Interfilm Academy News

Gautinger Filmgespräch: Es gilt das gesprochene Wort

Deutschland / Frankreich 2019 | 120 Min. | Regie: Ilker Çatak | mit Anne Ratte-Polle, Ogulcan Arman Uslu, Godehard Giese u.a.
Donnerstag, 05.09.2019 19:30
Kino Breitwand Gauting, Bahnhofsplatz 2 / 82131 Gauting

Gegensätzlicher könnten die Lebenswelten von Marion und Baran kaum sein, als sie sich am Strand von Marmaris zum ersten Mal begegnen: Marion, die selbstbewusste, unabhängige Pilotin aus Deutschland, trifft auf Baran, den charmanten Aufreißer wider Willen, der von einem besseren Leben jenseits des Bosporus träumt. Zielstrebig bittet er Marion, ihn mit nach Deutschland zu nehmen. Und sie lässt sich auf dieses Wagnis ein, ganz gegen ihre sonst so überlegte, reservierte Art, und schließt einen Deal mit ihm. Vielleicht, weil sie gerade selbst dazu gezwungen ist, ihr bisheriges Leben zu überdenken? (Quelle: Kino)

Eine Veranstaltung im Rahmen des Fünf-Seen-Festivals. Im Filmgespräch diskutiert Pfarrer Eckart Bruchner mit dem Publikum vor allem zum Thema „Interkulturelle Partnerschaften – Flucht oder Chance“.

Gautinger Filmgespräch: Ich war zuhause, aber…

Deutschland / Serbien 2019 | 105 Min. | Regie: Angela Schanelec | mit Thorbjörn Björnsson, Esther Buss, Martin Clausen u.a.
Donnerstag, 29.08.2019 20:00
Kino Breitwand Gauting, Bahnhofsplatz 2 / 82131 Gauting

Preis für die Beste Regie auf den Filmfestspielen von Berlin 2019. Nicht zu Unrecht, denn Schanelec erweist sich erneut als präzise Regisseurin, die genau weiß, was und wie sie erzählen will.

Der 13-jährige Phillip verschwindet spurlos. Erst nach einer Woche taucht der Junge wortlos wieder auf. Was genau Phillip dazu gebracht hat wegzugehen, darüber können seine alleinerziehende Mutter Astrid und die Lehrer nur spekulieren. Sein Verhalten bleibt für alle rätselhaft. Astrid verändert in der Folge ihren Blickwinkel auf ihr bürgerliches Leben, ihre Arbeit im Berliner Kulturbetrieb und stellt auch ihre bisherige Kunstauffassung in Frage. Ihr fällt es schwerer, damit zurechtzukommen, dass Phillip ein eigenes Leben führt. Als ihr Sohn mit einer Blutvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert wird, beginnt Astrid die Nerven zu verlieren. (Quelle: Kino)

Einführung und Diskussion: Filmpfarrer Eckart Bruchner, Interfilm-Akademie. Beginn dieses Mal um 20 Uhr!

Pressespiegel zu den Hamburger Filmgesprächen

Zu Im Schatten des Zweifels (Shadow of a Doubt) am Mittwoch, 09.09.2020:

Wir waren mal wieder Tagestipp!

Zu The Shining am Freitag, 13.03.2020:

Wir waren Tagestipp der Stadt Hamburg!

Alstertal Plus widmet uns am 13.03.2020 in einem längeren Artikel mit Nachrichten des Tages folgenden Absatz:

Zu Psycho am Freitag, 13.12.2019:

Zu Nosferatu am Freitag, 13.09.2019:

Zu Chinatown am Mittwoch, 31.07.2019:

Zu Picknick am Valentinstag (Picnic at Hanging Rock) am Mittwoch, 23.01.2019

Zu Schlechte Erziehung (La Mala Educación) am Mittwoch, 26.07.2017:

Hamburger Filmgespräch in der Reihe Original : Remake: Spurlos verschwunden (Spoorloos) & Spurlos (The Vanishing)

Spurlos verschwunden (Spoorloos, OmeU)
Niederlande / Frankreich / BRD 1988 | 107 min. | Regie: George Sluizer | mit Bernard-Pierre Donnadieu, Gene Bervoets, Johanna ter Steege u.a.
Donnerstag, 08.08.2019, 19:00
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg

Spurlos (The Vanishing, 35mm, dF)
USA 1992 | 109 min. | Regie: George Sluizer | mit Jeff Bridges, Kiefer Sutherland, Nancy Travis u.a.
Donnerstag, 08.08.2019, 21:15
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg

Das Hamburger Kino Metropolis zeigt in seiner Reihe Original : Remake den holländischen Thriller Spurlos verschwunden (Spoorloos) nach dem Roman Das goldene Ei von Tim Krabbé und das US-Remake Spurlos (The Vanishing), das der Regisseur George Sluizer selbst einige Jahre später gedreht hat. Nach dem unerklärlichen Verschwinden seiner Freundin macht es sich Rex Hofman zur Lebenaufgabe herauszufinden, was mit ihr passiert ist. Jahre später kontaktiert ihn ein Fremder und behauptet, der Entführer zu sein.

