Filmfest München
One Future Award 2024 to „Petra Kelly – Act Now!“
The people of our century have a single indivisible future – One Future. In this spirit, the One Future Award is presented each year to a film from the Filmfest Munich program that implements this idea in an ethically and aesthetically convincing way. The Interfilm Academy Munich e.V. presented awards for the 39th time as part of the 41st Munich Film Festival on July 3, 2024.
Award winner
The One Future Award 2024 goes to the film Petra Kelly – Act Now! by Doris Metz (Germany 2024).
Explanation:
With analytical and ethical competence, German director Doris Metz succeeds in creating a passionate documentary about Petra Kelly, her life, her intensive political work and her tragic fate from extensive archive material. It becomes clear how Petra Kelly became a symbolic figure of the German environmental and peace movement in the 1980s, a charismatic politician and visionary (1947-1992) who did not describe herself as a politician, but as a political person.
Growing up in the 1960s, she fought as a student in Robert Kennedy’s election campaign team. Back in Germany, she fought just as passionately at all political levels as an active member of citizens‘ initiatives, as co-founder of the Green Party, as a member of the Bundestag in Bonn, in peace demonstrations against the nuclear threat and as winner of the Alternative Nobel Prize in 1982.
Doris Metz deliberately lets authentic contemporary witnesses have their say and shows Petra Kelly as a global activist and fighter for human rights, justice, equality and non-violence and for the ecological movement. The cinematic portrait of this strong-willed and passionate personality who wanted change rouses us to civil disobedience and at the same time shamefully shows us as viewers what we as fellow human beings have neglected and suppressed in recent decades out of convenience.
The film should be shown and discussed everywhere in cinemas, schools, academies, churches, etc., because it manifests the topicality and modernity in the thinking of this great woman, who rejected “politics as a business”, which is still rampant everywhere today. This film is both a call and a program for a common, better future, also in the spirit of her last book “Thinking with the Heart – Texts for a Credible Future.” ONE FUTURE!
Photos by Beate Obermann
Honorary award
The One Future Honorary Award 2024 goes posthumously to the global activist Petra Kelly for her tireless social commitment.
Explanation:
Petra Kelly was a fighter for peace without respect for conventions, a global activist for the protection of the environment who was far ahead of her time. We must not suppress Petra Kelly’s analyses and visions, but put them into practice: ONE FUTURE – ACT NOW!
One-Future-Preis 2024 an „Petra Kelly – Act Now!“
Die Menschen unseres Jahrhunderts haben eine einzige unteilbare Zukunft – One Future. In diesem Sinne zeichnet der One-Future-Preis jedes Jahr einen Film aus dem Programm des Filmfests München aus, der diesen Gedanken in ethisch wie filmästhetisch überzeugender Weise umsetzt. Die Interfilm Academy Munich e.V. hat im Rahmen des 41. Filmfests München am 3. Juli 2024 zum 39. Mal Auszeichnungen vergeben.
Preisträger
Der One-Future-Preis 2024 geht an den Film Petra Kelly – Act Now! von Doris Metz (Deutschland 2024).
Begründung:
Der deutschen Regisseurin Doris Metz gelingt es mit analytisch-ethischer Kompetenz aus umfangreichem Archivmaterial einen leidenschaftlichen Dokumentarfilm über Petra Kelly, ihr Leben, ihr intensives politisches Wirken und ihr tragisches Schicksal zu erstellen. Deutlich wird, wie Petra Kelly zur Symbolfigur der deutschen Umwelt- und Friedensbewegung in den 80er Jahren wurde, eine charismatische Politikerin und Visionärin (1947-1992), die sich nicht als Politikerin, sondern als politischen Menschen bezeichnete.
Aufgewachsen in den 60er Jahren kämpfte sie als Studentin im Wahlkampfteam von Robert Kennedy. Ebenso leidenschaftlich kämpfte sie, zurück in Deutschland, auf allen politischen Ebenen als aktives Mitglied in Bürgerinitiativen, als Mitbegründerin der Grünen, als Bundestagsabgeordnete in Bonn, in Friedensdemonstrationen gegen die atomare Bedrohung, als Trägerin des alternativen Nobelpreises 1982.
Gezielt lässt Doris Metz authentisch Zeitzeug:innen zu Wort kommen und zeigt Petra Kelly als globale Aktivistin und Kämpferin für Menschenrechte, Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und Gewaltlosigkeit und für die ökologische Bewegung. Das filmische Porträt dieser willensstarken und leidenschaftlichen Persönlichkeit, die Veränderungen wollte, rüttelt uns zu zivilem Ungehorsam auf und zeigt uns zugleich als Zuschauer:innen beschämend auf, was wir als Mitmenschen in den letzten Jahrzehnten aus Bequemlichkeit versäumt und verdrängt haben.
