Hamburger Filmgespräche

Im Rahmen der Hamburger Filmgespräche finden verschiedene Veranstaltungen der Interfilm-Akademie statt, insbesondere die Kriminologische Filmreihe seit Oktober 2016 in Kooperation mit dem Hamburger Kino Metropolis (Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg, Tel 040 / 342353)
Es moderieren jeweils der Filmemacher Franz Indra und der Autor Stefan Preis.

08.11. Hamburger Filmgespräch: Accattone – Wer nie sein Brot mit Tränen aß (Accatone, OmU)

Italien 1961 | 117 min. | Regie: Pier Paolo Pasolini | mit Franco Citti, Franca Pasut, Silvana Corsini u.a.
Mittwoch, 08.11.2023 19:30
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg

Vittorio verlässt seine Frau, um mit der Prostituierten Maddalena zusammenzuleben. Als diese wegen einer Falschaussage ins Gefängnis muss, lernt Vittorio Stella kennen. Aus Liebe zu ihr versucht er, sein Leben zu ändern.

Der Debütfilm von Pier Paolo Pasolini entstand nach seinem gleichnamigen Roman. Pasolini vermengt Elemente des Katholizismus und des Marxismus mit mythischen und literarischen Motiven um realistisch mit Laiendarstellern den Alltag des römischen Subproletariats zu zeigen.

Moderiert wird die Veranstaltung von Filmemacher Franz Indra und Autor Stefan Preis. -> Tickets

27.09. Hamburger Filmgespräch: Martha

BRD 1974 | 116 min. | Regie: Rainer Werner Fassbinder | mit Margit Carstensen, Karlheinz Böhm, Barbara Valentin u.a.
Mittwoch, 27.09.2023 19:00
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg

In einen seiner pessimistischsten Filme zeichnet Rainer Werner Fassbinder mit kalten Aufnahmen ein düsteres Bild der Bundesrepublik in den 70er Jahren. In diesem Meisterwerk über dunkle Psychologie ist Karlheinz Böhm als narzisstischer Ehemann zu sehen.

Martha ist entstanden nach einer Kurzgeschichte von Cornell Woolrich, der mit seinen finsteren Themen Regisseure wie Alfred Hitchcock (Das Fenster zum Hof) und Francois Truffaut (Die Braut trug schwarz, Das Geheimnis der falschen Braut) inspirierte.

Moderiert wird die Veranstaltung von Filmemacher Franz Indra und Autor Stefan Preis. -> Tickets

16.08. Hamburger Filmgespräch präsentiert: Das Ding aus einer anderen Welt (The Thing, OF)

USA / Kanada 1982 | 109 min. | Regie: John Carpenter | mit Kurt Russell, Wilford Brimley, Keith David u.a.
Mittwoch, 16.08.2023 21:45
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg

Der Beginn von Carpenters Apokalyptischer Trilogie untermalt mit Ennio Morricones düsteren Score: In der Antarktis wird ein Forschungsteam mit einem unheimlichen Wesen konfrontiert, das in der Lage ist, Körperzellen durch Kontakt zu assimilieren und zu imitieren. Niemand kann mehr dem Anderen vertrauen. In seiner Einführung geht Stefan Preis auf den Einfluss ein, den die Erzählung Berge des Wahnsinns von H. P. Lovecraft auf die Geschichte ausgeübt hat. -> Tickets

Stefan Preis empfiehlt vertiefend das Buch Die Filme des John Carpenter von Markus Brüchler und Mike Blankenburg. Auf 156 Seiten wird neben biografischen Angaben zu Carpenter dessen „einzigartiges Genre-Werk“ von Dark Star bis The Ward in ausführlichen Kapiteln vorgestellt. Besonders hervorzuheben sind die Beiträge über Das Ding aus einer anderen Welt, worin die umfangreiche Entstehungsgeschichte beginnend mit der Vorlage von John W. Campbell über Howard Hawks The Thing skizziert wird, und über Die Mächte des Wahnsinns und dessen lovecraftschen Aspekte.

MovieCon Sonderband 9: Die Filme des John Carpenter
Colla & Gen Verlag
Autor: Markus Brüchler und Mike Blankenburg
Hardcover: ISBN 978-3-98578-065-5, 29,90 €
Softcover: ISBN 978-3-98578-069-3, 24,90 €

26.07. Hamburger Filmgespräch: Parallele Mütter (Madres paralelas)

Spanien / Frankreich 2021 | 123 min. | Regie: Pedro Almodóvar | mit Penélope Cruz, Milena Smit, Israel Elejalde, Rossy de Palma u.a.
Mittwoch, 26.07.2023 19:30
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg

Janis (Penélope Cruz) ist eine erfolgreiche Fotografin um die Vierzig, Ana (Milena Smit) ist noch ein Teenager. Beide werden unbeabsichtigt schwanger und lernen sich auf der Entbindungsstation kennen. Eine freut sich auf das Kind, die andere hat Angst. Sie freunden sich an und bleiben sich doch fremd, verschiedene Arten von Familie wechseln sich ab.

