Gautinger Filmgespräche

Filmgespräche im Kino Breitwand Gauting jeden letzten Donnerstag im Monat: Programm

25.07. Gautinger Filmgespräch: Madame Sidonie in Japan (Sidonie au Japon)

Frankreich / Schweiz / Deutschland / Japan 2023 | 95 min. | Regie: Élise Girard | mit Isabelle Huppert, August Diehl, Tsuyoshi Ihara u.a.
Donnerstag, 25.07.2024 19:30
Kino Breitwand Gauting, Bahnhofsplatz 2 / 82131 Gauting

Sidonie Perceval, eine etablierte französische Schriftstellerin, trauert um ihren verstorbenen Mann. Als sie für die Neuauflage ihres ersten Buches nach Japan eingeladen wird, empfängt sie ihr dortiger Verleger und nimmt sie mit auf eine Reise durch den japanischen Frühling, nach Kyoto, der Stadt der Schreine und Tempel. Dort versucht sie vor dem Hintergrund der blühenden Kirschblüten die Schatten der Vergangenheit loszuwerden und wieder neue Kraft zum Schreiben zu finden.

Isabelle Huppert schafft es hier erneut, fast minimalistisch eine zierliche Frau mit großem Eigensinn und ungeklärter Sehnsucht auf der Leinwand erstehen zu lassen, deren Erkundung unbekannten Terrains man gern folgt. (Quelle: Kino)

Einführung und Diskussion: Filmpfarrer Eckart Bruchner

27.06. Gautinger Filgespräch: The Zone of Interest

USA / Vereinigtes Königreich / Polen 2023 | 105 min. | Regie: Jonathan Glazer | mit Sandra Hüller, Christian Friedel, Ralph Herforth u.a.
Donnerstag, 27.06.2024 19:30
Kino Breitwand Gauting, Bahnhofsplatz 2 / 82131 Gauting

Die Banalität des Schönen. Eine Familie lebt in einer Idylle. Es sind Lagerleiter Rudolf Höss, Ehefrau Hedwig und ihre fünf Kinder. Gleich an der KZ-Mauer beginnt ihr riesiger Garten mit Gewächshaus und Planschbecken. Als „Paradies“ soll die von Hüller gespielte Herrin über ein Heer von zu Haus- und Gartendiensten verpflichteten Häftlingen ihr Anwesen im wirklichen Leben bezeichnet haben. Als Höss nach Oranienburg versetzt werden soll, droht das mühsam aufgebaute Familienidyll zu zerbrechen und er hält die Information vor seiner Ehefrau zurück. Als Hedwig davon erfährt, weigert sie sich, ihr „Traumhaus“ zu verlassen. (Quelle: Kino)

The Zone of Interest ist ein nahezu perfekter Film und erhielt 2024 die Oscars für den besten Internationalen Film und für die Tongestaltung.

Filmpfarrer Eckart Bruchner spricht zum Thema „Der Alltag neben dem Grauen“.

30.05. Gautinger Filmgespräch: Im letzten Sommer (L’été dernier)

Frankreich 2023 | 104 min. | Regie: Catherine Breillat | mit Léa Drucker, Samuel Kircher, Oliver Rabourdin, Clothilde Courau u.a.
Donnerstag, 30.05.2024 19:30
Kino Breitwand Gauting, Bahnhofsplatz 2 / 82131 Gauting

Anne ist eine brillante Anwältin, die sich um minderjährige Missbrauchsopfer und Jugendliche in Schwierigkeiten kümmert. Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Pierre und den beiden adoptierten Töchtern führt sie ein harmonisches Familienleben in einer Villa am Rand von Paris. Doch als Théo, Pierres 17-jähriger Sohn aus einer früheren Ehe, bei ihnen einzieht, gerät das Idyll schnell ins Wanken. Denn Anne und der rebellische Teenager fühlen sich zueinander hingezogen – obwohl sie wissen, dass es nicht sein darf. Schon nach kurzer Zeit entspinnt sich eine leidenschaftliche Affäre, die nicht nur ihre Familie, sondern auch ihre Karriere fundamental gefährdet. (Quelle: Kino)

Einführung und Diskussion: Filmpfarrer Eckart Bruchner

07.05. Gautinger Filmgespräch extra – 100 Jahre Marlon Brando: Apocalypse Now – Final cut

USA 1979 | 186 min. | Regie: Francis Ford Coppola | mit Martin Sheen, Marlon Brando, Frederic Forrest, Robert Duvall, Albert Hall u.a.
Dienstag, 07.05.2024 19:45
Kino Breitwand Gauting, Bahnhofsplatz 2 / 82131 Gauting