Der Film sollte überall in Kinos, Schulen, Akademien, Kirchen etc. gezeigt und diskutiert werden, denn er manifestiert die Aktualität und Modernität im Denken dieser großartigen Frau, die „die Politik als Geschäft“ ablehnte, die heute immer noch unverändert überall grassiert. Dieser Film ist Aufruf und zugleich Programm für eine gemeinsame, bessere Zukunft, auch im Sinne ihres letzten Buches „Mit dem Herzen denken – Texte für eine glaubwürdige Zukunft.“ ONE FUTURE!
Fotos von Beate Obermann
Ehrenpreis
Der One-Future-Ehrenpreis 2024 geht posthum an die globale Aktivistin Petra Kelly für ihr unermüdliches gesellschaftliches Engagement.
Begründung:
Petra Kelly war eine Kämpferin für den Frieden ohne Respekt vor Konventionen, eine globale Aktivistin für den Schutz der Umwelt, die ihrer Zeit weit voraus war. Petra Kellys Analysen und Visionen dürfen wir nicht verdrängen, sondern umsetzen: ONE FUTURE – ACT NOW!
One-Future-Preis 2024 und Ehrenpreis posthum für Petra Kelly
Die Interfilm Academy Munich e.V., wird im Rahmen des 41. Filmfest München, das vom 28. Juni bis zum 7. Juli 2024 stattfindet, zum 39. Mal ihre Auszeichnungen vergeben.
Die Menschen unseres Jahrhunderts haben eine einzige unteilbare Zukunft – One Future. In diesem Sinne zeichnet die Interfilm Academy mit dem One-Future-Preis jedes Jahr einen Film aus dem Programm des Filmfest München aus, der diesen Gedanken in ethisch und filmästhetisch überzeugender Weise umsetzt.
Der One-Future-Ehrenpreis geht dieses Jahr posthum an Petra Kelly.
Preisverleihung
Die feierliche Verleihung der diesjährigen Preise findet am Mittwoch, den 3. Juli 2023, von 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr in der Evangelischen Stadtakademie in der Herzog-Wilhelm-Str. 24 (nahe Sendlinger Tor) statt. Der Eintritt ist frei.
Internationale Jury
Der internationalen Jury unter Vorsitz von Pfr. Eckart Bruchner (Deutschland) gehören in diesem Jahr an:
Vorsitz:
Eckart Bruchner, geb. in Amberg, Deutschland
Studium der Theologie, Philosophie, Archäologie und Kunstgeschichte in Erlangen, Rom, Heidelberg und München. HFF München (Abschlussfilm Sacra Romana Rota)
Pfarrer, Dozent und Pädagoge, Professor an der FVG Antwerpen, 1985-2016 Direktor der Interfilm-Akademie, seit 2020 1. Vorsitzender der Interfilm Academy Munich e.V., Stifter der Preise One-Future-Preis und Prix Interculturel
Jury:
Galina Antoschewskaja
geb. in Leningrad/St. Petersburg, Russland
Studium der Journalistik an der Lomonossow-Universität Moskau
Filmjournalistin, Dramaturgin, Filmhistorikerin
Bhagu T. Chellaney
geb. in Kotri, Indien
Studium von Architektur, Fine Arts and Design, Kunstgeschichte in Indien
Langjährige Berufsausübung als Architekt, Stadtplaner, Designer VFA und Filmgutachter
Ileana Cosmovici
geb. in München, aufgewachsen in Italien und Deutschland
Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF). Ihr Abschlussfilm Aschermittwoch wurde auf der Berlinale 2007 uraufgeführt und hat im gleichen Jahr das erste Fünf-Seen-Filmfestival eröffnet.
Regisseurin, Autorin und Regiescout
Christine Weissbarth
geb. in Wien, Österreich
Studium der Kunstgeschichte an der LMU München
Moderatorin und Schauspielerin, Studienleiterin bei der Interfilm Academy Munich e.V.
Consulting Member:
Natalia Putintseva
geb. in Omsk/Sibirien, Russland, aufgewachsen in Nord-Kasachstan
Studium der Anglistik und Germanistik an der Nord-Kasachstanischen
Universität. BWL an der Hochschule für angewandte Wissenschaften München. USA-Aufenthalt.
