopolit rafft sich Monsieur Claude nun sogar auf, allen Heimatländern seiner bunten Schwiegerschar einen Besuch abzustatten. Abermals haben sie die Rechnung ohne ihre Töchter gemacht. Als die ihnen erklären, dass mit diesen Ehemännern im konservativen Frankreich auf keinen grünen Zweig zu kommen ist und sie deshalb mit Kind und Kegel im Ausland ihr Glück suchen werden, sind die Gesichter der Großbürger plötzlich sehr lang. Die ganze schöne Toleranz war für die Katz? Bei Claude Verneuil droht ein weiterer unversöhnlicher Familien-Infarkt. Er und Marie setzen Himmel und Hölle in Bewegung, um ihre Schwiegersöhne zum Bleiben zu bewegen. Und werden plötzlich zu schlitzohrigen Patrioten in völkerfreundschaftlicher Mission. (Quelle: Verleih)

Einführung und Diskussion: Filmpfarrer Eckart Bruchner, Interfilm-Akademie.

Kinotreff Rio: Michael Kohlhaas

Frankreich / Deutschland 2013 | 122 min. | Regie: Arnaud des Pallières | mit Mads Mikkelsen, Mélusine Mayance, Delphine Chuillot u.a.
Mittwoch, 15.01.2020 19:30
Rio Filmtheater, Rosenheimer Str. 46 / 81667 München

Der Pferdehändler Michael Koolhaas lebt ein ruhiges Leben. Doch als er eines Tages auf dem Weg zum Markt von den Handlangern eines willkürlichen Barons gezwungen wird, seine Pferde zu verpfänden, kommt Unruhe in seinen Alltag. Denn als er die Pferde zurückerhält, sind die Tiere verletzt. Ein fairer Prozess scheint unmöglich und es gibt keine Hoffnung, die Täter zu bestrafen. Da beschließt Michael, sich selbst in den Kampf zu begeben und einen Feldzug gegen die Ungerechtigkeit zu beginnen. (Quelle: Kino)

Einführung und Diskussion: Dr. Fritz Göttler, Kulturjournalist

Hamburger Filmgespräch: Edgar Allan Poe Abend

Mord in der Rue Morgue (Murders in the Rue Morgue) USA 1932 | 61 min. | Regie: Robert Florey | mit Bela Lugosi, Sidney Fox, Leon Ames u.a. Vorfilm: Der Verrückte, das Herz und das Auge
Deutschland 2006 | 8 min. | Regie: Annette Jung, Gregor Dashuber | mit Andreas Fröhlich, Tom Strauss
Sonntag, 19.01.2020, 17:00
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg Außergewöhnliche Geschichten (Histoires extraordinaires) Frankreich / Italien 1968 | 121 min. | Regie: Federico Fellini, Louis Malle, Roger Vadim | mit Jane Fonda, Brigitte Bardot, Alain Delon u.a. Sonntag, 19.01.2020, 19:00 Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg
Edgar Allan Poe (19.01.1809 – 07.10.1849) ist sowohl Begründer der modernen Detektiv- als auch der Horrorgeschichte. Durch die Rezeption Charles Baudelaires in Europa bekannt geworden, hat kaum ein anderer Autor größeren Einfluss auf die unheimliche Literatur und später entsprechend auf den Film genommen. Wir feiern seinen 211. Geburtstag mit mehreren unterschiedlichen Interpretationsansätzen. Der Verrückte, das Herz und das Auge (2006) ist ein außergewöhnlicher Animationsfilm nach der Vorlage The Tell-Tale Heart, gesprochen von Andreas Fröhlich (Die drei ???). Bis heute ist Poes Auseinandersetzung mit dem „motivlosen Verbrechen“ sowie dem „radikal Bösen“ (Kant) für die kriminologische Forschung relevant. Murders in the Rue Morgue lässt erstmals einen deduktiv analysierenden Detektiv auftreten, zugleich beschreibt Poe Bilder von infernaler Grausamkeit. Dostojewskij zitierte mehrere Passagen in seinem Verbrechen und Strafe, Clive Barker hat eine Fortsetzung geschrieben. Robert Floreys Adaption aus dem Jahr 1932 vereint die bizarre Auflösung mit dem Caligari-Motiv und der Warnung vor totalitären Tendenzen in der Wissenschaft. In den im „Revolutionsjahr“ 1968 entstandenen Außergewöhnlichen Geschichten setzen sich gleich drei Regisseure mit der Komplexität des Poe’schen Kosmos auseinander: Vadims Metzengerstein setzt neben der Beschäftigung mit Reinkarnation deutlich erotische Aspekte. Malles William Wilson handelt vom Doppelgänger-Motiv und dessen dämonischer Dimension. Und Fellinis Toby Damned überträgt die Teufelspakt-Thematik in das New-Age-Zeitalter. Moderiert wird die Veranstaltung vom Filmemacher Franz Indra und dem Autor Stefan Preis. Im Anschluss an die erste Vorführung um 17 Uhr diskutieren wir mit dem Publikum.

