Monatliches Archiv: Januar 2020

Kinotreff Rio: Michael Kohlhaas

Frankreich / Deutschland 2013 | 122 min. | Regie: Arnaud des Pallières | mit Mads Mikkelsen, Mélusine Mayance, Delphine Chuillot u.a.
Mittwoch, 15.01.2020 19:30
Rio Filmtheater, Rosenheimer Str. 46 / 81667 München

Der Pferdehändler Michael Koolhaas lebt ein ruhiges Leben. Doch als er eines Tages auf dem Weg zum Markt von den Handlangern eines willkürlichen Barons gezwungen wird, seine Pferde zu verpfänden, kommt Unruhe in seinen Alltag. Denn als er die Pferde zurückerhält, sind die Tiere verletzt. Ein fairer Prozess scheint unmöglich und es gibt keine Hoffnung, die Täter zu bestrafen. Da beschließt Michael, sich selbst in den Kampf zu begeben und einen Feldzug gegen die Ungerechtigkeit zu beginnen. (Quelle: Kino)

Einführung und Diskussion: Dr. Fritz Göttler, Kulturjournalist

Gräfelfinger Filmgespräch: Das perfekte Geheimnis

Deutschland 2019 | 111 Min. | Regie: Bora Dagtekin | mit Elyas M’Barek, Florian David Fitz, Jella Haase u.a.
Mittwoch, 08.01.2020 19:30
Filmeck Gräfelfing, Bahnhofplatz 1 / 82166 Gräfelfing

Drei Frauen. Vier Männer. Sieben Telefone. Und die Frage: wie gut kennen wir unsere Liebsten wirklich? Bei einem Abendessen wird über Ehrlichkeit diskutiert. Spontan entschließen sich die Freunde zu einem Spiel: Alle legen ihre Smartphones auf den Tisch und alles, was ankommt, wird geteilt, Nachrichten werden vorgelesen, Telefonate mitgehört. Was als harmloser Spaß beginnt, artet bald zu einem großen Durcheinander aus – voller Überraschungen, Wendungen und Offenbarungen. Denn in dem scheinbar perfekten Freundeskreis gibt es mehr delikate Geheimnisse, als man am Anfang des Abends annehmen konnte. (Quelle: spielfilm.de)

Einführung und Diskussion: Filmpfarrer Eckart Bruchner, Interfilm-Akademie

Hamburger Filmgespräch: Edgar Allan Poe Abend

Mord in der Rue Morgue (Murders in the Rue Morgue) USA 1932 | 61 min. | Regie: Robert Florey | mit Bela Lugosi, Sidney Fox, Leon Ames u.a. Vorfilm: Der Verrückte, das Herz und das Auge
Deutschland 2006 | 8 min. | Regie: Annette Jung, Gregor Dashuber | mit Andreas Fröhlich, Tom Strauss
Sonntag, 19.01.2020, 17:00
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg Außergewöhnliche Geschichten (Histoires extraordinaires) Frankreich / Italien 1968 | 121 min. | Regie: Federico Fellini, Louis Malle, Roger Vadim | mit Jane Fonda, Brigitte Bardot, Alain Delon u.a. Sonntag, 19.01.2020, 19:00 Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg
Edgar Allan Poe (19.01.1809 – 07.10.1849) ist sowohl Begründer der modernen Detektiv- als auch der Horrorgeschichte. Durch die Rezeption Charles Baudelaires in Europa bekannt geworden, hat kaum ein anderer Autor größeren Einfluss auf die unheimliche Literatur und später entsprechend auf den Film genommen. Wir feiern seinen 211. Geburtstag mit mehreren unterschiedlichen Interpretationsansätzen. Der Verrückte, das Herz und das Auge (2006) ist ein außergewöhnlicher Animationsfilm nach der Vorlage The Tell-Tale Heart, gesprochen von Andreas Fröhlich (Die drei ???). Bis heute ist Poes Auseinandersetzung mit dem „motivlosen Verbrechen“ sowie dem „radikal Bösen“ (Kant) für die kriminologische Forschung relevant. Murders in the Rue Morgue lässt erstmals einen deduktiv analysierenden Detektiv auftreten, zugleich beschreibt Poe Bilder von infernaler Grausamkeit. Dostojewskij zitierte mehrere Passagen in seinem Verbrechen und Strafe, Clive Barker hat eine Fortsetzung geschrieben. Robert Floreys Adaption aus dem Jahr 1932 vereint die bizarre Auflösung mit dem Caligari-Motiv und der Warnung vor totalitären Tendenzen in der Wissenschaft. In den im „Revolutionsjahr“ 1968 entstandenen Außergewöhnlichen Geschichten setzen sich gleich drei Regisseure mit der Komplexität des Poe’schen Kosmos auseinander: Vadims Metzengerstein setzt neben der Beschäftigung mit Reinkarnation deutlich erotische Aspekte. Malles William Wilson handelt vom Doppelgänger-Motiv und dessen dämonischer Dimension. Und Fellinis Toby Damned überträgt die Teufelspakt-Thematik in das New-Age-Zeitalter. Moderiert wird die Veranstaltung vom Filmemacher Franz Indra und dem Autor Stefan Preis. Im Anschluss an die erste Vorführung um 17 Uhr diskutieren wir mit dem Publikum.