Langjährige Tätigkeit auf dem Gebiet interkultureller Kommunikation und internationalen Projektmanagements, Autorin und Kunstmalerin
One-Future-Preis 2023 an „Siccità“
Die Menschen unseres Jahrhunderts haben eine einzige unteilbare Zukunft – One Future. In diesem Sinne zeichnet der One-Future-Preis jedes Jahr einen Film aus dem Programm des Filmfests München aus, der diesen Gedanken in ethisch wie filmästhetisch überzeugender Weise umsetzt. Die Interfilm Academy Munich e.V. hat im Rahmen des 40. Filmfests München am 29. Juni 2023 zum 38. Mal Auszeichnungen vergeben.
Preisträger
Der One-Future-Preis 2023 geht an den Film Siccità von Paolo Virzi (Italien 2022) aus der Reihe Spotlight.
Begründung:
Dem italienischen Regisseur Paolo Virzi, berühmt für seine Filme zwischen Tragödie und Komödie, gelingt auch diesmal mit filmästhetischer und analytisch-ethischer Kompetenz, die zunehmend bedrohlichen Zeichen der Zeit aufzudecken, um das Herz der Zuschauer*innen für einen kritischen Blick in die bedrohte Zukunft unserer Welt zu schärfen – am Beispiel der „Ewigen Stadt“ als ein dystopisches Rom der nahen Zukunft, wo WASSER und MENSCHLICHKEIT zur Mangelware werden.
Die verzweifelte römische Bevölkerung, jung oder alt, erfolgreich oder ausgegrenzt, arm oder reich, Opfer und Täter – alle sind gefangen und alle suchen nach Erlösung. Jeder lebt in seiner eigenen Welt des Ehrgeizes, der Habgier, der Angst und Sucht nach Erfolg. Der jeweilige Tunnelblick verhindert den Blick in eine gemeinsame, gelingende Zukuft. Ohne Wasser, ohne Menschlichkeit werden wir – so der Film – die lebenbedrohenden Krisen nicht überstehen. Nur Mut, Solidarität, Verantwortung und Liebe, Hoffnung, Optimismus können die Welt retten. Es herrscht Chaos, alles ist fraglich, untragbar, aber noch funktioniert es in Rom. Vielleicht nicht nur, weil es nach drei Jahren endlich regnet, sondern weil Menschlichkeit und Humor, die uns Menschen verbinden, nicht ausgestorben sind.
Lobende Erwähnung
Lobende Erwähnungen erhalten Black Box von Aslı Özge (Deutschland/Belgien 2023) und War and Justice von Marcus Vetter und Michele Gentile (Deutschland 2023).
Ehrenpreis
Der One-Future-Ehrenpreis 2023 geht an Michael Verhoeven für sein Gesamtwerk und sein unermüdliches gesellschaftliches Engagement.
Fotos von Beate Obermann
One-Future-Preis 2023 und Ehrenpreis für Michael Verhoeven
Die Interfilm Academy Munich e.V., wird im Rahmen des 40. Filmfest München, das vom 23. Juni bis zum 1. Juli 2023 stattfindet, zum 38. Mal ihre Auszeichnungen vergeben.
Die Menschen unseres Jahrhunderts haben eine einzige unteilbare Zukunft – One Future. In diesem Sinne zeichnet die Interfilm Academy mit dem One-Future-Preis jedes Jahr einen Film aus dem Programm des Filmfest München aus, der diesen Gedanken in ethisch und filmästhetisch überzeugender Weise umsetzt.
Die Interfilm Academy Munich e.V. vergibt außerdem einen Ehrenpreis für besondere Verdienste eines/r Filmschaffenden. Dieses Jahr erhält ihn Dr. Michael Verhoeven für sein Gesamtwerk und sein unermüdliches gesellschaftspolitisches Engagement.
Preisverleihung
Die feierliche Verleihung der diesjährigen Preise findet am Donnerstag, den 29. Juni 2023, um 19:00 Uhr in der Evangelischen Stadtakademie in der Herzog-Wilhelm-Str. 24 statt. Der Eintritt ist frei.
Internationale Jury
Der internationalen Jury unter Vorsitz von Pfr. Eckart Bruchner (Deutschland) gehören in diesem Jahr an:
Vorsitz:
Eckart Bruchner, geb. in Amberg, Deutschland
Studium der Theologie, Philosophie, Archäologie und Kunstgeschichte in Erlangen, Rom, Heidelberg und München. HFF München (Abschlussfilm Sacra Romana Rota)
Pfarrer, Dozent und Pädagoge, Professor an der FVG Antwerpen, 1985-2016 Direktor der Interfilm-Akademie, seit 2020 1. Vorsitzender der Interfilm Academy Munich e.V., Stifter der Preise One-Future-Preis und Prix Interculturel
Jury:
Bhagu T. Chellaney
geb. in Kotri, Indien
Studium von Architektur, Fine Arts and Design, Kunstgeschichte in Indien
Langjährige Berufsausübung als Architekt, Stadtplaner, Designer VFA und Filmgutachter
Marianna Kavka
geb. in Lwiw, Ukraine
Schauspielerin, Journalistin, Filmregisseurin
Mitarbeit bei Wim Wenders‘ Filmproduktion Die Gebrüder Skladanowsky in Zusammenarbeit mit Absolventen der HFF München
Christine Weissbarth
geb. in Wien, Österreich
Studium der Kunstgeschichte an der LMU München
Moderatorin und Schauspielerin, Studienleiterin bei der Interfilm Academy Munich e.V.
