Hamburger Filmgespräche
14.12. Hamburger Filmgespräch präsentiert: Die toten Augen von London
BRD / Dänemark 1961 | 99 min. | Regie: Alfred Vohrer | mit Joachim Fuchsberger, Karin Baal, Klaus Kinski, Eddi Arent u.a.
Mittwoch, 14.12.2022, 17:00
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg
Zum wiederholten Mal wird ein vermögender, älterer Herr ertrunken aus der Themse geborgen. Bei dem Toten wird ein geheimnisvolles Dokument in Blindenschrift gefunden, das darauf verweist, dass er ermordet wurde. Bei dem sechsten Teil der Edgar-Wallace-Reihe handelt es sich um einen der besten und unheimlichsten Beiträge der Serie, bei der erstmals Alfred Vohrer Regie führte und Klaus Kinski zu sehen war. Es handelt sich außerdem um die zweite von insgesamt drei Verfilmungen des 1924 erschienen, gesellschaftskritischen Kriminalroman The Dark Eyes of London von Edgar Wallace.
Einführung: Stefan Preis, Interfilm Academy Munich e.V.
Der Kinobesuch ist nach den jeweils aktuell gültigen Hygienevorgaben möglich. -> Tickets
Das Hamburger Abendblatt hat mit Stefan Preis ein Interview zur Edgar-Wallace-Reihe geführt: „Unmöglich, von Edgar Wallace nicht gefesselt zu werden“ (hinter der Bezahlschranke)
13.12. Hamburger Filmgespräch: Halabja Rising (OmU)
Deutschland / Irak 2022 | 50 min. | Regie: Katharina Puchalla, Luca Toboll
Dienstag, 13.12.2022 19:00
3001, Schanzenstr. 75-77 / 20357 Hamburg
In einer kleinen Stadt im Osten des kurdischen Iraks machen sich die Menschen auf, das Andenken ihrer Stadt zu verändern.
Im Jahr 1988, während des ersten Golfkriegs, wurde Halabdscha zum Ziel grausamer Chemie-Angriffe. Die Vergangenheit zeichnet die Geschichte jeder einzelnen Familie in der Stadt. Alle haben Verwandte bei den Angriffen verloren, und viele Menschen leiden noch immer unter den Folgen des Giftgases. Seither ist der Ort in der Öffentlichkeit bekannt und ausschließlich mit diesen Verbrechen verknüpft.
In den letzten Jahren wuchs die Stabilität in der Region, und auch radikal islamistische Gruppen wurden vertrieben. Mit der zunehmenden Selbstbestimmtheit der Einwohner werden die Dinge nun Stück für Stück selbst in die Hand genommen und ins Rollen gebracht. Die aufkeimende Bewegung für die Umwelt und ein nachhaltigeres Leben können Vorbild für uns alle sein.
Die Regisseure Katharina Puchalla und Luca Toboll sind für ein anschließendes Gespräch zu Gast, es moderiert der Filmemacher Franz Indra.
30.11. Hamburger Filmgespräch präsentiert: Der Frosch mit der Maske
BRD / Dänemark 1959 | 89 min. | Regie: Harald Reinl | mit Siegfried Lowitz, Joachim Fuchsberger, Fritz Rasp, Eddi Arent u.a.
Mittwoch, 30.11.2022, 19:00
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg
Der erste Edgar-Wallace-Film der dänischen Produktionsfirma Rialto, im Auftrag des Constantin-Verleihs mit deutschen Darstellern in Kopenhagen gedreht: In London treibt die Frosch-Bande ihr Unwesen, deren Mitglieder ein Frosch-Zeichen auf den Unterarm tätowiert haben und deren Anführer stets in einer Frosch-Maske auftritt. Er zeigt besonderes Interesse an der jungen und hübschen Ella Bennett, ebenso wie der smarte Richard Gordon, Neffe des Scotland-Yard-Chefs Sir Archibald und Amateurdetektiv, der gemeinsam mit seinem vornehmen, aber schlagkräftigen Butler James versucht, dem Geheimnis der Frosch-Bande auf die Spur zu kommen. Verdächtige gibt es viele: zum Beispiel John Bennett, Vater von Ella und Ray, dessen Kinder nicht wissen, was er auf seinen Reisen nach London macht, und was in dem schwarzen Koffer ist, den er immer mitnimmt. Die Fäden laufen in der Lolita-Bar zusammen, in der eine Dame namens Lolita „Nachts im Nebel an der Themse“ singt.
Auftaktveranstaltung zur dreimonatigen Edgar-Wallace-Retrospektive mit dem Kriminologen Stefan Preis und Elmar Podlasly, der diverse Drehorte in den Wallace-Filmen in Hamburg aufgespürt hat. Neben vertiefenden Gesprächen zum Wallace-Mythos präsentieren wir zeitgenössische Wochenschauausschnitte und Interviews mit Beteiligten an den Produktionen der Rialto-Film GmbH.
