Interfilm Academy News

Der Regisseur Roland Suso Richter

Samstag, 26.06.2015
Konferenzzentrum München, Lazarettstr. 33 / 80636 München
Veranstalter: Hanns-Seidel-Stiftung

Roland Suso Richter wurde am 7. Januar 1961 in Marburg geboren und wuchs auch dort auf. Nach dem Abitur 1980 arbeitete er zunächst als Theaterschauspieler und Praktikant bei Videoproduktionen, war auch Mitwirkender bei dem Regisseur Fassbinder, um dann in das Fach „Regie“ zu wechseln. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit als Filmregisseur und Produzent erstreckt sich auf historische Stoffe, die er oft mehrteilig vornehmlich für das Fernsehen verarbeitet

Seine Regiearbeiten zur Zeitgeschichte, z.B. 14 Tage lebenslänglich (1997), Der Tunnel (2001), Das Wunder von Berlin (2008), Mogadischu (2008) stellen die Konfrontation eines Individuums oder einer kleinen Gruppe (Der Tunnel) mit einem diktatorischen, gewalttätigen und empathiefreien politischen System in den Mittelpunkt. Die Protagonisten desFilms sind diesem System ausgeliefert und können ihm nicht entrinnen.

Wir beschränken uns im Seminar aus aktuellem Anlass (25 Jahre Deutsche Einheit) auf seinen 2008 erschienenen Film Das Wunder von Berlin. Die Filmvorlage ist authentisch und spielt in der Zeit von Sommer 1988 bis zum Fall der Mauer. Wir freuen uns, dass Roland Suso Richter mit uns über seine Filme diskutieren wird und laden Sie herzlich – gemeinsam mit dem Münchner Bildungswerk – zu unserem Filmseminar im Konferenzzentrum München ein.

Referenten:
Roland Suso Richter, Regiesseur und Produzent
Christine Weissbarth, Filmjournalistin, Starnberg

Programmheft (pdf)

Anmeldung bei Giovanni Sammataro
Tel 089 / 1258-299
Fax 089 / 1258-338
Email ref0303@hss.de
Online-Anmeldung

Ich habe doch nichts getan – Kurzfilmtage Oberhausen 2015

61. Internationale Kurzfilmtage Oberhausen
30. April bis 05. Mai 2015

Kurzfilmtage Oberhausen 2015 - Lichtburg

„Aber ich habe ihm doch nichts getan, ich habe ihm nichts angetan!“, jammert der Mann mit den auffälligen Gesichtszügen. Er stellt Judas dar. Gleich wird er sich eine Ku-Klux-Klan-artige Kapuze überziehen und mit seinen Kompagnons die große Holzfigur auf einem Lastwagen durch die Straßen fahren, um den Verräter symbolisch zu verbrennen.

Es ist keine schöne österliche Tradition, die sich der spanische Regisseur David Pantaleón für La pasión de Judas / The Passion of Judas ausgesucht hat, wird hier doch ganz unchristlich die Rache zelebriert. Seine Wirkung entfaltet der Film aber vor allem, da er den Brauch nicht einfach dokumentiert hat: Eine Laientruppe von Menschen mit Handicap inszeniert ihn sozusagen öffentlich, in klar gesetzten Bildern fotografiert. Dafür wurde er von der Ökumenischen Jury, bestehend aus den Medienpädagogen Theresia Merz und Eberhard Streier, dem Vizepräsidenten von Signis Europa, Théo Peporte, und dem Filmemacher Franz Indra, ausgezeichnet.

Die Ökumenische Jury (v.l.n.r. Eberhard Streier, Franz Indra, Theresia Merz und Théo Peporte)

Die Ökumenische Jury (v.l.n.r. Eberhard Streier, Franz Indra, Theresia Merz und Théo Peporte)

Leicht fiel darüber hinaus die Wahl für die Kaufempfehlung eines Kinder- oder Jugendfilms: Tisina Mujo / Der stille Mujo von Ursula Meier ist ein Film, in dem alles paßt: die überraschende Wendung vom Fußballplatz zum Friedhof, wo der verschossene Ball gesucht werden muß; die beiläufige Verortung im heutigen Sarajewo; die akzentuierte Bildsprache; der wortkarge Dialog auf Augenhöhe zwischen Trauernder und Kind.