Consulting Member:
Galina Antoschewskaja
geb. in Leningrad/St. Petersburg, Russland
Studium der Journalistik an der Lomonossow-Universität Moskau
Filmjournalistin, Dramaturgin, Filmhistorikerin
Ileana Cosmovici
geb. in München, aufgewachsen in Italien und Deutschland
Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF). Ihr Abschlussfilm Aschermittwoch wurde auf der Berlinale 2007 uraufgeführt und hat im gleichen Jahr das erste Fünf-Seen-Filmfestival eröffnet.
Regisseurin, Autorin und Regiescout
One-Future-Preis 2022 an „Nicht ganz koscher – eine göttliche Komödie“
Die Menschen unseres Jahrhunderts haben eine einzige unteilbare Zukunft – One Future. In diesem Sinne zeichnet der One-Future-Preis jedes Jahr einen Film aus dem Programm des Filmfests München aus, der diesen Gedanken in ethisch wie filmästhetisch überzeugender Weise umsetzt. Die Interfilm Academy Munich e.V. hat im Rahmen des 39. Filmfests München am 2. Juli 2022 zum 37. Mal Auszeichnungen vergeben.
Preisträger
Der One-Future-Preis 2022 geht an den Film Nicht ganz koscher – eine göttliche Komödie (Deutschland 2022) von Stefan Sarazin und Peter Keller aus der Reihe Neues Deutsches Kino.
Begründung:
Ein orthodoxer Jude, der mit einem Sonderauftrag nach Alexandria durch die Wüste reist, und ein muslimischer Beduine, der sein Kamel sucht, begegnen sich in der Wüste Sinai. Damit beginnt notgedrungen eine gemeinsame Reise mit vielen Schwierigkeiten, auf der sie lernen, ihre unterschiedlichen religiösen und kulturellen Überzeugungen in zunehmend toleranter und humorvoller Weise gegenseitig zu respektieren. Vorwärts geht es für beide Männer nur gemeinsam, aber wie vereint man 613 jüdische Glaubensregeln mit den archaischen Gesetzen der Wüste? Als auch noch das Auto den Geist aufgibt, geht es bald nicht mehr nur ums gemeinsame Essen, sondern uns nackte Überleben.
Ein Roadtrip durch die Wüste Sinai, wie er absurder nicht sein kann, ein turbulenter wie nachdenklicher Film um unterschiedliche Kulturen und der Frage nach Identität, der das Kinopublikum ermutigt, sich kontroversen Themen zukünftig mit mehr Toleranz, Verständigungsbereitschaft und mehr Optimismus zu stellen. Obwohl der Film schon zuvor wichtige Preise gewonnen hat, entschied sich die Interfilm-Jury nach intensiver Diskussion für diesen Film, zumal diesmal andere Filme zur gefährdeten Zukunft der Welt nicht in ähnlicher Weise überzeugten. Mit Elan werden wir Nicht ganz koscher demnächst in Deutschland und woanders mit dem Kinopublikum diskutieren.
Lobende Erwähnung
Eine lobende Erwähnung erhält Paloma (Brasilien / Portugal 2022) von Marcelo Gomes.
Begründung:
Der brasilianische Film Paloma von Marcelo Gomes feierte seine Weltpremiere beim Filmfest München. Eine Transfrau kämpft um ihr Recht zu heiraten. Die brasilianische Schauspielerin Kika Sena ist als Paloma in der Titelrolle mit ihrem Filmdebüt zu sehen. Paloma erzählt in einer romantisch-tragischen Geschichte über „Jemanden auf der Suche nach Selbstbestimmung“. Paloma führt als Transfrau ein einfaches und glückliches Leben mit Tochter und Partner. Ihr Leben ist stabil und geordnet, wäre da nicht ihr sehnlichster Wunsch, kirchlich getraut zu werden. Der Priester lehnt ihr Ansinnen ab mit der Begründung, die Kirche würde derartige Trauungen nicht erlauben. Vergeblich bittet sie in einem Schreiben an den Papst um Erlaubnis einer Eheschließung mit all ihren Freund*innen als Gäste. Zugleich ist es ein Ringen um gesellschaftlich Annerkennung.
