Filmanalysen

Auf diesen Seiten veröffentlicht die Interfilm Academy e.V. Filmanalysen und -rezensionen.

Blutsauger und Bourgeoisie – Eine Soziologische Betrachtung

In einem neuen Video-Podcast analysieren Stefan Preis und Nils Gampert den Vampirfilm. Im Zentrum ihrer Diskussion stehen drei ikonische Vampirfilme: Jonathan (1970) von Hans W. Geissendörfer, Andy Warhols Dracula (1974) und Werner Herzogs Nosferatu (1979).

Diese Filme dienen nicht nur der Unterhaltung, sondern fungieren auch als Spiegelbild gesellschaftlicher und politischer Strukturen. Durch die Linse der soziologischen Theorie, insbesondere unter Bezugnahme auf die Ideen von Karl Marx, decken sie faszinierende Parallelen zwischen den Figuren der Vampire und den Mechanismen der kapitalistischen Gesellschaft auf. Ihre Betrachtungen werfen ein neues Licht auf diese klassischen Werke des Horrorgenres und regen zum Nachdenken über die tiefgreifenden sozialen und politischen Themen an, die in ihnen verwoben sind.

In einer Besprechung zu Sliver (1993) ebenfalls bei Filme, Serien und Stars beleuchten Stefan Preis und Jan Planinic verschiedene Aspekte des Films, einschließlich seiner Handlung, Charaktere und insbesondere der Art und Weise, wie die Kameraarbeit die psychologischen Elemente des Films verstärkt. Insgesamt bieten sie eine tiefgreifende Analyse von Sliver, die nicht nur an der Oberfläche des Films kratzt, sondern auch seine tieferen psychologischen Dimensionen und die Rolle der Überwachung bei der Verstärkung dieser Aspekte beleuchtet.

Unser Kooperationspartner, die Deutsche Lovecraft Gesellschaft e.V., feiert ihr 10jähriges Bestehen mit folgendem Programm:

Lovecraft Shorts – Kurzfilme und Einführung zum Werk von H.P. Lovecraft
Freitag, 22.03.2024 18:00
Künstlerhaus Hannover, Sophienstr. 2 / 30159 Hannover

mit Einführung und Gästen, und im Anschluss

Die Farbe
Deutschland 2010 | 86 min. | Regie: Huân Vu | mit Paul Dorsch, Jürgen Heimüller, Ingo Heise u.a.
Freitag, 22.03.2024 20:30
Künstlerhaus Hannover, Sophienstr. 2 / 30159 Hannover

Arkham, 1975: Jonathan Davis Vater ist verschwunden. Seine Spur führt nach Deutschland, in den Schwäbisch-Fränkischen Wald, wo er nach dem 2. Weltkrieg stationiert war. Jonathan folgt ihm, um ihn heimzubringen, doch tief in den Wäldern offenbaren sich ihm die Geheimnisse aus der Vergangenheit. Nach der Kurzgeschichte The Colour Out of Space von H. P. Lovecraft.

Zu Gast: Regisseur Huân Vu, Einführung: Nils Gampert

Und zu guter (?) Letzt: A Nightmare on Elm Street (OV, 35mm)
USA 1984 | 91 min. | Regie: Wes Craven | mit Heather Langenkamp, John Saxon, Johnny Depp, Robert Englund u.a.
Sonntag, 31.03.2023 14:30
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg

40 Jahre Freddy Krueger! 1984 erschien ein Meisterwerk des Teenager-Horrorfilms: Jugendliche einer amerikanischen Kleinstadt träumen von einem mit Brandnarben entstellten Mann, der sie mit einem Messerhandschuh verfolgt. Die unheimliche Geschichte um eine schreckliche Vergangenheit in einer repressiven Gesellschaft inszenierte der Regisseur Wes Craven wie ein modernes Märchen. Einflüsse auf den früheren Literaturwissenschaftler Craven reichen von Fritz Lang bis Ingmar Bergman, von E.T.A. Hoffmann bis H. P. Lovecraft. Und selbstverständlich William Shakespeare, der in einer Szene sogar im Unterricht behandelt wird. -> Tickets

Einführung: Stefan Preis (im Rahmen der Filmreihe Bizarre Cinema)

Podcast zu „Accattone“

In der neuesten Episode des Fluxkompensator-Podcasts sprechen Stefan Preis und Franz Indra über Accattone (1961).

Pier Paolo Pasolinis Debutfilm entstand nach seinem gleichnamigen Roman. Pasolini vermengt Elemente des Katholizismus und des Marxismus mit mythischen und literarischen Motiven, um realistisch mit Laiendarstellern den Alltag des römischen Subproletariats zu zeigen.

Accattone war bereits Teil der Hamburger Filmgespräche.

-> zum Podcast

Bei Filme, Serien und Stars diskutiert Stefan Preis außerdem mit Jan Planinic und Christoph Niederberger über das Filmjahr 1974.

Filmkritik zu „Perfect Days“

Beim Fluxkompensator ist Franz Indras Filmkritik zu Perfect Days erschienen (Kinostart: 21. Dezember).

Kôji Yakusho, in Japan ein Superstar, dem westlichen Publikum eher durch seine Auftritte in Babel und Shall We Dance? bekannt, spielt einen schon etwas älteren Putzmann extravaganter öffentlicher Toiletten in Tokio. Dieser Hirayama nimmt seine Aufgabe sehr ernst, er macht daraus eine Meditation, fast ein Leben.