Freilich gab es im Internationalen Wettbewerb eine Vielzahl weiterer bemerkenswerter Werke, die eine erstaunliche Bandbreite abdeckten. Diese begann bei mit sehr genauem Blick gedrehte Studien; beispielhaft genannt seien hier Renunciation von Ieva Epnere aus Lettland, in dem ein Pfarrer und zwölf Bäuerinnen sorgsam ihre Trachten anlegen, bevor sie in die Kirche gehen und gemeinsam singen, Earth and Shape des kasachischen Regisseurs Alexander Ugay, der halb heruntergekommene auf futuristische Architektur treffen läßt und mit ihr das heutige Leben auf das alte Olympia, sowie Paradies, in dem der Schweizer Max Philipp Schmid einen auch inszenatorisch von feinem Humor durchzogenen Blick auf das Kleingärtner-Glück hinter hohen Hecken und Zäunen wirft. Weiter ging es über visuelle Vignetten wie Panchrome I, II, III von T. Marie aus den USA oder Haus und All der Österreicherin Antoinette Zwirchmayr zu klassischen Animations- und Experimentalfilmen, etwa Descent von Johan Rijpma aus den Niederlanden oder Love Me der Kanadierin Barbara Sternberg, der nur aus Text besteht. Schließlich gab es auch geradezu erbarmungslose autobiographische Analysen. Im mit dem Hauptpreis ausgezeichneten Film 32 and 4, verfolgt Chan Hau Chun mit der Kamera ihre schon lange getrennt lebenden Eltern in deren winzige Wohnungen in Hong Kong. My Mommy aus Norwegen zeigt die Therapie-Sitzung einer als Kind mißbrauchten Frau – der Film endet mit einem schrecklichen Kameraschwenk auf den beobachtenden Regisseur, ihren Sohn.

Die Preisträger

Die Preisträger

Umgekehrt trafen die Jurys bei der stattlichen Anzahl von Preisen auch Entscheidungen, mit denen man nicht unbedingt einverstanden sein muß – allerdings wäre bei dieser Auswahl nichts irritierender gewesen als einheitliche Urteile. Oberhausen bleibt sich treu, im besten Sinne. Das nach eigener Auskunft älteste Kurzfilmfest der Welt hat weiterhin viele Filme im Programm, die zu zeigen sich andere Festivals nicht trauen würden: zu experimentell, zu wenig zugänglich, zu „schwierig“. Hier kann man halbstündige Filme ohne Dialog sehen, abstrakte Bildkompositionen (mit oder ohne Computer erzeugt), Einblicke in fremde Innenwelten und auch ein paar einfach bizarre Stücke. Bei den Kurzfilmtagen ist tatsächlich der narrative Film der Exot.

Über 500 Filme in knapp 60 Blöcken – trotz sieben (!) Zeitschienen wurden nur die wenigsten Programme wiederholt, was sicher auch an den begrenzten Räumlichkeiten liegt. Neben den drei Wettbewerben, den Kinder- und Musik-Reihen gab es gleich fünf Retrospektiven, Programme von Verleihern und aus verschiedenen Archiven und viele Specials. Man würde den Kurzfilmtagen fast ein wenig mehr Beschränkung wünschen. Mit dieser Fülle hätte man problemlos eine weitere Woche bespielen können; so mußte man einiges verpassen, was das Interesse geweckt hatte. Godard im 3D-Programm, Jennifer Reeder, der deutsche Wettbewerb, das Super8-Fühwerk von Derek Jarman (ganz zu schweigen von den Diskussionsveranstaltungen), es war einfach zu wenig Zeit.

Festivalleiter Lars Henrik Gass hat die 61. Auflage der Kurzfilmtage gewohnt souverän gemeistert, nichts merkte man von kurz erwähnten katastrophalen Ausfällen wenige Wochen vor Festivalbeginn. Eher kann man den Eindruck gewinnen: Bürgermeister kommen und gehen, Gass bleibt. Und für den in der Abschlußrede wie nebenbei erwähnten Vorschlag, ein schon lange leer stehendes Kino als weitere Veranstaltungsstätte zu reaktivieren, wünschen wir viel Glück!

Oberhausen bei Tag...

Oberhausen bei Tag…

... und bei Nacht! :-)

… und bei Nacht! 🙂

Demokratische Lehrstücke

Freitag, 28.08., bis Sonntag, 30.08.2015
Bildungszentrum Wildbad Kreuth, 83708 Wildbad Kreuth
Veranstalter: Hanns-Seidel-Stiftung

Ein politisches System ist immer auch Folge und Ausdruck eines bestimmten Menschenbildes.

In der Filminszenierung wird dieser Zusammenhang – im wahrsten Sinne des Wortes – „auf’s Spiel gesetzt“.

Welche Ideale, welche Zukunft, welche Warnungen werden formuliert? Sollte man, bzw. kann man überhaupt eine demokratische Gesellschaftsordnung auch in Zukunft aufrecht erhalten? Wie könnte das politische Zusammenleben verbessert werden?

