Monatliches Archiv: November 2021
10.12. Münchner Filmgespräch: Frühling, Sommer, Herbst, Winter… und Frühling (Bom yeoreum gaeul gyeoul geurigo bom)
Südkorea / Deutschland 2003 | 102 min. | Regie: Kim Ki-Duk | mit Kim Ki-duk, Yeong-su Oh u.a.
Freitag, 10.12.2021 18:00
Münchenstift – Haus an der Effnerstraße, Effnerstr. 76 / 81925 München
Der Film erzählt die Geschichte eines Meisters – ein koreanischer, buddhistischer Mönch – und seines Schülers – ein Kind und Novize – als Kreislauf des Lebens. Schauplatz des Films und Lebenswelt der beiden Einsiedler ist eine Floß-Klause auf einem See. Beinahe unberührt von der Außenwelt führen die beiden ein schweigsames Leben, bestehend aus Arbeit, Gebet und Schlaf. Da wird die Idylle gestört. Eine junge, kranke Frau möchte in der Abgeschiedenheit wieder genesen. Der junge Mönch verliebt sich in das Mädchen und gemeinsam verlassen sie den Tempel. Doch weil im Leben wie in der Natur alles ein Kreislauf ist, kehrt der Schüler zurück – als Mörder seiner Frau. (Quelle: Münchner Volkshochschule)
Im Anschluß an den Film haben Sie die Möglichkeit, sich im Gespräch mit Filmexperte und Pfarrer Eckart Bruchner auszutauschen.
Der Prix Interculturel 2021 geht an „Topless“
Der Prix Interculturel 2021 geht an den Film Topless von Hannah Jandl von der HFF München, Deutschland 2021.
Begründung der Jury:
Der Filmtitel klingt vieldeutig. Umso mehr fasziniert dieser Dokumentarfilm, indem er inhaltlich wie formal ein Thema fokussiert: Schuhe und die Aussagen der Menschen, die sie tragen.
Gemäß dem Sinnspruch „Kleider machen Leute“ werden Schuhe von Passanten in München gefilmt, die, über deren Schuhe befragt, von sich selbst und ihrer eigenen Lebenssicht erzählen. Eine behutsame, sokratische Frageweise, stets auf die Schuhe konzentriert, und eine teilweise ikonographische Kamera befördern den interkulturellen Dialog beim Interview mit Passanten auf der Straße, im Rundgespräch der Schuhträger, sogar beim Tanzen, während man immer nur Schuhe sieht. Dabei kommen stets die unterschiedlichsten Lebenseinstellungen, Lebenssichten der Passanten verschiedener Herkunft, Migranten inklusive, zum Ausdruck und regen geschickt das Filmpublikum zur eigenen Reflexion an.
Lange hat sich die internationale Jury mit Topless beschäftigt. Am Ende aller gesichteten Filme war sie einstimmig weiterhin von der Ethik wie Ästhetik des Films Topless begeistert.
„Wir kommen barfuß auf die Welt und verlassen diese barfuß in die Ewigkeit. Dazwischen ringt jeder Mensch um Selbstfindung und Selbstausdruck in der jeweiligen Gesellschaft und hinterlässt gerade mit seinen Schuhen einen Fußabdruck. Schuhe sprechen Bände, wenn man welche besitzt!“, so das Resümee der Interfilm-Jury.
Topless wird auch im Beitrag 40 Jahre Filmschoolfest von kinokino vorgestellt.
Die Preisverleihung fand im Rahmen der Award Ceremony am 20. November in der Freiheitshalle statt. Der Prix Interculturel ist mit 2.000 € dotiert. Außerdem erhält die Preisträgerin, die auf der Bühne von ihrer Tonfrau Eva Gemmer vertreten wurde, eine vom Künstler Bernd Sauter gestaltete Trophäe.
25.11. Gautinger Filmgespräch: Lieber Thomas
Deutschland 2021 | 150 min. | Regie: Andreas Kleinert | mit Albrecht Schuch, Jella Haase u.a.
Donnerstag, 25.11.2021 19:30
Kino Breitwand Gauting, Bahnhofsplatz 2 / 82131 Gauting
Ein Film über den Schriftsteller Thomas Brasch, der der magisch schillernden Prosa und den einfallsreichen Filmen des Schriftstellers und Filmemachers in ihrer wilden, kühnen Art erstaunlich nahekommt. Ein Film, der durch die 60er und 70er Jahre der DDR und der BRD führt, ein Film, der Erinnerungen hervorruft und den steten Zweifel an den politischen Entwicklungen demonstriert.