Ein Filmklassiker mit neuen Szenen wieder auf der großen Leinwand. 1969, Vietnamkrieg: Der Militärpolizist Benjamin L. Willard wird beauftragt, den abtrünnigen US-Colonel Walter E. Kurtz zu töten, der sich von der amerikanischen Militärführung distanziert hat und nun im Dschungel Kambodschas über sein eigenes „Reich“ herrscht. Von Saigon aus macht sich Willard per Patrouillenboot zusammen mit Chief Petty Officer Philips, dem nervenschwachen Saucier Jay Hicks, dem Greenhorn und Surfer Lance B. Johnson und dem siebzehnjährigen Tyrone Miller auf den Weg, den unkontrollierbaren Colonel Kurtz zu finden. Bei ihrer Suche reisen die Männer durch die Hölle. Denn auf der Mission begleiten sie stets Tod, Verzweiflung, Wahnsinn und die Absurdität eines sinnfreien Kriegs. Und schließlich fühlt sich Willard bald selbst von der geheimnisvollen Macht des Dschungels angezogen. (Quelle: Kino)

Einführung und Diskussion: Filmpfarrer Eckart Bruchner

25.04. Gautinger Filmgespräch: Ein Glücksfall (Coup de chance)

USA / Frankreich / Vereinigtes Königreich 2023 | 93 min. | Regie: Woody Allen | mit Lou de Laâge, Niels Schneider, Anna Laik u.a.
Donnerstag, 25.04.2024 19:30
Kino Breitwand Gauting, Bahnhofsplatz 2 / 82131 Gauting

Fanny und Jean sind das perfekte Ehepaar – beide haben Erfolg im Beruf, leben in einer prächtigen Wohnung in Paris und scheinen noch genauso verliebt zu sein wie am ersten Tag. Doch als Fanny zufällig ihren ehemaligen Klassenkameraden Alain trifft, ist sie hin und weg. Bald darauf sehen sie sich wieder und kommen sich immer näher. Woody Allens 50. Film ist ein höchst amüsantes Labyrinth aus Zufall und Glück und schießt nach manchem eher schwachen Werk wieder in die Höhen von Match Point.

Einführung und Diskussion: Filmpfarrer Eckart Bruchner

28.03. Gautinger Filmgespräch: Die Unschuld

Japan 2023 | 126 min. | Regie: Kore-eda Hirokazu | mit Sakura Andô, Eita Nagayama, Soya Kurokawa u.a.
Donnerstag, 28.03.2024 19:30
Kino Breitwand Gauting, Bahnhofsplatz 2 / 82131 Gauting

Ein Meisterwerk. Alles beginnt mit einem Feuer - gleich zu Beginn und dann einige weitere Male folgt die Kamera einem Löschzug der Feuerwehr in einer namenlosen, an einem See gelegenen Stadt in Japan zu einem nächtlichen Einsatz. Ein Hochhaus steht lichterloh in Flammen. Die daraus folgenden Geschehnisse zeigen, wie man speziell unter Druck fast zwangsläufig zu voreiligen Schlüssen kommt – und welche fatalen Folgen das für alle hat. Eine Parabel auf unsere Zeit.

Das, was geschah und sich daraus ergab, wird aus drei Perspektiven erzählt, der einer alleinerziehenden Mutter, der ihres Sohnes und der des Lehrers. (Quelle: Kino)

Einführung und Diskussion: Filmpfarrer Eckart Bruchner

29.02. Gautinger Filmgespräch: Green Border

Polen / Tschechien / Frankreich / Belgien 2023 | 152 min. | Regie: Agnieszka Holland | mit Jalal Altawil, Maja Ostaszewska, Tomasz Wlosok, Behi Djanati Atai, Mohamad Al Rashi u.a.
Donnerstag, 29.02.2024 19:30
Kino Breitwand Gauting, Bahnhofsplatz 2 / 82131 Gauting

Ein europäischer Skandal. Eine syrische Flüchtlingsfamilie, eine einsame Englischlehrerin aus Afghanistan und ein junger Grenzschutzbeamter treffen sich an der polnisch-belarussischen Grenze. Die dortige humanitäre Krise, ausgelöst vom belarussischen Präsidenten Aljaksandr Lukaschenko, sorgt dafür, dass viele Migranten versuchen, die Grenze als „Hintertür“ zur illegalen Einreise in die Europäische Union zu nutzen. (Quelle: Kino)