Alle politischen SF-Filme warnen vor diktatorischen Systemen in der Zukunft, in denen gefühllose Politiker sich „gewissenloser Computer/Maschinen“ bedienen. So bleibt die Problematik zu Fortschritten oder Rückschritten bei der Frage „Was ist Menschlichkeit?“ Und: Welche Funktionen übernimmt dabei die (Anti-)Utopie?

„Satire darf“ nach Kurt Tucholsky „alles!“

Ob dies wirklich zutrifft, wollen wir im Seminar mit Ihnen diskutieren. Hierzu laden wir Sie herzlich ein und freuen uns, Sie in Wildbad Kreuth begrüßen zu können.

Referenten:
Stefan Preis M.A., Soziologe und Kriminologe, Hamburg
PD Dr. Johannes Schmitt, Theater- und Medienwissenschaftler, Erlangen-Höchstadt

Programmheft (pdf)

Anmeldung bis zum 19.06.2015
bei Cassia Bieber (Vertretung für Giovanni Sammataro)
Tel 089 / 1258-352
Fax 089 / 1258-338
Email ref0303@hss.de
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One-Future-Preis 2015 an „Babai“

Der One-Future-Preis 2014 geht an den Film Babai (Deutschland/Frankreich/Kosovo/Mazedonien 2015) von Visar Morina.


Fotos von Beate Obermann

Begründung:
Mit den Mitteln eines Road Movies und einer Coming-Of-Age-Migrationsgeschichte schildert der Film den Weg des 10-jährigen Nori auf der Suche nach seinem geflohenen Vater vom Kosovo über Montenegro nach Deutschland. Die resignative Grundstimmung wird immer wieder aufgebrochen durch überraschende Rollenwechsel innerhalb einer hinreißenden Hassliebe zwischen Vater und Sohn. Durch Rückschläge lässt Nori sich nicht entmutigen, auch im Exil wächst Nori an den Herausforderungen.
Visar Morina überzeugt durch seine dichte, konzentrierte Erzählweise. Bewusst greift er Gestaltungsmittel des italienischen Neorealismus auf. Feinsinnig korrespondiert er die Farbdramaturgie mit der Trostlosigkeit und der Mattigkeit der jeweiligen Situation der Erwachsenen. Am Ende eröffnet Morinas Debütfilm durch eine eindringliche lichtvolle Vision einen Ausblick auf eine möglicherweise hoffnungsvolle Zukunft.

Lobende Erwähnungen:

Mediterranea von Jonas Carpignano – Frankreich/Italien/USA 2015
Begründung:
Mediterranea ist ein bildgewaltiges, opulentes Werk, das die Odyssee afrikanischer Emigranten von Burkina Faso durch die Sahara über das Mittelmeer nach Italien beschreibt. Dabei wirft der Regisseur differenzierte Blicke auf die Schicksale der boat poeple im Exil wie auch auf die Lebenswirklichkeit der Einheimischen Kalabriens. Dadurch ermöglicht Mediterranea den Zuschauern, sich mit der Migrationsproblematik vertiefter zu beschäftigen.

Sunrise von Partho Sen-Gupta – Indien 2014
Begründung:
Sunrise
ist ein visuell überwältigender Independent-Film, der sich bewußt von Bollywood-Standards absetzt und in der Tradition eines Mrinal Sen steht. Der Film beschreibt die seelische Not eines Polizeibeamten in Mumbai, dessen Tochter Jahre zuvor gekidnapped wurde. Die Eltern haben die traumatische Erfahrung noch nicht bewältigt. Der Regisseur integriert auf eindrucksvolle Weise tiefenpsychologische wie mythologische Dimensionen in einen komplexen „Neo-Noir-Thriller“, dessen Thematik brisant und zugleich hochaktuell ist: Jährlich werden in Indien 100.000 Kinder als vermißt gemeldet. Nach einer bildstarken, langen Reise durch die Nacht eröffnet der Film am Ende einen hoffnungsvollen Ausblick in eine visionäre Zukunft.

Mit einem Ehrenpreis für sein filmpublizistisches Schaffen wurde posthum der Filmkritiker Bodo Fründt ausgezeichnet.