Bei aller Stilisierung seiner Person und seines Umfeldes wird spürbar, dass Thomas Brasch nicht an Kunst um der Kunst willen oder an Rebellion um der Rebellion willen interessiert war. Als er 1968 die Bilder der sowjetischen Panzer in Prag sieht, ruft er mit seiner Clique zum Protest in Berlin auf. Vom eigenen Vater wird er an die Stasi verraten und muss vorübergehend in den Knast. Als er wieder auf freiem Fuß ist, trifft er die Liebe seines Lebens, Katarina. Auch im Ausdruck der Gefühle sind nur die imposantesten Gesten denkbar. Thomas schreibt Katarina ein Stück auf den Leib. Eigentlich hat diese gerade einen Anderen geheiratet. Aber was soll die ganz, ganz große Liebe schon aufhalten? Gemeinsam reisen die beiden später mit Katarinas kleiner Tochter in den Westen aus. (Quelle: Kino)
Einführung & Moderation: Pfarrer Eckart Bruchner, Interfilm Academy Munich
24.11. Kinotreff Rio: Emil und die Detektive
Deutschland 1931 | 75 min. | Regie: Gerhard Lamprecht | mit Rolf Wenkhaus, Käthe Haack, Fritz Rasp u.a.
Mittwoch, 24.11.2021 18:00
Rio Filmtheater, Rosenheimer Str. 46 / 81667 München
Sicher kennt jeder die Geschichte von Emil Tischbein und seiner Suche nach dem Dieb, der ihm Großmutters Geld abgenommen hat. Dieser Film nach dem Buch von Erich Kästner lebt nicht nur von seinem unnachahmlichen Witz, sondern vor allem von einer Zeitdokumentation der Weimarer Republik. Selbst die Stadt Berlin spielt eine weitere Hauptrolle. Unprätentiös unterstützt der Film durch seine fast dokumentarische Kameraarbeit das Leben in einer Stadt, in der die Demokratie blüht. Daher ist dieser Film nicht nur ein Zeitdokument, sondern aktueller denn je. Das Drehbuch zum Film schuf der bis dahin unbekannte Billy Wilder, bevor er nach Amerika auswandern musste. Eine wunderbare Zeitreise! (Quelle: Theatergemeinde München)
Einführung und Diskussion: Prof. Eckart Bruchner, Interfilm-Akademie
Prix Interculturel beim Internationalen Festival der Filmhochschulen München 2021
Die Interfilm-Akademie vergibt im Rahmen des Internationalen Festivals der Filmhochschulen München, das vom 14. bis zum 20. November 2021 sein 40-jähriges Jubiläum feiert, zum 17. Mal den Prix Interculturel.
Der Prix Interculturel fördert den interkulturellen Dialog zwischen jungen Filmschaffenden, insbesondere den von Toleranz geprägten Erfahrungsaustausch zwischen den Weltreligionen. In diesem Sinne wird von der Jury ein Film aus dem Wettbewerbsprogramm ausgezeichnet, der diesen Gedanken in ethisch wie filmästhetisch überzeugender Weise umsetzt.
Der Prix Interculturel ist mit 2.000 € dotiert. Der Preisträger bzw. die Preisträgerin erhält außerdem eine von dem Künstler Bernd Sauter gestaltete Trophäe.
Die Preisverleihung findet am Samstag, den 20. November 2021, im Rahmen des Cinema Award vor geladenen Gästen statt.
Der diesjährigen Interfilm-Jury gehören an:
Deutschland (Vorsitz):
Eckart Bruchner, geb. in Amberg. Studium: Theologie, Philosophie, Archäologie und Kunstgeschichte in Erlangen, Rom, Heidelberg und München an der HFF (Abschlussfilm Sacra Romana Rota). Beruf: Pfarrer, Dozent und Pädagoge, Prof. an der FVG Antwerpen, Stifter der Preise One-Future-Preis und Prix Interculturel.
Russland:
Galina Antoschewskaja, geb. in Leningrad / St. Petersburg. Studium: Journalistik an der Lomonossow-Universität Moskau. Beruf: Filmjournalistin, Dramaturgin, Filmhistorikerin.
Indien :
Bhagu T. Chellaney, geb. in Kotri. Studium: Architektur, Fine Arts and Design, Kunstgeschichte in Indien. Langjährige Berufsausübung als Architekt, Stadtplaner, Designer VFA, Filmgutachter.
12.11. Münchner Filmgespräch: Cinema Paradiso (Nuovo Cinema Paradiso)
Italien / Frankreich 1998 | 118 min. | Regie: Giuseppe Tornatore | mit Philippe Noiret, Enzo Cannavale, Antonella Attili u.a.
Freitag, 12.11.2021 18:00
Münchenstift – Haus an der Effnerstraße, Effnerstr. 76 / 81925 München
Der Regisseur Toto kehrt aufgrund eines Todesfalls nach über 30 Jahren Abwesenheit in sein sizilianisches Heimatdorf zurück. Der Verstorbene ist der schwermütige Filmvorführer Alfredo, in dessen Cinema Paradiso Toto in seiner Kindheit arbeitete. Sein Tod ist der Auslöser einer imaginären Reise in Totos Kindheit. (Quelle: Münchner Volkshochschule)
Im Anschluß an den Film haben Sie die Möglichkeit, sich im Gespräch mit Filmexperte und Pfarrer Eckart Bruchner auszutauschen.