Interfilm Academy News
Gräfelfinger Filmgespräch: Juliet, Naked
Vereinigtes Königreich / USA 2018 | 97 Min. | Regie: Xavier Legrand | mit Ethan Hawke, Chris O’Dowd, Rose Byrne u.a.
Mittwoch, 09.01.2019 19:45
Filmeck Gräfelfing, Bahnhofplatz 1 / 82166 Gräfelfing

Tucker Crowe: Der Name des geheimnisvollen Rockstars ist das Einzige, was in der leidenschaftslosen Beziehung von Annie (Rose Byrne) und Duncan (Chris O’Dowd) noch für Zündstoff sorgt. 20 Jahre ist es her, dass der gefeierte Musiker (Ethan Hawke) seine letzte Platte veröffentlichte. Im Gegensatz zu dem fanatischen Tucker Crowe-Fan Duncan verreißt Annie dessen neues Album „Juliet, Naked“ in einem Online-Forum – und bekommt plötzlich Post von Tucker Crowe höchstpersönlich… (Text: Verleih)
Einführung und Diskussion: Filmpfarrer Eckart Bruchner, Interfilm-Akademie
Hamburger Filmgespräch: Picknick am Valentinstag (Picnic at Hanging Rock)
Australien 1975 | 115 min. | Regie: Peter Weir | mit Rachel Roberts, Anne-Louise Lambert u.a.
Mittwoch, 23.01.2019, 19:00
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg
Im Jahr 1900 kehren drei Schülerinnen und ihre Lehrerin nicht von einem Ausflug zum Hanging Rock, einer Kultstätte der australischen Aborigines, zurück und bleiben vermisst. Die Ereignisse brechen Wunden auf und zerstören zahlreiche Leben, nicht nur die der Angehörigen.
Nach dem Roman von Joan Lindsay, der auf einer wahren Begebenheit beruhen soll, gelang Peter Weir nicht nur ein „Meilenstein des australischen Kinos“ (Jonathan Rayner). Er setzte auch neue Akzente für das Horror-Kino. Die fast ausschließlich am Tag gefilmten Landschaftsaufnahmen sind voller Wärme und Poesie, wirken aber gleichzeitig bedrohlich und bedrückend. Die Repression des viktorianischen Zeitalters wird in erschütterten Bildern gezeigt.
Während die Neuverfilmung Erfolge als Serie feiert, zeigen wir das Original. Vor dem Hintergrund eines der rätselhaftesten Phänomene, mit denen sich die Kriminologie auseinandersetzt, nämlich dem unerklärlichen Verschwinden von Menschen, bleibt dieser Film bis heute brisant. Er thematisiert auch die unerträgliche Situation, nichts über das Schicksal eines nahestehenden Menschen zu erfahren.
Moderiert wird die Veranstaltung vom Filmemacher Franz Indra und dem Autor Stefan Preis.
Münchner Filmgespräch: Wie im Himmel (Så som i himmelen)
Schweden / Dänemark 2004 | 133 Min. | Regie: Kay Pollak | mit Michael Nyqvist, Frida Hallgren, Helen Sjöholm u.a.
Freitag, 11.01.2019, 18:00
Münchenstift – Haus an der Effnerstraße, Effnerstr. 76 / 81925 München
Schon als kleiner Junge träumt Daniel davon, mit seiner Musik die Herzen der Menschen zu erfüllen. Doch auf dem platten Land steckt er für sein Geigenspiel nur Prügel ein. Jahre später ist er unter seinem Künstlernamen Daniel Daréus (Michael Nyquist) zu einem Dirigenten von Weltrang aufgestiegen. Sein Terminkalender ist auf Jahre ausgebucht. Für den perfekten Klang und das fehlerfreie Spiel stellt er die eigene Gesundheit so lange hintan, bis ein Herzinfarkt seine Karriere abrupt zum vorläufigen Stillstand bringt.
