Gautinger Filmgespräch: Vom Töten leben
Deutschland 2016 | 108 Min. | Regie: Wolfgang Landgraeber
Mittwoch, 08.03.2017 19:30
Kino Breitwand Gauting, Bahnhofsplatz 2 / 82131 Gauting
Wie können Menschen vom Töten leben, indem sie seit vielen Generationen Kriegswaffen herstellen? Um eine Antwort zu finden, besucht Filmemacher Wolfgang Landgraeber die schwäbische Kleinstadt Oberndorf, sucht Mitglieder der Friedensgruppen, Gewerkschafter und Pfarrer auf und befragt Mitarbeiter des Rüstungskonzerns Heckler & Koch, wo die weltweit von Militärs und Terroristen gleichermaßen geschätzten Sturmgewehre G3 und G36 hergestellt werden. Oberndorf, die 14.000-Einwohner-Stadt am Ostrand des Schwarzwaldes sieht sich mit einer schleichenden Krise konfrontiert. Das Stadtbild zeigt es: verfallende Häuser, geschlossene Geschäfte. Zwei Drittel der Arbeitsplätze sind in den beiden Rüstungsbetrieben Mauser und Heckler seit den 80er Jahren verloren gegangen. Viele Millionen Menschen haben durch Mauser- und H&K-Waffen ihr Leben eingebüßt – durchschnittlich alle 15 Minuten kommt nach Schätzungen von Rüstungsgegnern einer hinzu, im Nahen Osten, in Afrika und auf dem Balkan, wo mit Heckler & Koch-Waffen erbittert gekämpft wurde und wird. (Text und Bild vom Kino)
Anschließend Filmgespräch mit Regisseur Wolfgang Landgraeber (Absolvent der HFF München und langjähriger WDR-Redakteur) unter der Moderation der Umweltexpertin Christiane Lüst.