Marcelo Gomes und seiner Hauptdarstellerin Kika Sena gelingt es, diesen Weg auf sehr authentische, zugleich poetische Weise zu erzählen. Paloma wird Opfer von Gewalt, Verrat, Vorurteilen und Ungerechtigkeit. Aber nichts kann den Glauben und die Enschlossenheit dieser Transfrau erschüttern. Gomes setzt auf die Kraft der Bildsprache, geht sparsam mit Dialogen um. Man nimmt feinsinnig gearbeitetes Sounddesign wahr, um Palomas Innerlichkeit nachzuempfinden, die für jeden das Recht zu träumen postuliert. Der Film erzählt zugleich von der brasilianischen Gesellschaft, von den Schwierigkeiten, Bedrohungen und Gefahren, denen Transfrauen nicht nur in Brasilien ausgesetzt sind.
Ein starker, sehr überzeugender Film, der Mut macht, nicht aufzugeben. Das Changieren zwischen Traum und Realität stellt die Situation der Hauptfigur und ihren Kampf für Akzeptanz dar, der auch übertragen werden kann auf andere Bereiche, andere Kämpfe eines Individuums für Veränderung, Menschlichkeit und Freiheit, mehr Freiheit, mehr Menschlichkeit, mehr Toleranz, nicht nur in Brasilien, sondern überall.
Marcelo Gomes Film Paloma ist ein hoffnungsvolles Plädoyer für eine gemeinsame bessere Zukunft: ONE FUTURE, erzählt mit einer großartigen Hauptdarstellerin.
Ehrenpreis
Mit dem Ehrenpreis der Interfilm-Akademie wurden die Kommunikationswissenschaftlerin und Filmautorin Stefanie Landgraf und der Kameramann und Filmregisseur Johannes Gulde (beide München) für besondere Verdienste als Filmschaffende ausgezeichnet.
Ihre Reportagen und Dokumentarfilme für das Fernsehen aus Krisen- und Kriegsgebieten im Nahen und Mittleren Osten haben Maßstäbe für die Wahrnehmung von Konfliktlösungen gesetzt, ebenso ihre Filme über den „Kampf gegen Hunger und Dürre in Afrika“, die mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet wurden. Mit dem von ihnen entwickelten internationalen Begegnungsprogramm „Fremde und eigene Lebenswelten wahrnehmen und verstehen lernen“ fördern sie seit Jahrzehnten einen gelingenden interkulturellen Verständigungsprozess zwischen Deutschen und Flüchtlingen, der vor dem Hintergrund rassistischer Hetze und Gewalt notwendiger denn je ist.
One-Future-Preis 2022 und Ehrenpreis für Stefanie Landgraf und Johannes Gulde
Die Interfilm Academy Munich e.V., wird im Rahmen des 39. Filmfest München, das vom 23. Juni bis zum 6. Juli 2022 stattfindet, zum 37. Mal ihre Auszeichnungen vergeben.
Die Menschen unseres Jahrhunderts haben eine einzige unteilbare Zukunft – One Future. In diesem Sinne zeichnet die Interfilm Academy mit dem One-Future-Preis jedes Jahr einen Film aus dem Programm des Filmfest München aus, der diesen Gedanken in ethisch und filmästhetisch überzeugender Weise umsetzt.
Die Interfilm Academy Munich e.V wird damit ihrem Satzungszweck gerecht, das Verständnis der
ästhetischen, spirituellen und sozialen Bedeutung der Medien, insbesondere des Kinofilms, in Kirche und
Gesellschaft zu fördern.
Die Interfilm Academy Munich e.V. vergibt außerdem einen Ehrenpreis für besondere Verdienste eines/r Filmschaffenden. Dieses Jahr erhalten ihn die Kommunikationswissenschaftlerin und Filmautorin
Stefanie Landgraf und der Kameramann und Filmregisseur Johannes Gulde.
Preisverleihung
Die feierliche Verleihung der diesjährigen Preise findet am Samstag, den 2. Juli 2022, um 14:00 Uhr im Amerikahaus München am Carolinenplatz 3 statt und wird musikalisch von Dieter Herbert an der Gitarre umrahmt. Der Eintritt – unter Corona-Bedingungen – ist frei.