Zur Erholung kehrt er in sein Heimatdorf zurück, in dem ihn keiner mehr kennt. Er zieht ins alte Schulhaus und heuert bei Pastor Stig (Niklas Falk) als Kantor an. Doch seine Arbeit als Chorleiter spaltet die Gemeinde. Während die offenherzige Lena (Frida Hallgren), der rechthaberische Arne (Lennart Jähkel), die missbrauchte Gabriella (Helen Sjöholm), der aufgrund seiner Behinderung von vielen ignorierte Tore (André Sjöberg) und Stigs vernachlässigte Ehefrau Inger (Ingela Olsson) unter Daniels Anleitung aufblühen, formt sich in Stig, dessen moralinsaurer Gehilfin Siv (Ylva Löv) und Gabriellas Mann Conny (Per Morber) immer stärkerer Widerstand. (Quelle: spielfilm.de)
Einführung und Diskussion mit Filmpfarrer Eckart Bruchner, Interfilm-Akademie.
Gautinger Filmgespräch: Die Erscheinung (L’apparition)
Frankreich / Belgien / Jordanien 2018 | 144 Min. | Regie: Xavier Giannoli | mit Vincent Lindon, Galatéa Bellugi, Patrick d’Assumçao u.a.
Donnerstag, 20.12.2018 19:30
Kino Breitwand Gauting, Bahnhofsplatz 2 / 82131 Gauting
Fakten sind Jacques Mayanos Religion. Als eine junge Frau, Anna, in einem kleinen Dorf der Mutter Gottes begegnet sein will, wird Jacques vom Vatikan als Mitglied einer Kommission zur Überprüfung dieser Geschichte geschickt. Der messerscharf analysierende und absolut integre Mayano scheint genau der richtige für diesen Job zu sein.
Wie die Gläubigen ist Mayano jedoch bald fasziniert von der streng gläubigen Anna. Zugleich stößt er aber auf Ungereimtheiten, lose Enden und rätselhafte Zeichen, die ein Indiz dafür sein könnte, dass hier etwas nicht stimmt. Vor allem aber scheint es, als habe die ganze Angelegenheit viel mehr mit ihm selbst zu tun, als er das für möglich hielt. Wie soll er unter diesen besonderen Umständen überhaupt die kritische Distanz wahren, die zur Aufklärung nötig ist? Dazu scheint Anna immer mehr unter der Last der Erscheinung zu schwinden. Oder gibt es für all das vielleicht doch eine andere Erklärung? (Quelle: Kino Breitwand Gauting)
Einführung und Diskussion zum Thema „Wunder zwischen Wahrnehmung und Realität“: Filmpfarrer Eckart Bruchner, Interfilm-Akademie
Münchner Filmgespräch: Herbstsonate (Höstsonaten)
Frankreich / BRD / Schweden / Vereinigtes Königreich 1978 | 99 Min. | Regie: Ingmar Bergman | mit Ingrid Bergman, Liv Ullmann, Lena Nyman u.a.
Freitag, 14.12.2018, 18:00
Münchenstift – Haus an der Effnerstraße, Effnerstr. 76 / 81925 München
Die gefeierte Pianistin Charlotte bemüht sich nach siebenjähriger Trennung um die Versöhnung mit ihrer ältesten Tochter Eva. Nach anfänglicher Freude über das Wiedersehen kommen schnell wieder alte Spannungen auf. Eva wirft ihrer Mutter vor, sich mehr um die Karriere, als um ihre Familie gekümmert zu haben und gibt ihr die Schuld an ihrer Unfähigkeit zu Lieben. Das gestörte Verhältnis der beiden Frauen gipfelt in offenem Hass und Aggressionen… Der letzte Film von Ingrid Bergman war gleichzeitig die einzige Zusammenarbeit mit dem schwedischen Meisterregisseur, der die Schauspielerin an die Grenze ihre Belastbarkeit trieb. Das Psychodrama gewann 1979 den Golden Globe als Bester Fremdsprachiger Film. (Quelle: spielfilm.de)
Einführung und Diskussion mit Filmpfarrer Eckart Bruchner, Interfilm-Akademie.
Hamburger Filmgespräch meets Bizarre Cinema: Suspiria (OmU)
Italien 1977 | 88 min. | Regie: Dario Argento | mit Jessica Harper, Stefania Casini, Flavio Bucci u.a.