Pedro Almodóvar erzählt die kommenden Verwicklungen auf die menschenfreundlichste Art, bettet die Geschichte in den in Spanien hoch aktuellen Streit über den Umgang mit den Verbrechen der Franco-Diktatur ein und versteckt darin auch noch eine Literaturverfilmung von Federico García Lorca. Das alles geschieht mit leichter Hand, fast unbemerkt.

Moderiert wird die Veranstaltung von Filmemacher Franz Indra und Autor Stefan Preis. -> Tickets

15.05. Hamburger Filmgespräch: Das Licht am Ende der Welt (The Light at the Edge of the World)

Spanien / Liechtenstein / Vereinigte Staaten 1971 | 128 min. | Regie: Kevin Billington | mit Kirk Douglas, Yul Brynner, Samantha Eggar u.a.
Dienstag, 15.05.2023 19:30
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg

Piraten bringen von einem einsamen Leuchtturm aus Schiffe zum Kentern, um diese auszurauben. Der frühere Leuchtturmwärter Will Denton, dessen beiden Kollegen von den Verbrechern getötet wurden, nimmt den verzweifelten Kampf gegen den Anführer der Gruppe, Jonathan Kongre, auf.

Das Lexikon des Internationalen Films urteilte: „Packender Abenteuerfilm, der die Klischees der Gattung in ihr Gegenteil verkehrt und das fast quälend langsame Fortschreiten des Bösen ohne jede Romantisierung entwickelt. In der Konfrontation der Hauptfiguren erinnert der hervorragend fotografierte Film mehr an die hintergründigen Romane Herman Melvilles als an Jules Vernes fantastische Geschichten.“ Tatsächlich war die Verfilmung von Vernes letztem Roman wegweisend für spätere Klassiker wie The Lighthouse (2019) von Robert Eggers.

Die Interfilm-Akademie zeigt den Film in Kooperation mit dem Jules-Verne-Club, Als Gast begrüßen den Vorsitzenden Bernhard Krauth und diskutieren über die Bücher von Jules Verne sowie die Unterschiede hinsichtlich der Romanvorlage und der Filmadaption.

Moderiert wird die Veranstaltung von Filmemacher Franz Indra und Autor Stefan Preis. -> Tickets

07.04. Hamburger Filmgespräch präsentiert: Das Totenschiff (35 mm)

BRD / Mexiko 1959 | 98 min. | Regie: Georg Tressler | mit Horst Frank, Mario Adorf u.a.
Freitag, 07.04.2022, 19:30
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg

Der Seefahrer Philip Gale wird seines Passes beraubt – wie soll er nun bloß weiterreisen? Da bleibt nur die illegale Flucht als Schwarzarbeiter auf einem abgewirtschafteten Schiff… „Trotz der gelegentlich recht angestrengt-brutalen Realistik insgesamt ein mit großem technischem Aufwand bildstark inszenierter Abenteuerfilm, der die ungebrochene menschliche Haltung der hoffnungslosen, verworfenen Figuren zumindest andeutet. Mit der räumlichen Einengung gewinnt der Film im zweiten Teil merklich an dramatischer Geschlossenheit.“ (Quelle: Filmdienst)

In seiner Einführung geht Stefan Preis auf das Rätsel um die Identität des Autoren B. Traven ein, der die Vorlage zum Totenschiff verfasst hat.-> Tickets

28.03. Hamburger Filmgespräch: Hinter den Schlagzeilen

Deutschland 2021 | 90 min. | Regie: Daniel Andreas Sager
Dienstag, 28.03.2023 19:30
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg

Nicht nur Reichsbürger und selbst ernannte Querdenker pflegen die Erzählung der „von oben“ gesteuerten Medien, Pegida-Demonstranten skandieren sogar den alten Nazi-Kampfbegriff der „Lügenpresse“. Doch wie sieht die Arbeit in einem großen Verlagshaus wirklich aus?