Der Kinobesuch ist nach den jeweils aktuell gültigen Hygienevorgaben möglich. -> Tickets
23.11. Hamburger Filmgespräch: Die Stunde des Wolfs (Vargtimmen, OmeU)
Schweden 1968 | 90 min. | Regie: Ingmar Bergman | mit Max von Sydow, Liv Ullmann, Gertrud Fridh u.a.
Mittwoch, 23.11.2022 19:30
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg
Der Maler Johan Borg ist auf einer einsamen Insel spurlos verschwunden. Eine lange Rückblende erzählt von der schweren existenziellen Krise des Künstlers und seinen alptraumhaften Spuk-Visionen in der „Stunde des Wolfs“ zwischen Mitternacht und Tagesanbruch.
Die Interfilm-Akademie zeigt den Film in Kooperation mit der E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft, die hier auf die Veranstaltung hinweist. Als Gast begrüßen wir Renate Bleibtreu, die Übersetzerin der 2021 auf deutsch erschienenen Ausgabe Ich schreibe Filme der Arbeitstagebücher von Ingmar Bergman. Sie spricht über den Einfluss der unheimlichen Erzählungen E.T.A. Hoffmanns auf das Werk des Regisseurs, der sich in diesen Notizen zeigt.
Wir zeigen eine vom Schwedischen Filminstitut restaurierte Fassung im schwedischen Original mit englischen Untertiteln. Moderiert wird die Veranstaltung von Filmemacher Franz Indra und Autor Stefan Preis. Der Kinobesuch ist nach den jeweils aktuell gültigen Hygienevorgaben möglich. -> Tickets
13.10. Hamburger Filmgespräch präsentiert: Klassiker Sneak Review
??? | ??? min. | Regie: ??? | mit ???
Donnerstag, 13.10.2022, 20:30
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg
Heute zeigt das Metropolis Kino einen Klassiker aus über 125 Jahren Film- und Kinogeschichte in einem Überraschungsscreening zum Wiedersehen oder „Nachholen“. Präsentiert wird ein Film, der häufig zitiert wird, mit dem Filmschaffende ihre Karriere begannen oder der zu seiner Entstehungszeit bahnbrechend in der Erzählweise und auch in seiner Bild- und Tongestaltung war.
Begleitet wird der Überraschungsfilm von einer Einführung durch Filmemacher Franz Indra und Autor Stefan Preis. Gezeigt wird der Film in der Originalsprache mit historischem Vorprogramm, bestehend aus Kinotrailern, Kurzfilmen oder Wochenschauen.
Der Kinobesuch ist nach den jeweils aktuell gültigen Hygienevorgaben möglich. -> Tickets
21.09. Hamburger Filmgespräch präsentiert: Es (It, 2017, OF)
USA 2017 | 135 min. | Regie: Andy Muschietti | mit Bill Skarsgard, Jaeden Martell, Finn Wolfhard u.a.
Mittwoch, 21.09.2022, 21:30
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg
Unheimliche Todesfälle ereignen sich in der Kleinstadt Derry. Verantwortlich ist ein uraltes Wesen, das sich meist in Gestalt eines Clowns manifestiert. Nur eine Gruppe Kinder stellt sich dem Monster entgegen.
Stephen King feiert am 21. September seinen 75. Geburtstag! Aus diesem Anlass zeigen wir die neueste Verfilmung seines Bestellers Es, erschienen im Jahr 1986. Der frühere Lehrer King beschreibt intensiv die durchaus realen Ängste von Kindern und die Anspielungen auf den Cthulu-Mythos sind eine Hommage an sein Vorbild H. P. Lovecraft.
Wir zeigen Es in Kooperation mit der Deutschen Lovecraft Gesellschaft. Moderiert wird die Veranstaltung vom Autor Stefan Preis. -> Lovecrafter Online
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24.08. Hamburger Filmgespräch: Die Mächte des Wahnsinns (In the Mouth of Madness, 35 mm)
USA 1994 | 95 min. | Regie: John Carpenter | mit Sam Neill, Jürgen Prochnow, Julie Carmen u.a.
Mittwoch, 24.08.2022, 19:30
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg
Im nächsten Hamburger Filmgespräch diskutieren wir lovecraftsche Elemente im Gesamtwerk von John Carpenter: Bei der Suche nach dem spurlos verschwundenen Romanschriftsteller Sutter Cane gerät der Detektiv Trent in ein seltsames Dorf, das auch in den Büchern des Vermissten beschrieben wird. Von entsetzlichen Albträumen gequält, taucht Trent immer stärker in die Horror-Welten Canes ein… Die Mächte des Wahnsinns bildeten den Abschluss von Carpenters apokalyptischer Trilogie. Mehr noch als bei den Vorgängern Das Ding aus einer anderen Welt und Die Fürsten der Dunkelheit orientiert sich Carpenter an den unheimlichen Erzählungen von Howard Phillips Lovecraft und lässt das Publikum daran teilnehmen.