Sluizer sagt, sein sehr elliptisch erzählter Film handle von der „Banalität des Großartigen, und dem Großartigen der Banalität“. Fast völlig auf düsteren, banalen Schauplätzen gefilmt zwingt Spoorloos den Zuschauer in die Psyche der Figuren.

Der Filmemacher Franz Indra führt in den Film ein, dessen Thematik spurlos verschwundener Personen auch zur Kriminologischen Filmreihe passt.

Face_it!

Deutschland 2019 | 80 Min. | Regie: Gerd Conradt | Dokumentarfilm
Sonntag, 04.08.2019 20:15
Werkstattkino, Fraunhofer Str. 9 / 80469 München

Mit Hilfe des Facial Action Coding System (FACS) soll es möglich werden, die Geheimnisse des Gesichts – des Spiegels der Seele – zu entschlüsseln. In Face_It! stellt Gerd Conradt Menschen vor, die sich mit der Überwachung durch digitale Gesichtserkennung kritisch auseinandersetzen – er trifft Datenschützer, Künstler, einen Medienrebellen, eine Kunsthistorikerin, die Staatsministerin für Digitalisierung. Er stellt einen Human Decoder vor, der das populäre FACS anwendet und stellt die Frage, ob diese Systematik die Gefahr birgt, dass der nicht endende mimische Austausch von Gesicht zu Gesicht zu ausdrucks- und geschichtslosen faces reduziert wird, zu Wesen immerwährender alters- und geschlechtsloser Gegenwärtigkeit. Die Protagonisten werden mit Videoclips konfrontiert, in denen das Gesicht als Kunstwerk verhandelt wird. Am Modell der Nofretete tastet ein blinder Mann das „schönste Gesicht der Welt“ ab.
Der Film fragt: Wem gehört das zum Zahlencode gewordene Gesicht? (Quelle: Verleih)

Im Anschluss an die Vorführung findet ein Gespräch mit dem Regisseur Gerd Conradt und Peter Marinković, Direktor der Interfilm-Akademie, statt.

Gautinger Filmgespräch: Tel Aviv on Fire

Luxemburg / Belgien / Israel / Frankreich 2018 | 100 Min. | Regie: Sameh Zoabi | mit Kais Nashif, Lubna Azabal, Yaniv Biton u.a.
Donnerstag, 25.07.2019 19:30
Kino Breitwand Gauting, Bahnhofsplatz 2 / 82131 Gauting

Herrliche Komödie. Tel Aviv on fire ist eine Soap Opera, die jeden Abend über die TV-Bildschirme flimmert und Israelis wie Palästinenser vor dem Fernseher vereint. Der scheue Palästinenser Salam hat gerade ein Praktikum bei der erfolgreichen TV-Soap angetreten. Um das Fernsehstudio zu erreichen, muss er täglich den Check-Point zwischen seinem Wohnort Jerusalem und Ramallah passieren. Dort trifft er auf Assi, den israelischen Chef des Grenzübergangs, der nicht schlecht staunt, einem der Macher der Lieblingsserie seiner Frau gegenüberzustehen. Um seiner Liebsten zu imponieren, übt Assi zunehmend Druck auf Salam aus, die Serie nach seinen Vorlieben zu gestalten. Und Salam begreift, dass die kreativen Einfälle Assis seine große Chance sind, zum Drehbuchautor aufzusteigen. Als sich die Forderungen Assis nicht mehr mit jenen der arabischen Macher vereinbaren lassen, steckt Salam in einem Dilemma. (Quelle: Kino)

Einführung und Diskussion zum Thema „Der Israel-Palästina-Konflikt  gestern, heute, morgen“: Filmpfarrer Eckart Bruchner, Interfilm-Akademie

Hamburger Filmgespräch: Chinatown (OF)

USA 1974 | 130 min. | Regie: Roman Polanski | mit Jack Nicholson, Faye Dunaway, John Huston u.a.
Mittwoch, 31.07.2019, 19:30
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg

Als der Privatdetektiv Jake Gittes (Jack Nicholson) im Auftrag einer Dame aus der feinen Gesellschaft (Faye Dunaway) ihrem Ehemann hinterher schnüffelt, stolpert er in politische und familiäre Intrigen rund um den mächtigen Noah Cross (John Huston). Regisseur Roman Polanski inszenierte Robert Townes komplexes Drehbuch als Oscar-prämierten, modernen film noir im Los Angeles der 30er Jahre.