Einführung und Diskussion: Filmpfarrer Eckart Bruchner

28.12. Gautinger Filmgespräch: Monsieur Blake zu Diensten (Mr. Blake at Your Service!)

Frankreich 2023 | 100 min. | Regie: Gilles Legardinier | mit John Malkovich, Fanny Ardant u.a.
Donnerstag, 28.12.2023 19:30
Kino Breitwand Gauting, Bahnhofsplatz 2 / 82131 Gauting

Ein verwitweter britischer Geschäftsmann tritt eine Stelle als Butler in einem französischen Herrenhaus an, um auf diese Weise die Erinnerungen an seine verstorbene französische Ehefrau aufrecht zu erhalten. Doch dann nimmt sein Leben dort inmitten der exzentrischen Herrschaften und deren Stab von Bediensteten eine entscheidende Wendung. (Quelle: Kinozeit)

Einführung und Diskussion: Filmpfarrer Eckart Bruchner

30.11. Gautinger Filmgespräch: Die Sirene (The Siren)

Frankreich / Deutschland / Luxemburg / Belgien 2022 | 100 min. | Regie: Sepideh Farsi
Donnerstag, 30.11.2023 19:30
Kino Breitwand Gauting, Bahnhofsplatz 2 / 82131 Gauting

Der mitreißende Animationsfilm steckt voller Bezüge zu aktuellen Protesten im Iran.

1980 in der Ölmetropole Abadan, der größten Hafenstadt im Iran. Der 14-jährige Omid spielt mit seinen Freunden Fußball, als eine Rakete in eine nahe gelegene Raffinerie einschlägt. Der Angriff der irakischen Armee stürzt die Stadt innerhalb kürzester Zeit ins Chaos. Zu Hause sieht Omid gerade noch, wie sein älterer Bruder in einen Transporter steigt, der Kämpfer an die Front bringt. Während seine Mutter schon notdürftig gepackt hat und bereit ist, mit der Familie zu fliehen, weigert sich Omid. Er und sein Großvater bleiben zurück. Zu jung, um selbst zur Waffe zu greifen, wird er zum Versorger für eine in der Not vereinte Gruppe Zurückgebliebener. Er ist fest entschlossen, die Suche nach seinem Bruder und einem Fluchtweg aus der eingekesselten Stadt nicht aufzugeben.

Mit präzisem Blick, detailreicher Erzählweise und einem minimalistischen Animationsstil inszeniert Regisseurin Sepideh Farsi den Ausbruch des blutigen Iran-Irak-Kriegs als Überlebenskampf eines Jungen in einer belagerten Stadt. Auf seinem Weg begegnet er verschiedenen Menschen, die sich durch den Krieg an einem Wendepunkt ihres Lebens befinden und ihre Zukunft neu planen müssen. (Quelle: Kino)

Einführung und Diskussion: Filmpfarrer Eckart Bruchner

26.10. Gautinger Filmgespräch: Ingeborg Bachmann. Reise in die Wüste

Schweiz / Österreich / Deutschland /Luxemburg 2023 | 110 min. | Regie: Margarethe von Trotta | mit Vicky Krieps, Ronald Zehrfeld, Tobias Resch, Basil Eidenbenz, Luna Wedler u.a.
Donnerstag, 26.10.2023 19:30
Kino Breitwand Gauting, Bahnhofsplatz 2 / 82131 Gauting

Sie ist Österreicherin, er Schweizer, sie Lyrikerin, er Dramatiker, sie draufgängerisch und verwundbar, er verwegen und bisschen Biedermann: Ingeborg Bachmann und Max Frisch sind bereits so etwas wie internationale Stars der Kulturszene, als sie sich im Sommer 1958 in Paris erstmals begegnen. Die vier Jahre danach versuchen sie in großer Liebe und offener Beziehung zwischen Zürich, seiner Heimatstadt, und Rom, ihrer Wahlheimat miteinander zu leben. Frisch neidet ihr den Ruhm, Ingeborg Bachmann nervt sein Schreibmaschinengeratter und seine Eifersucht sowieso. Sie ist emanzipiert, versuchsweise frei, mobil, produktiv und schreibt in Berlin die berühmte Rede Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar. Dass und vor allem wie sehr sie leidet, erkennt sie erst hinterher, mit Adolf Opel in der Wüste oder bei Hans Werner Henze in Italien. Nicht vom fatalen Ende Bachmanns handelt dieser Film, sondern von ihrem Hoffen auf Liebe und Respekt, in der Literatur wie im Leben. (Quelle: Kino)

Einführung und Diskussion: Filmpfarrer Eckart Bruchner