Hamburger Filmgespräche

Im Rahmen der Hamburger Filmgespräche finden verschiedene Veranstaltungen der Interfilm-Akademie statt, insbesondere die Kriminologische Filmreihe seit Oktober 2016 in Kooperation mit dem Hamburger Kino Metropolis (Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg, Tel 040 / 342353)
Es moderieren jeweils der Filmemacher Franz Indra und der Autor Stefan Preis.

15.09. Hamburger Filmgespräch präsentiert: Schwarzer Engel (Obsession, OF)

USA 1976 | 98 min. | Regie: Brian De Palma | mit Cliff Robertson, Geneviève Bujold u.a.
Mittwoch, 15.09.2024 19:30
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg

Michael Courtland, ein erfolgreicher Geschäftsmann aus New Orleans, verliert durch eine Entführung Frau und Kind. Mehr als ein Jahrzehnt später ist er noch immer in Trauer erstarrt. Als er in Florenz der Italienerin Sandra begegnet, scheint ein neues Glück möglich. Doch am Abend ihrer Hochzeit droht ein Albtraum sich zu wiederholen …

Auch diese Vorstellung ist Teil der großen Retrospektive Alma, Alfred & Beyond über Alfred Hitchcock und seine Frau und berufliche Partnerin Alme Reville, die beide vor 125 Jahren geboren worden sind.

Einführung: Stefan Preis -> Tickets

Bei Filme, Serien und Stars bespricht Stefan Preis gemeinsam mit Jan Planinic und Rolf von Rolfs Filmkritiken NEUGIER TÖTET (CURIOSITY KILLS). Jan hebt die düstere Atmosphäre des Films hervor und lobt die Kameraarbeit, während Stefan sich in seiner Analyse auf die Story konzentriert und darin einige interessante Prämissen entdeckt.

11.09. Hamburger Filmgespräch: Vertigo (OF)

USA 1958 | 130 min. | Regie: Alfred Hitchcock | mit Kim Novak, James Stewart, Barbara Bel Geddes u.a.
Mittwoch, 11.09.2024 19:00
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg

Der Ex-Polizist Scottie wird von einem alten Freund angeheuert, dessen Frau zu beschatten. Nachdem er sie erfolgreich vor einem selbstmörderischen Sprung in die Bucht von San Francisco gerettet hat, ist er besessen von der schönen Frau und wird kurz darauf durch seine Höhenangst daran gehindert, einen weiteren Unfall zu verhindern. Scottie gerät zunehmend in einen emotionalen Strudel aus Schuld, Wahnsinn und Obsession.

Vertigo gilt sowohl in der formalen wie inhaltlichen Erzählweise als eines der Meisterwerke der Filmgeschichte.

Da wir Madeleine nur aus der Perspektive Scotties sehen, liegt der Gedanke nicht fern, daß sie ein Geist oder eine fixe Idee des Helden ist, Gestalt gewordene Todessehnsucht.

Georg Seeßlen

Die Vorstellung ist Teil der großen Retrospektive Alma, Alfred & Beyond über Alfred Hitchcock und seine Frau und berufliche Partnerin Alme Reville, die beide vor 125 Jahren geboren worden sind.

Moderiert wird die Veranstaltung von Filmemacher Franz Indra und Autor Stefan Preis. -> Tickets

27.08. Hamburger Filmgespräch: Der Fremde im Zug (Strangers on a Train)

USA 1951 | 101 min. | Regie: Alfred Hitchcock | mit Farley Granger, Robert Walker, Ruth Roman, Patricia Hitchcock u.a.
Dienstag, 27.08.2024 19:00
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg

Während einer Zugfahrt wird ein Tennisstar von einem Fremden angesprochen, der ihm anbietet, dessen scheidungsunwillige Frau zu ermorden; der Champion soll im Gegenzug seinen verhassten Vater töten. Ein wasserdichtes Tauschgeschäft für den perfekten Mord?

Alfred Hitchcock verfilmte als erster Regisseur – u.a. vor Wim Wenders und Claude Chabrol – einen Roman von Patricia Highsmith. In deren Werken geht es seltener um die Klärung eines Kriminalfalls, sondern viel mehr um die Analyse, warum jemand zum Mörder wird.

Die Vorstellung ist Teil der großen Retrospektive Alma, Alfred & Beyond über Alfred Hitchcock und seine Frau und berufliche Partnerin Alme Reville, die beide vor 125 Jahren geboren worden sind.