Nicht nur die Szene mit der Nase bleibt in Erinnerung. Früher oder später sehen Polanskis Helden mit weit aufgerissenen Augen das Unfaßbare. Wie hieß Gittes‘ früheres Motto als Polizist in Chinatown? „Just don’t do a goddamned thing.“

Moderiert wird die Veranstaltung vom Filmemacher Franz Indra und dem Autor Stefan Preis.

Hamburger Filmgespräch meets Bizarre Cinema: Carrie (OF) & The Rage: Carrie 2 (OF)

Carrie (OF)
USA 1976 | 98 min. | Regie: Brian De Palma | mit Sissy Spacek, Piper Laurie, John Travolta u.a.
Samstag, 13.07.2019, 19:30
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg

The Rage: Carrie 2 (OF)
USA 1999 | 104 min. | Regie: Katt Shea, Robert Mandel | mit Emily Bergl, Jason London, Dylan Bruno u.a.
Samstag, 13.07.2019, 21:45
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg

Von all seinen cineastischen Märchen über das Geheimnis des weiblichen Körpers und die ungeheure Macht der Fantasie ist Carrie De Palmas blutigstes und zugleich zartestes Werk. Untermalt vom kongenialen Score Pino Donaggios, erzählt der Film die Geschichte des telekinetisch begabten Mädchens Carrie White, dessen erste Monatsblutung unter der Schuldusche zu Hänseleien ihrer Mitschüler und zur Züchtigung durch ihre fanatisch religiöse Mutter führt. Was in anderen Filmen über Freud und Leid der Jugendzeit komödiantisch oder sozialpädagogisch unter den Teppich gekehrt wird, drängt in diesem visuell atemberaubenden Adoleszenzschocker unaufhaltsam an die Oberfläche: Scham, Lust, Einsamkeit, Blut, Sadismus und der schöne Wahn, im eigenen Untergang die ganze Welt gleich mit auszulöschen.

The Rage: Carrie 2 kann man sowohl als Fortsetzung als auch als Remake von Brian De Palmas Horror-Klassiker betrachten. Die Story ist im Prinzip dieselbe. Eine Außenseiterin wird von Mitschülern gequält, bis diese sich in einem Blutrausch rächt. Der erste Teil wird oftmals aufgegriffen und mit Amy Irving (Sue aus dem Original) hat sogar eine Überlebende des ersten Teils ein paar Auftritte. (Quelle: Kino)

Stephen Kings erster veröffentlichter Roman ist ein Meilenstein der amerikanischen Horrorliteratur. (Seine Frau konnte glücklicherweise das Manuskript retten, nachdem es schon im Papierkorb gelandet war.) Der ehemalige Lehrer beschreibt – damals wie heute aktuell – religiösen Fanatismus, Konformitätsdruck, der jeden ausschließt, der nur ein wenig anders ist als die Anderen, Bullying und Gewalt an Schulen. Brian De Palma gelang 1976 eine werkgetreue Umsetzung sowie eine unvergessliche Hommage an sein Vorbild Alfred Hitchcock (die Ereignisse spielen an der Bates High School) und die Walt-Disney-Märchenverfilmungen in unvergesslichen, apokalyptischen Bildern. 1999 folgte eine als Sequel gestaltete Neuinterpretation von Katt Shea (die Halbschwester von Carrie nimmt nach dem Suizid ihrer besten Freundin Rache an deren und ihren Peinigern), welches wir im Anschluss zeigen.

Trauer um Artur Brauner

Die Interfilm-Akademie trauert um ihren Ehrenpreisträger Artur Brauner. Er war eine Jahrhundertpersönlichkeit, die insbesondere den deutschen Film nach 1945 entscheidend mitgeprägt hat.

Artur Brauner

Den One-Future-Ehrenpreis 2017 der Interfilm-Akademie erhielt er für sein Lebenswerk als Produzent, Grenzgänger und Brückenbauer. In den über 70 Jahren seiner Tätigkeit als Filmproduzent setzte er das Kapital, das er mit dem Unterhaltungskino verdiente, immer wieder in Filmprojekten ein, die ihm aufgrund seiner persönlichen Lebensgeschichte stark am Herzen lagen: Schon sein zweiter Film Morituri (Regie: Eugen York) thematisierte 1948 die Gräuel des Holocaust. Er produzierte 1982 Die weiße Rose unter der Regie von Michael Verhoeven, sein Hitlerjunge Salomon (Regie: Agnieszka Holland) mit Marco Hofschneider in der Titelrolle und Julie Delpy in der weiblichen Hauptrolle gewann 1992 den Golden Globe und erhielt eine Oscar-Nominierung für das beste Drehbuch.

Dr. Peter Marinković
Direktor der Interfilm Akademie

Eckart Bruchner
Ehrenpräsident Interfilm-Akademie