Internationale Jury
Der internationalen Jury unter Vorsitz von Pfr. Eckart Bruchner (Deutschland) gehören in diesem Jahr an:
Galina Antoschewskaja
geb. in Leningrad/St. Petersburg, Russland
Studium der Journalistik an der Lomonossow-Universität Moskau
Filmjournalistin, Dramaturgin, Filmhistorikerin
Eckart Bruchner, geb. in Amberg, Deutschland
Studium der Theologie, Philosophie, Archäologie und Kunstgeschichte in Erlangen, Rom, Heidelberg und München. HFF München (Abschlussfilm Sacra Romana Rota)
Pfarrer, Dozent und Pädagoge, Professor an der FVG Antwerpen, 1. Vorsitzender der Interfilm Academy Munich e.V., Stifter der Preise One-Future-Preis und Prix Interculturel
Bhagu T. Chellaney
geb. in Kotri, Indien
Studium von Architektur, Fine Arts and Design, Kunstgeschichte in Indien
Langjährige Berufsausübung als Architekt, Stadtplaner, Designer VFA und Filmgutachter
Ileana Cosmovici
geb. in München, aufgewachsen in Italien und Deutschland
Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF). Ihr Abschlussfilm Aschermittwoch wurde auf der Berlinale 2007 uraufgeführt und hat im gleichen Jahr das erste Fünf-Seen-Filmfestival eröffnet.
Regisseurin, Autorin und Schauspielcoach
Natalia Putintseva
geb. in Omsk/Sibirien, Russland, aufgewachsen in Nord-Kasachstan
Studium der Anglistik und Germanistik an der Nord-Kasachstanischen
Universität. BWL an der Hochschule für angewandte Wissenschaften München. USA-Aufenthalt.
Langjährige berufliche Tätigkeit auf dem Gebiet interkultureller Kommunikation und internationalen Projektmanagements, Autorin und Kunstmalerin
Christine Weissbarth
geb. in Wien, Österreich
Studium der Kunstgeschichte an der LMU München
Moderatorin, Schauspielerin und Studienleiterin bei der Interfilm Academy Munich e.V.
Pressespiegel zum Filmfest München 2021
Atemberaubend und ausgezeichnet: Film „Nahschuss“ über DDR-Todesstrafe gewinnt Gautinger Preis (Münchner Merkur vom Samstag, 07.08.2021)
Der Beitrag zum diesjährigen One-Future-Preis wurde um die Begründungen und Fotos der Preisverleihung ergänzt.
One-Future-Preis 2021 an „Nahschuss“
Die Menschen unseres Jahrhunderts haben eine einzige unteilbare Zukunft – One Future. In diesem Sinne zeichnet der One-Future-Preis jedes Jahr einen Film aus dem Programm des Filmfests München aus, der diesen Gedanken in ethisch wie filmästhetisch überzeugender Weise umsetzt. Die Interfilm-Akademie, dieses Jahr in ihrer neuen Rechtsform als Interfilm Academy Munich e.V., hat im Rahmen des 38. Filmfests München am 10. Juli 2021 zum 36. Mal Auszeichnungen vergeben.
Preisträger
Der One-Future-Preis 2021 geht an den Film Nahschuss (Deutschland 2021) von Franziska Stünkel aus der Reihe Neues Deutsches Kino. Der Förderpreis Neues Deutsches Kino für das beste Drehbuch ging ebenfalls an Nahschuss.
Begründung:
Mit Nahschuss gelingt der Filmemacherin und Fotokünstlerin Franziska Stünkel eine beklemmende Psychostudie über die Todesstrafe in der DDR.
Angelehnt an das Leben von Dr. Werner Teske, der 1981 als letzter Mensch in der DDR zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde, erzählt Franziska Stünkel einfühlsam die Geschichte.
„Wie die Regisseurin mit ihrem brilliant aufspielenden Hauptdarsteller Lars Eidinger die gnadenlosen Mechanismen eines Unrechtsregimes ausleuchtet, ist Filmemachen auf allerhöchstem Niveau“, meint nicht nur der Chefredakteur von Blickpunkt Film. Offiziell wurde die Abschaffung der Todesstrafe der DDR erst am 17. Juli 1987 beschlossen.
Die Interfilm-Jury hat lange über diesen Film diskutiert, ob dieser nur ein zeitgeschichtlicher Rückblick ist. Nein! Nahschuss ist ein Aufruf, ein Fanal, eine Parabel für jeden Menschen, sich als Individuum nicht leichtsinnig ins jeweilige Gesellschaftssystem vorschnell einzuklinken, sondern sich immer wieder selbstkritisch zu fragen: „Wie verhalte ich mich in meinem Gesellschaftssystem? Erkenne ich rechtzeitig, wie poltische Systeme, auch westliche, ja, demokratische Systeme manipulieren?“
Nahschuss ist eine Fallstudie, die aufklärt, dass ein Weg wie der von „Franz Walter“ – parabelhaft an das Schicksal von Dr. Werner Teske angelehnt – so oder ähnlich in Gegenwart und Zukunft möglich ist und somit die Zuschauer sensibilisiert, gegen die Zerstörung des Individuums durch gesellschaftliche Eingriffe zu kämpfen.