Moderiert wird die Veranstaltung von Filmemacher Franz Indra und Autor Stefan Preis. -> Tickets

09.07. Hamburger Filmgespräch: Im toten Winkel

Deutschland 2023 | 117 min. | Regie: Ayşe Polat | mit Katja Bürkle, Ahmet Varli, Çagla Yurga u.a.
Dienstag, 09.07.2024 19:00
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg

Ein deutsches Filmteam dreht eine Dokumentation in einem abgelegenen kurdischen Dorf in der Türkei, wo die „Samstagsmütter“ in Erinnerung an ihre verschleppten Söhne jede Woche eine Suppe kochen. Unheil kündigt sich an: Ein Kind sagt Dinge, die es nicht wissen kann. Ein Geheimdienstmitarbeiter wird paranoid. Dann sehen wir die Geschichte noch zweimal, aus anderen Blickwinkeln und mit anderer Bildsprache.

Ayşe Polats Polit-Mysterythriller erhielt dieses Jahr den Deutschen Filmpreis in Bronze und wurde für das Beste Drehbuch und die Beste Regie ausgezeichnet.

Moderiert wird die Veranstaltung von Filmemacher Franz Indra und Autor Stefan Preis. -> Tickets

03.07. Hamburger Filmgespräch präsentiert: Die Verfluchten (House of Usher)

USA 1960 | 79 min. | Regie: Roger Corman | mit Vincent Price, Mark Damon, Myrna Fahey u.a.
Mittwoch, 03.07.2024 21:15
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg

„Am Anfang drehte Roger Corman B-Horrorfilme. Doch dann entwickelte er sich zum vielleicht einflussreichsten Tycoon von Hollywood.“ (Die Welt) Der Produzent und Regisseur, der am 9. Mai im Alter von 98 Jahren verstarb, entdeckte Superstars wie Martin Scorsese und Jack Nicholson. Die Verfluchten (House of Usher) ist Cormans erste Edgar-Allan-Poe-Verfilmung. Poes klassische Novelle von 1839 beeinflusste erheblich die unheimlichen Erzählungen Lovecrafts. 2023 erschien eine Netflix-Serie.

Um seine Verlobte Madeline (Myrna Fahey) zu sehen, sucht Philip Winthrop (Mark Damon) das in einem einsamen Sumpfgebiet gelegene Familienanwesen der Ushers auf. Dort lebt sie mit ihrem Bruder Roderick (Vincent Price), der den Neuankömmling so schnell wie möglich wieder loswerden will. Doch Philip lässt sich auch unter dem Vorwand, dass seine Geliebte schwer erkrankt sei, nicht abweisen. Allerdings muss er bald erkennen, dass der Wahnsinn im Hause Usher längst die Oberhand gewonnen hat.

In der Einführung beschreibt Stefan Preis die Einflüsse von Edgar Allan Poe und Howard Phillips Lovecraft auf das Kino-Werk von Roger Corman. -> Tickets

Stefan Preis hat außerdem für den Lovecrafter einen Artikel zu Poltergeist II – Die andere Seite: Lovecrafts Mythen, Gigers Monster geschrieben.

15.05. Hamburger Filmgespräch: The Blair Witch Project

USA 1999 | 81 min. | Regie: Daniel Myrick und Eduardo Sánchez | mit Heather Donahue, Michael C. Williams, Joshua Leonard u.a.
Mittwoch, 15.05.2024 19:45
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg

Die Studierenden Heather, Joshua und Michael arbeiten an einem Dokumentarfilmprojekt über einen unheimlichen Hexen-Mythos. Sie verschwinden unter mysteriösen Umständen in den Wäldern. Erst später wird Video-Material gefunden.

Die Handlung ist deutlich von H. P. Lovecrafts „The Dreams in the Witch House“ inspiriert. Der mit minimalem Aufwand gedrehte Film löste einen ungeahnten Hype aus und spielte weltweit fast 250 Mio. US-Dollar ein.

Anlässlich des 25jährigen Jubiläums von The Blair Witch Project setzen wir uns mit den historisch-soziologischen Hintergründen des Hexen-Phänomens auseinander und diskutieren dessen Bearbeitung im populären Film.

Wir zeigen den Film in Kooperation mit der Deutschen Lovecraft Gesellschaft.

Moderiert wird die Veranstaltung von Filmemacher Franz Indra und Autor Stefan Preis. -> Tickets

13.03. Hamburger Filmgespräch: Match Point (OF, 35 mm)

Vereinigtes Königreich / USA / Luxemburg 2005 | 124 min. | Regie: Woody Allen | mit Scarlett Johansson, Jonathan Rhys Meyers, Emily Mortimer u.a.
Mittwoch, 13.03.2024 19:00
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg

Der aus einfachen Verhältnissen stammende Chris (Jonathan Rhys Meyers) verlobt sich mit Chloe (Emily Mortimer), der Tochter einer Industriellenfamilie. Als seine Affäre mit Nola (Scarlett Johansson) aufzufliegen droht, will er seinen sozialen Aufstieg um jeden Preis retten.