Als Vorfilm läuft Die Betroffenen (Norwegen 2020, 13 min.) von Rikke Gregersen. Wir zeigen Die Mächte des Wahnsinns in Kooperation mit der Deutschen Lovecraft Gesellschaft und begrüßen den Theaterregisseur Levin Handschuh für die anschließende Diskussion mit dem Filmemacher Franz Indra und dem Autor Stefan Preis! -> Lovecrafter Online
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27.07. Hamburger Filmgespräch: Z (OmU)
Frankreich / Algerien 1969 | 127 min. | Regie: Costa-Gavras | mit Yves Montand, Jean-Louis Trintignant, Irene Papas, Jacques Perrin, Pierre Dux
Mittwoch, 27.07.2022 19:00
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg
Nach dem Mord an einem prominenten Linken versucht ein Ermittler, die Wahrheit aufzudecken, während Regierungsbeamte alles daransetzen, ihre Rolle dabei zu vertuschen. „Übereinstimmung mit Personen und wahren Ereignissen ist gewollt“ heißt es zu Beginn dieses Klassikers des politischen Films. Der zugrundeliegende Roman wurde noch am Vorabend des Militärputsches in Griechenland geschrieben.
Das Attentat auf einen Helden der Friedensbewegung löst eine Kette an Ereignissen aus, die die Gesellschaft Richtung Diktatur stolpern lässt. Costa-Gavras inszenierte einen Thriller, in dem sogar behördliche Vorgänge und ein unglaublich dilettantischer Mordversuch zu packenden Szenen werden. Der Buchstabe Z steht hier freilich für „er lebt“ und hat damit die gegenteilige Bedeutung seines aktuellen Wiedergängers.
Am 17. Juni ist Jean-Louis Trintignant im Alter von 91 Jahren verstorben. Er spielte in Z den Untersuchungsrichter, der die Seiten wechselt.
Moderiert wird die Veranstaltung von Filmemacher Franz Indra und Autor Stefan Preis. Der Kinobesuch ist nach den jeweils aktuell gültigen Hygienevorgaben möglich.
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14.06. Hamburger Filmgespräch: Schattenstunde
Deutschland 2021 | 79 min. | Regie: Benjamin Martins | mit Christoph Kaiser, Beate Krist, Sarah Palarczyk, Dirk Waanders u.a.
Dienstag, 14.06.2022 18:00
Abaton-Kino, Allendeplatz 3 / 20146 Hamburg
Dezember 1942: Im Büro von Adolf Eichmann. Der Romancier und Liederdichter Jochen Klepper wird zu einem der höchstrangigen Nazis zitiert. Kleppers Frau ist Jüdin. Der Mann soll sich scheiden lassen, dann darf er weiter schreiben. Jochen Klepper (1903-1942) kennen heute nur wenige. Wer heute ein evangelisches oder katholisches Gesangbuch aufschlägt, wird auf ihn stoßen. Mit dem Nazi-Regime bekam er keine Probleme wegen seiner Texte, sondern wegen seiner Mitgliedschaft in der SPD und vor allem wegen seiner Ehe. Jochen Klepper ging lieber gemeinsam in den Tod als getrennt zu werden. Es ist eine ergreifende, aber keineswegs untröstliche Inszenierung. Basierend auf Kleppers Tagebuchaufzeichnungen findet Martins immer neue, immer wieder überraschende Stilmittel, um innerste Gewissenbisse, Zweifel, aber auch die Hoffnung auf Erlösung äußerlich sichtbar zu machen.
Moderiert wird die Veranstaltung von Filmemacher Franz Indra und Autor Stefan Preis
-> Tickets
Nachlese zum Hamburger Filmgespräch: Nahschuss
Das schöne Wetter hatte die Kinoreihen leider etwas geleert, aber das Publikum bekam etwas geboten: Die Regisseurin Franziska Stünkel hatte sich freundlicherweise die Zeit für unsere Veranstaltung genommen, obwohl sie Nahschuss am Abend zuvor in Istanbul präsentiert hatte und noch in der Nacht nach Düsseldorf für eine Foto-Präsentation am nächsten Tag weiterreiste.
So sprach sie vor der Vorführung eine Dreiviertelstunde lang von ihrer jahrelangen Recherchearbeit, den Dreharbeiten mit Lars Eidinger, Devid Striesow sowie Luise Heyer und ihren Erlebnissen auf der Festival-Tour mit dem fertigen Film. Es handelt sich erst um ihre zweite fiktionale Arbeit, aber ihr zurückhaltendes, ernsthaftes und dabei den Menschen zugewandtes Auftreten lässt erahnen, wie dieser meisterhafte Film entstehen konnte.
Nach der Vorführung diskutierten wir noch eine halbe Stunde lang mit dem Publikum. Wir danken allen Beteiligten für den tollen Abend und freuen uns auf weitere Filmgespräche mit Gästen!