Gräfelfinger Filmgespräch: The Remains – Nach der Odyssee

Österreich 2019 | 93 Min. | Regie: Nathalie Borgers
Mittwoch, 18.12.2019 19:45
Filmeck Gräfelfing, Bahnhofplatz 1 / 82166 Gräfelfing

Auf ihrer Fahrt über das Mittelmeer sind in den letzten Jahren Tausende Menschen ums Leben gekommen oder werden vermisst. Was geschieht mit ihren Körpern? Wer kümmert sich um die Hinterbliebenen der Toten. Und wer hilft bei der Suche nach den Vermissten? Regisseurin Nathalie Borgers (Fang den Haider) auf der Suche nach dem, was nach der Flucht bleibt. (Quelle: Verleih)

Einführung und Diskussion: Filmpfarrer Eckart Bruchner, Interfilm-Akademie

Hamburger Filmgespräch stellt vor: Katzenmenschen (Cat People, OF)

Katzenmenschen (Cat People, OF)
USA 1942 | 73 min. | Regie: Jacques Tourneur | mit Simone Simon, Tom Conway, Kent Smith u.a.
Mittwoch, 18.12.2019, 19:15
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg

Katzenmenschen (Cat People, OF)
USA 1982 | 118 min. | Regie: Paul Schrader | mit Nastassja Kinski, Malcolm McDowell, John Heard u.a.
Mittwoch, 18.12 .2019, 21:00
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg

Cat People von Jacques Tourneur vereint Elemente des Horrorfilms und des film noir mit einer ambivalenten Sichtweise auf die Freudsche Psychologie. Das Motiv der Katzenfrau verkörpert verdrängte animalische weibliche Sexualität und männliche Furcht vor der Libido der Frau zugleich. 1940 wurde die Cat Woman zum Bestandteil des Comic Universums, Irena in Cat People zwei Jahre später glaubt zu den Katzenmenschen zu gehören, verfluchte Frauen, die den Liebhaber nach vollzogenen Sexualakt töten.

Tourneurs Beitrag war wegweisend. Alfred Hitchcock zitiert etwa die Zoohandlungssequenz in Die Vögel. In Clockwork Orange tötet Malcolm McDowell als Alex die Cat Lady, in der Neuverfilmung von Cat People (1981) verkörpert er selbst einen Katzenmenschen. Paul Schrader, der das Drehbuch zu Schwarzer Engel (Obsession) von Brian de Palma schrieb, drehte diesen bis heute kontrovers diskutierten Film mit Nastassja Kinski in der Rolle der Irena. Auch seine Interpretation von Cat People ist eine Studie über sexuelle Besessenheit und seltsamer Liebe.

Der Autor Stefan Preis führt in die Filme ein.