2005 verließ Woody Allen zum ersten Mal sein geliebtes New York und begann in London eine filmische Reise durch europäische Großstädte. Match Point war auch ein Bruch mit vielen Gewohnheiten seiner bisherigen Filme.

Zugleich ist Allens Kriminal-Drama eine Hommage an die düsteren Romane Dostojewskijs, die er modern interpretiert. Dostojewskij-Motive fanden sich bereits in früheren Werken wie Die letzte Nacht des Boris Gruschenko. -> Tickets

Moderiert wird die Veranstaltung von Filmemacher Franz Indra und Autor Stefan Preis.

04.02. Hamburger Filmgespräch präsentiert: Die Stunde des Jägers (The Hunted, 35 mm)

USA 2003 | 95 min. | Regie: William Friedkin | mit Tommy Lee Jones, Benicio Del Toro u.a.
Sonntag, 04.02.2023 14:30
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg

Im vergangenem Jahr verstarb der Oscar-Preisträger William Friedkin im Alter von 87 Jahren. Seine Filme zu sehen ist wie ein Hineintauchen in eine bizarre Welt voller Exorzisten, Baumdämonen, Drogen-Dealern und Serienmördern. Häufig haben seine Werke polarisiert, aber kaum ein Film wurde von der Kritik so verrissen wie Die Stunde des Jägers, der sich, die Bibel und Bob Dylan zitierend, inhaltlich an Rambo anlehnt. -> Tickets

Die Einführung hält Stefan Preis. Beim Fluxkompensator hat er darüber hinaus gerade den MovieCon Sonderband: Stephen King (Band 1) – Die Filme von 1976 – 1989 besprochen. Am Montag, den 5. Februar, hält er zudem bei der Franken-Akademie aus der Reihe “NS-Filme kritisch hinterfragt” ein Online-Seminar zu Jud Süß (1940).

17.01. Hamburger Filmgespräch: Das Cabinet des Dr. Caligari

Deutschland 1920 | 76 min. | Regie: Robert Wiene | mit Werner Krauss, Conrad Veidt, Lil Dagover u.a.
Mittwoch, 17.01.2024 19:00
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg

Unheimliche Morde geschehen in der kleinen Stadt Holstenwall. Ein Motiv ist nicht ersichtlich. Zugleich stellt Dr. Caligari auf einem Jahrmarkt den Somnabulen Cesare zur Schau, der die Zukunft vorhersagen kann. Oder ist alles ganz anders? Die Handlung ist deutlich von den phantastischen Erzählungen E.T.A. Hoffmanns inspiriert.

Das Cabinet des Dr. Caligari ist ein Meisterstück des expressionistischen Films und inzwischen über 100 Jahre alt! Die außergewöhnliche Ausstattung und Lichtsetzung prägten das Bild des frühen deutschen Films und trugen zu seinem Weltruhm bei. Caligari ist quasi Vorläufer und Gegenstück zum ebenfalls bahnbrechenden Nosferatu.

Die Interfilm-Akademie zeigt den Film in Kooperation mit der E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft.

Moderiert wird die Veranstaltung von Filmemacher Franz Indra und Autor Stefan Preis. -> Tickets

08.11. Hamburger Filmgespräch: Accattone – Wer nie sein Brot mit Tränen aß (Accatone, OmU)

Italien 1961 | 117 min. | Regie: Pier Paolo Pasolini | mit Franco Citti, Franca Pasut, Silvana Corsini u.a.
Mittwoch, 08.11.2023 19:30
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg

Vittorio verlässt seine Frau, um mit der Prostituierten Maddalena zusammenzuleben. Als diese wegen einer Falschaussage ins Gefängnis muss, lernt Vittorio Stella kennen. Aus Liebe zu ihr versucht er, sein Leben zu ändern.

Der Debütfilm von Pier Paolo Pasolini entstand nach seinem gleichnamigen Roman. Pasolini vermengt Elemente des Katholizismus und des Marxismus mit mythischen und literarischen Motiven um realistisch mit Laiendarstellern den Alltag des römischen Subproletariats zu zeigen.

Moderiert wird die Veranstaltung von Filmemacher Franz Indra und Autor Stefan Preis. -> Tickets