Kinotreff Rottmann

Die Filmgespräche der Reihe Kinotreff Rottmann (früher Kinotreff Rio) werden von der Interfilm Academy Munich e.V. in Zusammenarbeit mit der Erzdiözese München und Freising und dem Pastoralen Kunstreferat veranstaltet.
Neues Rottmann: Rottmannstr. 15 / 80333 München, Tel 089 / 521683, Programm
Flyer „Der ausgezeichnete Film!“ (pdf)

17.04. Kinotreff Rottmann: Julie – Eine Frau gibt nicht auf (À plein temps)

Frankreich 2022 | 88 min. | Regie: Eric Gravel | mit Laure Calamy, Anne Suarez, Geneviève Mnich u.a.
Mittwoch, 17.04.2024 18:00
Neues Rottmann, Rottmannstr. 15 / 80333 München

Regisseur und Drehbuchautor Éric Gravel nimmt den Zuschauer auf einen wahren Höllentrip durch Julies „normalen“ Alltag mit, in dem kleine und großen Katastrophen in atemberaubender Geschwindigkeit abwechseln.

Eigentlich ist Julie eine ganz normale, alleinerziehende und berufstätige Mutter, deren Ex-Mann sich nicht um die Kinder kümmert und mit den Alimenten im Rückstand ist. Angesichts ihres mehr als turbulenten Lebens ist Julie aber auch eine moderne Actionheldin, die zwar ein paar Defizite im Glamour-Bereich hat, aber in Sachen Durchhaltewillen, Beharrlichkeit und Einfallsreichtum Lara Croft oder Indiana Jones in nichts nachsteht. (Quelle: Kino)

Einführung und Diskussionsleitung: Dr. Barbara Fischer, Psychologin und Kunstpublizistin

17.01. Kinotreff Rottmann: Perfect Days

Japan / Deutschland 2023 | 123 min. | Regie: Wim Wenders | mit Koji Yakusho, Tokio Emoto, Arisa Nakano u.a.
Mittwoch, 17.01.2024 18:00
Neues Rottmann, Rottmannstr. 15 / 80333 München

Hirayama reinigt öffentliche Toiletten in Tokio. Er scheint mit seinem einfachen, zurückgezogenen Leben vollauf zufrieden zu sein und widmet sich abseits seines äußerst strukturierten Alltags seiner Leidenschaft für Musik, die er von Audiokassetten hört, und für Literatur, die er allabendlich in gebrauchten Taschenbüchern liest. Durch eine Reihe unerwarteter Begegnungen kommt nach und nach eine Vergangenheit ans Licht, die er längst hinter sich gelassen hat. Perfect Days ist eine tief berührende und poetische Betrachtung über die Schönheit der alltäglichen Welt und die Einzigartigkeit eines jeden Menschen.

„Wim Wenders bester Spielfilm seit drei Jahrzehnten“ – Filmstarts

Einführung und Diskussionsleitung: Andreas Leibl

20.12. Kinotreff Rottmann: Liebe Grüße aus Nahost

Deutschland 2013 | 94 min. | Regie: Stefanie Landgraf und Johannes Gulde
Mittwoch, 20.12.2023 18:00
Neues Rottmann, Rottmannstr. 15 / 80333 München

Eine Gruppe junger Deutscher fährt in den Nahen Osten, den sie aus den Medien nur als Region
der Kriege, Terrorakte und Flüchtlingsschicksale kennt. Für die 16- bis 22-Jährigen eine Reise in
zwei Wirklichkeiten – zu ihrem Erstaunen von beiden Seiten völlig unterschiedlich erzählt.
Begleitet wird die Gruppe von einer Israelin, deren Eltern Überlebende des Holocaust sind – und
von einem Palästinenser, der als „Kämpfer gegen die Besatzer“ jahrelang in israelischen
Gefängnissen saß. Mit dabei: der HipHop-Künstler ENZ, der seine Eindrücke während der Reise
mit seinen „rhythm and rhymes“ wiedergibt.

Auf ihrem Weg durch Israel und das besetzte Westjordanland begegnen sie auf beiden Seiten
Menschen, die Wege der Verständigung mit dem „Feind“ suchen. Daoud Nasser z.B., ein
palästinensischer Bauer, der sich allein mit juristischen Mitteln der Gewalt der jüdischen Siedler
widersetzt, der Rapper Amim, der „Kunst als Waffe“ einsetzt, oder der orthodoxe Jude Yehouda
Shaoul von „Breaking the Silence“, der die Gruppe ins militärische Sperrgebiet südlich von Hebron
führt. Er meint: „Israel ist nicht willkommen in dieser Region und wir müssen uns verteidigen
können… Wer aber gibt uns das Recht, anderen Menschen ihre Freiheit zu rauben?“

Grundlage der Reise mit den Jugendlichen ins Krisengebiet war das Geschichtsbuch „Das
historische Narrativ des anderen kennenlernen – Israelis und Palästinenser“, das der israelische
Psychologe Dan Bar On und der palästinensische Pädagoge Sami Adwan gemeinsam erarbeitet
und im Friedensforschungsinstitut PRIME in Jerusalem herausgegeben hatten. Mit ihrem Credo
Nur wer die Geschichte seines Feindes kennt, kann sich mit ihm auch verständigen setzen sie über
Begegnung und Dialog auf einen Prozess für Frieden und Verständigung.