Perfect Days ist ein unglaublich langsamer Film. Über einen längeren Zeitraum besteht er aus der ständigen Wiederholung nicht gerade spannender Szenen. Irgendwann beginnt dann eine Handlung, was bedeutet, Dinge geschehen um Hirayama herum, er selbst bleibt sehr passiv. Wenn man sich darauf einlässt, entwickelt der Film aber einen eigenen Zauber.

-> zur vollständigen Kritik

-> Q&A mit Wim Wenders nach der Vorführung beim Filmfest Hamburg

Stefan Preis hat unterdessen einen Artikel über George Sluizers Spoorlos und The Vanishing in der Lesart von Lovecraft und Dürrenmatt für den Lovecrafter geschrieben und diskutiert bei Filme, Serien und Stars mit Jan Planinic über Das unsichtbare Auge von John Carpenter aus dem Jahr 1978.

Filmkritik zu „Poor Things“

Beim Fluxkompensator ist Franz Indras Filmkritik zu Poor Things erschienen (Kinostart: 18. Januar).

Poor Things ist zunächst einmal eine Frankenstein-Variation. Der moderne Prometheus heißt hier Godwin Baxter, Willem Dafoe setzt seine aktuelle Serie an irrwitzigen Rollen in ebensolchen Filmen fort. Das Monster ist Emma Stone. Und dann wird so ziemlich alles auf den Kopf gestellt, was man an Frankenstein-Klischees kennt.

Eine Carte blanche führt selbst bei den besten Regisseuren meist zu nicht so gelungenen Filmen. Hier ging es aber richtig gut.

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Video-Podcast zu Künstlicher Intelligenz

Die sogenannte Künstliche Intelligenz drängt sich mehr und mehr in unser aller Leben, ob im Beruf oder im Privaten. Was kann KI? Was erwartet uns in Zukunft? Welche Berufe wird es in Zukunft geben?

Alle diese Fragen besprechen Dr. Werner Fassrainer, Franz Indra und Stefan Preis bei Filme, Serien und Stars anhand von Beispielen in Filmen und Serien, und analysieren den aktuellen Stand der Technik und Möglichkeiten.

Video-Podcast zu „The Wicker Man“

Stefan Preis und David Dietrich sprechen bei Filme, Serien und Stars über den Klassiker The Wicker Man aus dem Jahr 1973 sowie dem Remake von 2006. Dabei analysieren sie die beiden Filme und stellen deren besondere Merkmale vor.

Außerdem hat Stefan Preis mit Nils Gampert eine soziologische Film-Podcast-Reihe begonnen und in der ersten Folge The Wicker Man aus der soziologischen Sicht betrachtet.

Und schließlich endet die kleine Reise in das Freddy-Reich. Stefan Preis, Franz Indra und Christoph Niederberger beschließen sie in einem Smalltalk über die restlichen Fortsetzungen und das Remake von 2010.

Und um das Thema noch etwas zu wechseln: Am Freitag, den 1. Dezember, zeigt das Hamburger Kino Metropolis um 17 Uhr Die Jugendstreiche des Knaben Karl von Franz Seitz. Stefan Preis führt in den Film ein. -> Tickets

Filmkritik zu „Die Frau im Nebel“

Beim Fluxkompensator ist Franz Indras Kritik zu Die Frau im Nebel, dem neuesten Film von Park Chan-wook, erschienen.

Die Frau im Nebel ist ein Neo-Noir, mehr noch ein Melodram. Die Kamera ruht auf den Gesichtern. Der ganze Film ist sehr dunkel und in ein kaltes Licht getaucht, überhaupt ist die Lichtsetzung bemerkenswert. Hae-jun ist somnambul – der Film ist es selber ein wenig – und fährt schon zu Beginn durch den Nebel. Decision to Leave lautet der internationale Titel, was der Regisseur folgendermaßen erklärt: Man stellt fest, dass man nicht zusammenpasst, schafft es aber nicht, den anderen zu verlassen.

-> zur vollständigen Kritik

Stefan Preis wiederum war beim Podcast The Wicker Man: Original & Remake dabei und hat einen Artikel über Spurlos verschwunden (Spoorloos) von George Sluizer geschrieben.

Filmkritik zu „Nosferatu: Phantom der Nacht“

Stefan Preis war mal wieder fleißig und hat nicht nur bei den Video-Podcasts zum zweiten Teil der Reihe über A Nightmare on Elm Street und den Slasher Horrorfilm im Allgemeinen mitgewirkt, sondern auch eine Kritik zu Nosferatu: Phantom der Nacht (1979) von Wernber Herzog geschrieben.

Nosferatu zu sehen mit seinen schönen Landschafts- und Gebirgsaufnahmen ist wie ein Hineintauchen in eine phantastische Tradition, die von der Romantik über Bram Stoker bis zu modernen Vampir-Geschichten reicht – der Film wirkt wie ein zu Bildern gewordenes Stück Literatur! Zugleich werden auch die Schattenseiten der Moderne angeschnitten: Vereinsamung, gesellschaftliche Isolation, Inkompetenz der Behörden und Arbeitsdruck. Letztlich stellt der Film auch die brisante philosophische Frage, ob Unsterblichkeit eine wünschenswerte Vorstellung ist.

-> zur vollständigen Kritik