Thema: Armed Lullaby
Der Prix Interculturel 2019 geht an „La Dernière Séance“
Der Prix Interculturel 2019 geht an den Film La Dernière Séance (Rock Out) von Alice Gadbled vom Institut des Arts de Diffusion, Belgien 2019.
Begründung der Jury:
„Das macht man nicht“ – beim Thema „Trauer und Tod“ gibt es viele Tabus und Unsicherheiten. Dieser Film macht Mut, den eigenen Gefühlen zu folgen, einen individuellen Weg mit der Trauer zu gehen und gleichzeitig Stärkung in der Gemeinschaft zu erfahren. Er bestärkt darin, ein großes, schweres Thema mit Humor und Leichtigkeit zu behandeln. Die Geschichte ist mit Vertrauen, Witz und Respekt vor der individuellen Persönlichkeit geführt. Unprätentiös und mit feinem Gespür für ausdrucksstarke Bilder gelingt es Alice Gadbled, Schauspieler*innen und Kamera – trotz der Präsenz des Todes – das Leben feiern zu lassen.
Eine Lobende Erwähnung geht an Armed Lullaby von Yana Ugrekhelidze von der Kunsthochschule für Medien Köln, Deutschland 2019.
Begründung der Jury:
Eine Animation Documentary über den abchasischen Bürgerkrieg, in dem die Flucht aus der Sicht von vier Kindern und vier verschiedenen Fluchtwegen gezeigt wird. Dieser Film berührt mit seinen ausdrucksstarken Bildern und dem Mut, unterschiedliche Techniken zu verweben. Die wortlose Sprache des Films ist still und aufwühlend, sie stellt der Grausamkeit des Krieges und dem Elend der Flucht eine sanfte Ästhetik gegenüber, verbindet religiöse Symbolik mit märchenhaften Imaginés und einer berührenden Musik.
Der Prix Interculturel ist in diesem Jahr mit 1.500 € dotiert, die Preisträgerin Alice Gadbled erhält außerdem eine von dem Künstler Bernd Sauter gestaltete Trophäe.
Die Interfilm-Akademie hat im Rahmen des 39. Internationalen Festivals der Filmhochschulen München am 23. November 2019 zum 15. Mal eine Auszeichnung vergeben. Die Preisverleihung fand im Rahmen der Award Ceremony vor geladenen Gästen statt.
Der Jury unter Vorsitz von Dr. Peter Marinković (Interfilm-Akademie) gehörten in diesem Jahr die Schauspielerin Cornelia Corba und die Kulturwissenschaftlerin Gundi Doppelhammer (Interfilm).