Lobende Erwähnung
Eine lobende Erwähnung erhalten A Nuvem Rosa (Brasilien 2021) von luli Gerbasse sowie der Kinderfilm Mission Ulja Funk (Deutschland/Luxemburg/Polen 2021) von Barbara Kronenberg. Mission Ulja Funk erhielt auch den Kinder-Medien-Preis „Der weiße Elefant“ für die beste Nachwuchsdarstellerin.
Begründung für A Nuvem Rosa:
Nach einem gemeinsamen One-Night-Stand wachen Giovana und Yago auf dem Balkon von Giovanas Wohnung auf. Zeit darüber nachzudenken, wer die andere Person ist, fehlt den beiden allerdings. Durch die Stadt dröhnt ein Alarm, und in einer Durchsage wird die Bevölkerung dazu aufgefordert, in das nächste Haus zu gehen und Türen und Fenster sofort zu schließen.
Auf der ganzen Welt schweben pinkfarbene Wolken durch die Luft und töten alle Menschen nach 10 Sekunden Kontakt. So werden plötzlich Giovanna und Yago notgedrungen zu einer WG, denn niemand darf aus dem Haus. Die Quarantäne droht jahrelang zu dauern. Die Bevölkerung wird jedoch Science-Fiction-gemäß versorgt. Giovana ist ungewollt schwanger von Yago.
Die Reaktionen auf die neue Wohnsituation sind verschieden. In der „Familie mit Kind“ entwickeln sich sehr unterschiedliche, ja widersprüchliche Rollen, welche die Regisseurin Iuli Gerbasse sozialpsychologisch in ihrer Dystopie deutlich herausarbeitet.
Da der Film vor Corona entstanden ist, zeigt dieser exemplarisch nicht nur filmästhetisch, sondern auch sozial-ethisch, wie diese Zukunft angesichts einer weltumspannenden Katastrophe wie in einer „Blase“ von der Realität eingeholt werden kann, wenn sich der Mensch nicht innerlich für die Zukunft öffnet, sondern jeweils an alten Mustern und Traditionen hängen bleibt.
Im Corona-Zeitalter ist dieser Spielfilm eine Mahnung an alle, sich aktiv der Zukunft zu stellen.
Begründung für Mission Ulja Funk:
Die 12-jährige Hobbyastronomin Ulja Funk hat herausgefunden, dass in wenigen Tagen ein Asteroid in Patzschuk (Weißrußland) einschlagen wird. Doch niemand glaubt ihr.
Der Pfarrer, die Oma sowie die Mitglieder der Freikirche am Ort wollen von Wissenschaft nichts wissen. Uljas Klassenkamerad, der Auto fahren kann, ist bereit, sie dorthin zu fahren, wenn Ulja ihm in Zukunft seine Hausaufgaben schreibt. Nun beginnt ein abenteuerliches Roadmovie durch Polen bis Patzschuk, gefolgt von ihrer rußlanddeutschen Familie, dem Pastor und der halben Gemeinde. Ulja, ein außergewöhnliches Mädchen, will von gutbürgerlichen Manieren und Konventionen nichts wissen, sondern verfolgt mit großem Vertrauen in sich und die Welt ihr Ziel.
Mission Ulja Funk ist ein mutiges Projekt der Intiative „Der besondere Film“, das sein junges Publikum ernst nimmt, den Kindern etwas zutraut und manchmal auch etwas zumutet.
Was früher Pippi Langstrumpf war, könnte in Zukunft Ulja Funk sein.
Großes Kompliment an Barbara Kronenberg für Drehbuch und Regie.
Ehrenpreis
Mit dem Ehrenpreis der Interfilm-Akademie wurde der Filmproduzenten Rob Houwer (München/Amsterdam) für besondere Verdienste ausgezeichnet.
Fotos von Beate Obermann
Alle preisgekrönte Filme werden im Herbst in Münchner sowie Würmtaler Kinos bzw. Gemeindezentren gezeigt und mit dem Publikum in Anwesenheit der Filmschaffenden diskutiert.
Am Donnerstag, den 5. August, um 19:30 Uhr, findet das erste Gautinger Filmgespräch der neuen Saison in Anwesenheit der One-Future-Preisträgerin Franziska Stünkel zu ihrem Film Nahschuss im Breitwandkino Gauting statt.