Freitag, 30.11.2018, 21:30
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg
Anläßlich des Kinostarts des Remakes zeigen wir in einer weiteren Kooperation mit Bizarre Cinema den Original-Film von Dario Argento in der restaurierten 4k Digitalfassung in der englischen Originalversion mit deutschen Untertiteln (FSK 16). Die Einführung zu Suspiria hält Stefan Preis vom Hamburger Filmgespräch.
Suzy Bannion, eine junge Amerikanerin aus New York, reist nach Freiburg, um sich in Deutschland an einer weltbekannten Ballettschule ausbilden zu lassen. Kurz nach ihrer Ankunft kommt es zu mysteriösen Morden an mehreren ihrer Mitschülerinnen. Immer weiter wird Suzy in den Bann der Schule gezogen, die von allerlei skurrilen und angsteinflößenden Gestalten bevölkert wird. Sie findet heraus, dass in den unendlichen Kellergewölben der Ballettschule eine jahrhundertealte Hexe haust, die das Tor zur Hölle bewacht.
Dario Argentos Horror-Klassiker ist inspiriert von Thomas de Quincey, den Gebrüdern Grimm und deren Walt-Disney-Interpretationen. Zugleich ist er ein außergewöhnlicher „Giallo“, der das moderne Serienmord-Thema mit dem mittelalterlichen Hexenglauben verbindet. Gedreht wurde an Originalschauplätzen, u.a. in München am Königsplatz. (Quelle: Metropolis Kino).
Der Prix Interculturel 2018 geht an „Siren“
Der Prix Interculturel 2018 geht an den Film Siren von Zara Dwinger von der NFA Netherlands Film Academy, Niederlande 2017.
Begründung der Jury:
Siren portraitiert subtil die Identitätssuche eines jungen Menschen und lässt dabei seinen Figuren viel Freiraum. Der Film besticht durch seine atmosphärische Dichte und die vielschichtigen Charaktere, die durch emotional einnehmende Schauspieler verkörpert werden. Die Regisseurin behandelt ein gesellschaftlich wichtiges Thema, sie ergreift Partei für diejenigen, die auf der Suche nach ihrer Geschlechtszugehörigkeit sind und erzählt von der Akzeptanz sich selbst und anderen gegenüber.
Der Prix Interculturel ist in diesem Jahr mit 1.500 € dotiert, die Preisträgerin Zara Dwinger erhält außerdem eine von dem Künstler Bernd Sauter gestaltete Trophäe.
Die Interfilm-Akademie hat im Rahmen des 38. Internationalen Festivals der Filmhochschulen München am 24. November 2018 zum 14. Mal eine Auszeichnung vergeben. Die Preisverleihung fand im Rahmen der Award Ceremony vor geladenen Gästen statt.
Zu der international besetzten Jury unter Vorsitz von Dr. Peter Marinković (Deutschland) gehörten in diesem Jahr die Musikerin Radmila Besic (Kroatien), die Filmemacherin Susan Gordanshekan (Iran) und der Szenenbildner Johannes Sternagel (Deutschland).
Gautinger Filmgespräch: Cold War – Der Breitengrad der Liebe (Zimna wojna)
Polen / Frankreich / Vereinigtes Königreich 2018 | 88 Min. | Regie: Pawel Pawlikowski | mit Joanna Kulig, Tomasz Kot, Borys Szyc u.a.
Donnerstag, 29.11.2018 19:30
Kino Breitwand Gauting, Bahnhofsplatz 2 / 82131 Gauting
Für Ida bekam der Pole Paweł Pawlikowski vor drei Jahren den Oscar, fünf Europäische Filmpreise, sowie über 60 (!) weitere Auszeichnungen. Die rigorose Romanze Cold War, wiederum in wunderschön kristallklarem Schwarz-Weiß, bietet erneut furiose Filmkunst vom Feinsten. Fünfzehn Jahre dauert diese raffiniert erzählte, elliptische Lovestory der Nachkriegszeit. Beginnend in der polnischen Provinz geht es über Ostberlin ins glamouröse Paris und wieder retour. Eine zauberhafte Liebesgeschichte in Zeiten des versteinerten Stalinismus. Brillant inszeniert. Perfekt gespielt. Der Stoff, aus dem Klassiker gemacht sind.