Ihr Buch wurde 2004 veröffentlicht und erhielt weltweit viele Auszeichnungen. Inzwischen ist es
in dritter Auflage erschienen.

Einführung und Diskussionsleitung: Pfarrer Eckart Bruchner, Interfilm Academy Munich e.V.

22.11. Kinotreff Rottmann: Anselm – Das Rauschen der Zeit

Deutschland 2023 | 93 min. | Regie: Wim Wenders
Mittwoch, 22.11.2023 18:00
Neues Rottmann, Rottmannstr. 15 / 80333 München

In Anselm zeichnet Wim Wenders das Porträt eines der innovativsten und bedeutendsten bildenden Künstler unserer Zeit: Anselm Kiefer. Der Film erlaubt seinem Publikum eine filmische Reise durch das Werk eines Künstlers, dessen Kunst die menschliche Existenz und die zyklische Natur der Geschichte erforscht, inspiriert von Literatur und Poesie, Geschichte, Philosophie, Wissenschaft, Mythologie und Religion.

Mehr als zwei Jahre lang folgte Wenders den Spuren Kiefers und verknüpft in seinem Film die Lebensstationen und Schaffensorte einer mehr als fünf Jahrzehnte umspannenden Karriere zwischen Kiefers Heimatland Deutschland und Frankreich, seiner heutigen kreativen Heimat. (Quelle: Kino)

Einführung und Diskussion: Eckart Bruchner, Interfilm-Akademie

Die Vorführung erfolgt in 2D. Zu Anselm – Das Rauschen der Zeit hat Franz Indra eine Filmkritik geschrieben.

24.05. Kinotreff Rio: Anonymus

UK / Deutschland 2011 | 130 min. | Regie: Roland Emmerich | mit Rhys Ifans, Vanessa Redgrave, Joely Richardson, David Thewlis, Xavier Samuel u.a.
Mittwoch, 24.05.2023 18:00
Rio Filmtheater, Rosenheimer Str. 46 / 81667 München

Gab es William Shakespeare wirklich? Schon immer gab es Menschen, die an Shakespeares Autorenschaft gezweifelt haben, auch weil man über sein Leben wenig bis nichts weiß. Und nicht wenige glauben, dass Shakespeares unsterbliche Werke nicht von ihm selbst stammen, sondern von einem unbekannten Autor gleichen Namens.

Roland Emmerichs Vexierspiel zwischen Fakt und Fälschung, Leben und Literatur, Theater und Kino bringt Shakespeare‐Liebhaber möglicherweise in Rage und lädt ein zu einem literaturwissenschaftlichen (Film‐)Disput. (Quelle: Programmflyer)

Einführung und Diskussion: Eckart Bruchner, Interfilm-Akademie

29.03. Kinotreff Rio: William Shakespeares Romeo & Julia (Romeo + Juliet)

USA 1996 | 120 min. | Regie: Baz Luhrmann | mit Leonardo DiCaprio, Claire Danes, Brian Denehy, Harold Perrineau, Paul Sorvino u.a.
Mittwoch, 29.03.2023 18:00
Rio Filmtheater, Rosenheimer Str. 46 / 81667 München

Der australische Regisseur Baz Luhrmann verlegt das eigentlich in Verona spielende Drama in die lateinamerikanische Küstenstadt Verona Beach, in der das Miteinander von Kampf um zwei rivalisierende Familien geprägt ist. Diese fulminante Version ist ein spannender Versuch, Shakespeare in die Jetzt‐Zeit zu verlagern und daraus ein wirklich farbenreiches, opulentes Filmwerk zu schaffen. Nicht umsonst erhielt der Film einen Oscar für das beste Szenenbild. (Quelle: Programmflyer)

„Was wir versucht haben, war, diesen Film so wild, verführerisch, unbarmherzig und unterhaltsam zu
drehen, wie Shakespeare es getan hätte, wenn er Filmemacher gewesen wäre.“ (Baz Luhrmann)