Die Interfilm-Jury 2015:
Prof. Eckart Bruchner (Vorsitz, Deutschland)
Ileana Cosmovici (Italien)
Bhagu T. Chellaney (Indien)
Galina Antoschewskaja (Russland)
Dr. Peter Marinković (Deutschland)

Mensch – Maschine – Mythos

Freitag, 26.06., bis Sonntag, 28.06.2015
Bildungszentrum Wildbad Kreuth, 83708 Wildbad Kreuth
Veranstalter: Hanns-Seidel-Stiftung

Gibt es in Zukunft Maschinen bzw. Computer, die denken können oder gar „philosophieren“ mit Geist und Bewusstsein?

Die Frage nach den unabsehbaren Folgen der Übertretung von göttlichen Geboten beginnt bei Adam und Eva und ist so uralt wie die Menschheit selbst. Schon in den antiken Mythen wird Prometheus von Zeus bestraft, weil er den Menschen das Feuer bringt. Die Schaffung eines Menschen durch den Arzt Viktor Frankenstein ist Thema in Mary Shelleys Frankenstein oder der moderne Prometheus (1818), der bis heute nicht nur lebhaft rezipiert, sondern auch mehrfach verfilmt und „fortgeschrieben“ wurde – wobei die Erschaffung des Monsters die Genealogie technischer Möglichkeiten widerspiegelt und „das Monster“ sich am Ende gegen „den Schöpfer“ erhebt.

Auch der Computer Colossus (1970) erhebt sich zum Diktator über die Menschheit, indem er mit einem zweiten Computer kommuniziert und sich verbündet. Inwieweit intelligente Maschinen daher Gefühle entwickeln und Freund oder Feind des Menschen sein können und welche realistischen Möglichkeiten sich hinter diesen Schreckensszenarien verbergen, stellen wir anhand neuester computerlinguistischer Forschungen zur Mensch-Maschine-Kommunikation dar.

Dass technischer Wandel auch einen sozialen Wandel bedingt, erleben wir aufgrund rasanter Veränderungen im sozialen Beisammensein. Aber inwiefern die technische Entwicklung selbst auch moralische Maßstäbe setzt oder nicht, wollen wir in diesem Seminar ergründen.

Wir freuen uns auf Ihre Mitwirkung in Wildbad Kreuth.

Referenten:
Artur Kolbe, Referatsleiter im Institut für Politische Bildung der Hanns-Seidel-Stiftung e.V., München
Dr. Cornelia Wolfgruber, Literaturwissenschaftlerin und Philosophin, München
Dr. Ann-Kristin Drenkpohl, Medienwissenschaftlerin, Berlin
Dr. Marlene Wolfgruber, Produktmarketing-Managerin, München
Stefan Preis M.A., Soziologe und Kriminologe, Hamburg

Programmheft (pdf)

Anmeldung bis zum 19.06.2015
bei Giovanni Sammataro
Tel 089 / 1258-299
Fax 089 / 1258-338
Email ref0303@hss.de
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Der Regisseur Rüdiger Nüchtern

Samstag, 13.06.2015
Konferenzzentrum München, Lazarettstr. 33 / 80636 München
Veranstalter: Hanns-Seidel-Stiftung

Der Filmregisseur Rüdiger Nüchtern kam 1945 in Dietramszell auf die Welt, wuchs auf in München und studierte Germanistik und Theaterwissenschaften an der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF). Schon während des Studiums drehte er Musikfilme (u.a. My Baby loves the Western Movies, New City Blues). 1970 ging er mit der Musikgruppe Subject Esq. auf Tournee und wurde gleichzeitig Gründungsmitglied im Filmverlag der Autoren.
Seine Karriere ist eng mit den Bayerischen Rundfunk verbunden, wo er schon 1975/76 mit der 8-teiligen Serie Anschi und Michael erste Erfolge feiern konnte. Der BR-Dreiteiler und spätere Kinofilm Schluchtenflitzer (Buch und Regie 1978/79) wird zu einem Kultfilm.
Nacht der Wölfe (1981) erhielt das Prädikat „besonders wertvoll“ und ist eigentlich ein „Integrationsfilm“, eine bayerische Version der West Side Story von Leonard Bernstein: es kommt zur Konfrontation zwischen zwei rivalisierenden Gruppen.
Wir freuen uns, dass Rüdiger Nüchtern mit uns über seine Filme diskutieren wird und laden Sie herzlich – gemeinsam mit dem Münchner Bildungswerk – zu unserem Filmseminar im Konferenzzentrum München ein.