Regisseur Daniel Andreas Sager begleitet über einen längeren Zeitraum die beiden investigativen Journalisten Bastian Obermayer und Frederik Obermaier, die für die Süddeutsche Zeitung bereits maßgeblich an den Enthüllungen der Panama Papers beteiligt waren. Sie folgen der Spur eines Waffenhändlers und reisen nach Malta, um über den Mord an der Journalistin Daphne Caruana Galizia zu recherchieren, als ihnen plötzlich das „Ibiza-Video“ zugespielt wird.

Hinter den Schlagzeilen zeigt, wie seriöser Enthüllungsjournalismus funktioniert und welchen Gefahren und Einflussnahmen er ausgesetzt ist.

Moderiert wird die Veranstaltung von Filmemacher Franz Indra und Autor Stefan Preis.

-> Tickets

22.03. Weltwassertag

Zum Weltwassertag am 22.03.2023 findet von 14 bis 19 Uhr im Cadillac & Veranda Kino am Rosenkavalierplatz 12 in 81925 München ein umfangreiches Programm mit Filmen, Vorträgen und Diskussionen statt. Moderiert wird die Veranstaltung von Pfarrer Eckart Bruchner, Interfilm Academy Munich e.V.

Und es gibt noch weitere Neuigkeiten:

Beim Lovecrafter Online erschien der Artikel Träume im Hexenhaus: Lovecraft geht in die Elm Street von Stefan Preis und beim Fluxkompensator eine Filmkritik von Franz Indra zu Infinity Pool, der am 20. April in die Kinos kommt.

Außerdem hält Stefan Preis am 18.03. um 19 Uhr die Einführung zum Double Feature Das Geheimnis der grünen Stecknadel / Cosa avete fatto a Solange? (Italien / BRD / UK 1971/72, 103 min., Regie: Massimo Dallamano, mit Fabio Testi, Cristina Galbó, Karin Baal, Joachim Fuchsberger u.a.) und Das Rätsel des silbernen Halbmonds / Sette orchidee macchiate di rosso (Italien / BRD / UK 1971/72, 85 min., Regie: Umberto Lenzi, mit Antonio Sabato, Uschi Glas, Petra Schürmann u.a.), die die Edgar-Wallace-Reihe im Hamburger Kino Metropolis beschließt.

26.02. Hamburger Filmgespräch präsentiert: Der Hund von Blackwood Castle

BRD 1968 | 92 min. | Regie: Alfred Vohrer | mit Karin Baal, Heinz Drache, Siegfried Schürenberg u.a.
Sonntag, 26.02.2022, 14:00
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg

Ein monströser Hund mit Giftzähnen tötet mehrere Menschen in einer geheimnisvollen Moorlandschaft. Was nach Sherlock Holmes und Baskerville klingt, soll von Edgar Wallace inspiriert sein. In der Einführung beschäftigen wir uns mit „Phantom-Hunden“, die bis heute die Schilder mancher britischer Pubs zieren, und den unheimlichen Geschichten, die unterschiedliche Autoren wie Arthur Conan Doyle, Bram Stoker und H. P. Lovecraft ihnen gewidmet haben.

Einführung: Stefan Preis, Interfilm Academy Munich e.V. Der Film läuft im Rahmen der Edgar-Wallace-Retrospektive. -> Tickets

25.01. Hamburger Filmgespräch: Ermittlungen gegen einen über jeden Verdacht erhabenen Bürger (35 mm)

Italien 1970 | 115 min. | Regie: Elio Petri | mit Gian Maria Volontè, Florinda Bolkan, Gianni Santuccio u.a.
Mittwoch, 25.01.2023 19:00
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg

„Wie er uns auch erscheinen mag, ist er doch ein Diener des Gesetzes, also zum Gesetz gehörig, also dem menschlichen Urteil entrückt.“ (Franz Kafka, Der Prozess)

In einem nicht näher bestimmten Land tötet der Leiter eines Morddezernats in einer Affekthandlung seine Geliebte. Im Anschluss legt er Spuren, die ihn selbst belasten und zeigt sich schließlich selbst an, um zu beweisen, dass er für die Justiz unantastbar ist. Untermalt mit dem klirrenden Soundtrack von Ennio Morricone hat Elio Petri ein Meisterwerk des politischen Thrillers geschaffen, das „heute immer noch so verstört wie bei seiner Aufführung 1970“. (Kenneth Turan, Los Angeles Times 2003)

Wir zeigen eine Kopie auf 35 mm in deutscher Synchronisation. Im anschließenden Gespräch diskutieren wir auch die aktuelle politische Situation in Italien.

Moderiert wird die Veranstaltung von Filmemacher Franz Indra und Autor Stefan Preis. -> Tickets