Einführung und Diskussion: Eckart Bruchner, Interfilm-Akademie

01.03. Kinotreff Rio: Cäsar muss sterben (Cesare deve morire)

Italien 2011 | 77 min. | Regie: Paolo und Vittorio Taviani | mit Cosimo Rega, Salvatore Striano, Giovanni Arcuri, Antonio Frasca, Juan Dario Bonetti u.a.
Mittwoch, 01.03.2023 18:00
Rio Filmtheater, Rosenheimer Str. 46 / 81667 München

Am Anfang steht ein typischer Shakespeare‐Moment: Wir sehen auf einer Bühne das Ende der Attentäter rund um Cäsars Ermordung. Dann jedoch wird der Ort sichtbar: Wir befinden uns in einem Gefängnis in der römischen Haftanstalt Rebibbia. Die Gefangenen spielen das Stück Julius Cäsar. Der Film begleitet in ausdrucksstarken Schwarz‐Weiß‐Bildern Casting und Inszenierung des Theaterstückes. Dabei mischen sich die Genres von Theaterdokumentation, Knastdrama und Shakespeare‐Aufführung. Die Regie‐Brüder Taviani wurden dafür auf der Berlinale mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet.

Was bedeutet eigentlich Freiheit? Mit den Sträflingen und deren Erfahrungen mit Macht und Gewalt, Freiheit und Unfreiheit, mit Loyalität und Verrat stellt auch das Kinopublikum Fragen, die sich aus Shakespeares Stück ergeben. Shakespeare heute und doch ganz anders. (Quelle: Programmflyer)

Einführung und Diskussion: Dr. Martin Ostermann, Filmdozent

Kinotreff Rio: Frühling-/Sommer-Programm

Das Frühling-/Sommer-Programm des Kinotreffs Rio trägt das Motto Shakespeare & Co.

  • 15.02.2023 Shakespeare in Love (USA / UK 1998, 124 min.) von John Madden
  • 01.03.2023 Cäsar muss sterben (Italien 2011, 77 min.) von Paolo und Vittorio Taviani
  • 29.03.2023 William Shakespeares Romeo & Julia (USA 1996, 120 min.) von Baz Luhrmann
  • 24.05.2023 Anonymus (UK / Deutschland 2011, 130 min.) von Roland Emmerich

15.02. Kinotreff Rio: Shakespeare in Love

USA / UK 1998 | 124 min. | Regie: John Madden | mit Joseph Fiennes, Gwyneth Paltrow, Geoffrey Rush, Tom Wilkinson, Colin Firth u.a.
Mittwoch, 15.02.2023 18:00
Rio Filmtheater, Rosenheimer Str. 46 / 81667 München

Auch ein Genie muss einen Anfang finden. Für den jungen William Shakespeare scheint das gerade sehr schwierig, denn er leidet unter einer Schreibblockade. Glücklicherweise trifft er auf eine junge Adelige, die sich lieber im Theater herumtreibt als standesgemäß zuhause im Schloss ihrer Eltern zu bleiben. In ihr findet er seine Muse, deren Bewunderung und Liebe ihn zu einem seiner größten Meisterwerke inspiriert, das vor unseren Augen nun entsteht.

Die fiktive Geschichte spielt 1593 in London. Erfindungsreich voll von witzigen Anspielungen und historischen Spekulationen ist daraus ein vielfach ausgezeichneter Film geworden. (Quelle: Programmflyer)

Einführung und Diskussion: Dr. Barbara Fischer, Psychologin und Kunstpublizistin

18.01. Kinotreff Rio: Lunchbox (The Lunchbox)

Indien / Frankreich / Deutschland / USA / Kanada 2013 | 104 min. | Regie: Ritesh Batra | mit Irrfan Khan, Nimrat Kaur, Nawazuddin Siddiqui u.a.
Mittwoch, 18.01.2023 18:00
Rio Filmtheater, Rosenheimer Str. 46 / 81667 München

Jeden Werktag bereitet Ila für die Mittagspause ihres Ehemanns eine Lunchbox vor, die sie über Fahrradkuriere durch den Großstadtdschungel Mumbais schickt. Doch irrtümlicherweise erreichen die Lunchboxes nicht den Ehemann, sondern landen bei einem fremden Büroangestellten. Die kleinen Briefe, die Ila den Mahlzeiten beilegt, werden von dem unbekannten Buchhalter eifrig beantwortet. Es eröffnet sich ein zarter Dialog, in dem sich die Schreibenden ihre Ängste und ihre Einsamkeit eingestehen.

Fernab vom Bollywood-Kino gewährt der Film einen realitätsnahen Einblick in die Lebenssituation der Bewohner Mumbais. Ein subtiler Film, der Sinne und Herzen öffnet. (Quelle: Programmflyer)

Einführung und Diskussion: Dr. Martin Ostermann, Filmdozent