Referenten:
Rüdiger Nüchtern, Regisseur
Artur Kolbe, Referatsleiter im Institut für Politische Bildung der Hanns-Seidel-Stiftung e.V., München
Ali Arkadas, Schauspieler
Christine Weissbarth, Filmjournalistin, Starnberg

Programmheft (pdf)

Anmeldung bis zum 11.06.2015
bei Giovanni Sammataro
Tel 089 / 1258-299
Fax 089 / 1258-338
Email ref0303@hss.de
Online-Anmeldung

One-Future-Preis 2015 und Ehrenpreis an Bodo Fründt

Die Interfilm-Akademie München vergibt den Preis in diesem Jahr zum 30. Mal. Im letzten Jahr wurde Das Salz der Erde von Wim Wenders und Juliano Ribeiro Salgado (Brasilien/Italien/Frankreich 2014) ausgezeichnet. Zu der international besetzten Jury unter Vorsitz von Pfarrer Eckart Bruchner (Deutschland) gehören Ileana Cosmovici (Italien), Galina Antoschewskaja (Russland), Bhagu T. Chellaney (Indien) und Dr. Peter Marinković (Deutschland).

Mit einem Ehrenpreis für sein filmpublizistisches Schaffen wird in diesem Jahr posthum der Filmkritiker Bodo Fründt ausgezeichnet, der überraschend am 02.12.2014 verstorben ist.

„Er ist ein tough guy der Filmkritik in Deutschland gewesen. Und ein absoluter Professional, ganz im Sinne von Howard Hawks. Seine unzähligen Kritiken und Essays waren stets sachlich und kenntnisreich formuliert, mit einem besonderen Blick für das Filmische… Doch hinter aller Sachlichkeit spürte man als Leser eine ungemeine Leidenschaft für’s Kino“, so epd-Film 1/2015.

„Von Anfang an hat Bodo Fründt auch als Chefredakteur und loyaler Reporter beim Filmfest München die Arbeit der Interfilm-Akademie leidenschaftlich gefördert, insbesondere den One-Future-Preis mit einer Geradlinigkeit ’straight from the heart‘ und daher“, so Pfarrer Bruchner, „posthum den Ehrenpreis 2015 verdient.“

Preisverleihung:
Samstag, 04.07.2015, 13 Uhr
Black Box im Gasteig, Rosenheimer Straße 5 / 81667 München
Der Eintritt ist frei.

Interfilm-Seminar 2015: Filmland Armenien

„Film zwischen Tabu und Sehnsucht nach Wahrhaftigkeit“
Samstag/Sonntag, 04./05.07.2015, jeweils 10 Uhr
Rio Filmpalast am Rosenheimer Platz

Veranstalter: Interfilm Akademie München
Leitung: Pfarrer Eckart Bruchner, München
Eintritt: 5 Euro

The Cut - StillImmer wieder versuchen Filmschaffende durch ihre Werke verdrängte, geschichtliche Ereignisse ans Licht zu bringen und der Wahrheit zum Durchbruch zu verhelfen. Hundert Jahre nach dem Genozid an den Armeniern ist die Situation im Hinblick auf die Türkei festgefahrener denn je. Die Filme von Harutyun Chatschatryan erzählen vom Überlebenswillen der Armenier. Wir laden ihn als Dokumentaristen ein, Samstag, 04.07., 10 Uhr, im Rio Filmpalast am Rosenheimer Platz über Politik und Erinnerung zu sprechen und seinen Film Return of the Poet, eine Hommage an den Poeten Ashugh Jivani, zu zeigen. Chatschatryan leitet das Golden Apricot Filmfestival in Eriwan, Armenien.

Am Sonntag, 5. Juli, 10 Uhr, im Rio, ist Fatih Akin eingeladen, um über Armenien, ein Land der schicksalhaften Verstrickungen zu sprechen und seinen neuen Film The Cut zu zeigen. Danach folgt eine Diskusssion mit internationalen Gästen.

Da geht noch was!

D 2013 | 101 Min. | Regie: Holger Haase | mit Florian David Fitz, Henry Hübchen u.a.
Mittwoch, 22.04.2015, 15 Uhr
Münchenstift Haus St. Josef, Luise-Kiesselbach-Platz 2 / 81377 München

Da geht noch was! - PosterSeine Familie kann man sich nicht aussuchen und deshalb beschränkt Conrad (Florian David Fitz) die Besuche bei seinen Eltern auf ein absolutes Minimum. Sein Vater Carl (Henry Hübchen) ist ein mürrischer alter Knochen, der kein gutes Haar an seinem Sohn oder dessen Frau Tamara (Thekla Reuten) lässt, während Enkel Jonas (Marius Haas) die Besuche ganz pragmatisch sieht: Seine gute Laune lässt er sich von Papa bezahlen. Da geht noch was! ist ein liebevolles Plädoyer an alle, die sich insgeheim wünschen, die liebe Verwandtschaft manchmal auf den Mond schießen zu können.