2020 wurde der 35. One-Future-Preis coronabedingt auf dem Fünf-Seen-Filmfestival (FSFF) verliehen. Dieser ging an The Great Green Wall (UK) von Jared P. Scott. Eine lobende Erwähnung erhielt Corpus Christi (Polen) von Jan Komasa. Den One-Future-Ehrenpreis 2020 erhielt Matthias Helwig, Initiator des FSFF, u.a. für seine Programmarbeit in den Breitwand Kinos Gauting, Starnberg und Seefeld.
One-Future-Preis 2021 und Ehrenpreis für Rob Houwer
Die Interfilm Academy, dieses Jahr schon in ihrer neuen Rechtsform als Interfilm Academy Munich e.V., wird im Rahmen des 38. Filmfest München, das vom 1. Juli bis 10. Juli 2021 stattfindet, zum 36. Mal ihre Auszeichnungen vergeben.
Die Menschen unseres Jahrhunderts haben eine einzige unteilbare Zukunft – One Future. In diesem Sinne zeichnet die Interfilm Academy mit dem One-Future-Preis jedes Jahr einen Film aus dem Programm des Filmfest München aus, der diesen Gedanken in ethisch und filmästhetisch überzeugender Weise umsetzt.
Die Interfilm Academy Munich e.V. vergibt außerdem einen Ehrenpreis für besondere Verdienste eines/r Filmschaffenden. Dieses Jahr erhält ihn der Filmproduzent Rob Houwer (München/Amsterdam).
2020 wurde der 35. One-Future-Preis coronabedingt auf dem Fünf Seen Film Festival (FSFF) verliehen. Dieser ging an The Great Green Wall (UK 2020) von Jared P. Scott. Eine lobende Erwähnung erhielt Corpus Christi (Polen 2019) von Jan Komasa. Der One-Future-Ehrenpreis 2020 ging an Matthias Helwig, Initiator des Fünf Seen Film Festivals (FSFF), u.a. für seine Programmarbeit in den Breitwandkinos Gauting, Starnberg und Seefeld.
Preisverleihung
Die feierliche Verleihung der diesjährigen Preise findet am Samstag, 10. Juli 2021, um 17:00 Uhr im Gasteig in der Black Box statt und wird musikalisch von „Teufelsgeiger“ Florian Meierott (Deutschland) umrahmt. Der Eintritt – unter Corona-Bedingungen – ist frei.
Internationale Jury
Der internationalen Jury unter Vorsitz von Pfr. Eckart Bruchner (Deutschland) gehören in diesem Jahr an:
Galina Antoschewskaja
geb. in Leningrad/St. Petersburg, Russland
Studium der Journalistik an der Lomonossow-Universität Moskau
Filmjournalistin, Dramaturgin, Filmhistorikerin
Eckart Bruchner, geb. in Amberg, Deutschland
Studium der Theologie, Philosophie, Archäologie und Kunstgeschichte, in Erlangen, Rom, Heidelberg und München. HFF-München (Abschlussfilm Sacra Romana Rota)
Pfarrer, Dozent und Pädagoge, Professor an der FVG-Antwerpen, 1. Vorsitzender der Interfilm Academy Munich e.V., Stifter der Preise: One-Future-Preis und Prix Interculturel
Bhagu T. Chellaney
geb. in Kotri, Indien
Studium der Architektur, Fine Arts and Design, Kunstgeschichte in Indien
Langjährige Berufsausübung als Architekt, Stadtplaner, Designer VFA, Filmgutachter
Ileana Cosmovici
geb. in München, aufgewachsen in Italien und Deutschland
Studium an Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF). Ihr Abschlussfilm Aschermittwoch wurde auf der Berlinale 2007 uraufgeführt und hat im gleichen Jahr das erste Fünf-Seen-Filmfestival eröffnet.
Regisseurin, Autorin und Regiescout bei Namoto
Natalia Putintseva
geb. in Omsk/Sibirien, Russland, aufgewachsen in Nord-Kasachstan
Studium der Anglistik und Germanistik an der Nord-Kasachstanischen
Universität. BWL an der Hochschule für angewandte Wissenschaften München. USA-Aufenthalt.
Langjährige berufliche Tätigkeit auf dem Gebiet interkultureller Kommunikation und internationalen Projektmanagements, Autorin und Kunstmalerin
Christine Weissbarth
geb. in Wien, Österreich
Studium der Kunstgeschichte an der LMU München
Moderatorin und Schauspielerin, Studienleiterin bei der Interfilm Academy Munich e.V.