Der begabte Komponist Wiktor will dem Kulturleben seines Landes frisches Leben einhauchen. Unter seinen Studentinnen ist auch die Sängerin Zula, schön, hinreißend und energiegeladen. Wiktor verliebt sich in sie. Ihre brennende Leidenschaft scheint keine Grenzen zu kennen. Doch die Politik lässt sie fast keinen Frieden finden. (Quelle: Kino Breitwand Gauting)
Einführung und Diskussion zum Thema „Brennende Leidenschaften zwischen Passion und Politik“: Filmpfarrer Eckart Bruchner, Interfilm-Akademie
Murnauer Filmgespräch: Papst Franziskus – Ein Mann seines Wortes (Pope Francis: A Man of His Word)
Schweiz / Heiliger Stuhl (Vatikanstaat) / Italien / Deutschland / Frankreich 2018 | 96 Min. | Regie: Wim Wenders | mit Papst Franziskus, Joe Biden, Paul Ryan u.a.
Mittwoch, 28.11.2018, 18:00
BG Unfallklinik Murnau, Professor-Küntscher-Str. 8 / 82418 Murnau am Staffelsee
Hörsaal Ebene 5, Aufzug K
Im neuen Dokumentarfilm von Wim Wenders teilt der Papst seine Vision einer Kirche, die von tiefer Sorge um die Armen geprägt ist, spricht über Umweltfragen, soziale Gerechtigkeit und sein Engagement für Frieden an den Kriegsschauplätzen dieser Welt sowie zwischen den Religionen. In einer Zeit, in der die Politik die Ausgrenzung sucht und dabei zunehmend das Gemeinsame vergisst, in der Lügen, Korruption und „alternative Fakten“ unser Leben bestimmen, bringt uns Papst Franziskus – Ein Mann seines Wortes einen Mann nahe, der lebt, was er predigt, und dem die Menschen weltweit ihr Vertrauen schenken.
Einführung und Diskussion mit Filmpfarrer Eckart Bruchner, Interfilm-Akademie: „Wim Wenders kenne ich als Mitstudent seit den Anfängen der HFF München. Immer wieder sind wir uns in Filmseminaren, auf Festivals etc begegnet. 2005 haben wir Wim Wenders zu seinem 60. Geburtstag in Locarno anlässlich des 50. Jahrestags von Interfilm mit einem Ökumenischen Ehrenpreis gewürdigt. Vor einigen Jahren haben wir ihn für seinen Film Das Salz der Erde mit dem One-Future-Preis ausgezeichnet. Da ich zudem in Rom an der Päpstlichen Universität Gregoriana und Waldenserfakultät studiert, seitdem mehrmals filmisch und theologisch in Rom, auch im Vatikan gearbeitet habe, reizt es mich als Filmpfarrer besonders, Wim Wenders‘ Film Franziskus vorzustellen und mit dem Publikum anschließend zu diskutieren.“
Hamburger Filmgespräch meets Bizarre Cinema: Candymans Fluch (Candyman)
USA / Vereinigtes Königreich 1992 | 99 min. | Regie: Bernard Rose | mit Virginia Madsen, Xander Berkeley, Tony Todd u.a.
Samstag, 15.12.2018, 21:15
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg
Die Filmreihe Bizarre Cinema zeigt am 15.12. im Hamburger Metropolis Kino als double feature Darkman (um 19:00) und Candyman (um 21:15), beides in der deutschen Fassung auf 35 mm. Die Einführung zu Candyman wird Stefan Preis vom Hamburger Filmgespräch halten.
Jan Minck von Bizarre Cinema über Candyman: „Candyman erzählt von historisch verankertem und systemimmantenten Rassismus, forcierter städtischer Segregation und geplanter Ghettoisierung. Das daraus erwachsende Stigma der Armut verdammt die Menschen zum Leben in einem albtraumhaften Teufelskreis. Candyman ist nahezu klassisches haunted house-Kino, ausgedehnt auf ein ganzes Stadtviertel: Der Spuk fordert nicht nur Todesopfer, er dringt auch in die Köpfe derer, die sich ihm aussetzen, verzerrt deren Wahrnehmung und treibt sie in den Wahnsinn.“



