Thema: Jouer avec le feu
One-Future-Preis 2025 an „Born to Fake“
Die Menschen unseres Jahrhunderts haben eine einzige unteilbare Zukunft – One Future. In diesem Sinne zeichnet der One-Future-Preis jedes Jahr einen Film aus dem Programm des Filmfests München aus, der diesen Gedanken in ethisch wie filmästhetisch überzeugender Weise umsetzt. Die Interfilm Academy Munich e.V. hat im Rahmen des 42. Filmfests München am 6. Juli 2025 zum 40. Mal Auszeichnungen vergeben.
Preisträger
Der One-Future-Preis 2025 geht an den Film BORN TO FAKE von Erec Brehmer und Benjamin Rost (Deutschland 2025).
Begründung:
BORN TO FAKE ist ein wahrhaft provokanter Dokumentarfilm, der zum Nachdenken anregt. Er beschäftigt sich mit der Frage: Warum glauben wir eigentlich, was wir sehen?
Wir alle lügen hin und wieder. Kaum jemand hat daraus ein so einträgliches Geschäft gemacht wie Michael Born. Der Selfmade-Journalist fälschte zwischen 1990 und 1996 über 20 Beiträge für das private Fernsehen. Der Film erzählt nicht nur die Geschichte eines beispiellosen Medienskandals, sondern wird selbst zur kritischen Medienanalyse, die medienpolitische und finanzpolitische Aspekte der Berichterstattung hinterfragt. Ein Landgericht stellte dazu fest, dass es so viele Wahrheiten gibt, wie es Menschen gibt.
BORN TO FAKE ist ein wichtiger Beitrag zur aktuellen gesellschaftlichen Diskussion, der die Menschen auch dazu inspirieren soll, kritisch mit den eigenen Vorstellungen von Berichterstattung und Medien umzugehen.
Lobende Erwähnung
Eine Lobende Erwähnung erhält JOUER AVEC LE FEU (THE QUIET SON) von Delphine Coulin und Muriel Coulin (Belgien / Frankreich 2024).
Begründung:
In der Reihe Spotlight des Filmfests München wurde das Kino mit dem Film JOUER AVEC LE FEU groß gefeiert: Stars, Genreperlen und das besondere Familienereignis.
Das starbesetzte Drama JOUER AVEC LE FEU, zwischen Abnabelung, Sinnsuche und Faschismus, löste bei den Zuschauern wie danach auch in der Jury eine große Debatte aus: Kann Liebe wirklich alles überwinden? Diese Frage stellt sich Vater Pierre, als er eine besondere Veränderung an seinem älteren Sohn Fus bemerkt. Während das Verhältnis von Pierre, einem überzeugten Linken, zu seinem jüngsten Sohn, Louis, sehr gut ist, driftet Fus in die rechtsradikale Szene ab, findet in ihr eine neue Heimat und gefährdet damit die Familie.
Im Geiste von Klaus von Dohnanyi regt der Film an, dass wir auch mit Andersdenkenden sprechen müssen, wenn wir Frieden haben wollen.
Ehrenpreis
Der One-Future-Ehrenpreis 2025 geht an den Sänger, Gitarristen, Komponisten und Musikproduzenten Peter Maffay für sein Lebenswerk und sein unermüdliches kulturpolitisches Engagement.
Begründung:
Peter Maffay ist ein Kämpfer für den Frieden ohne Respekt vor Konventionen, ein Aktivist für den Erhalt der Schöpfung und für Gerechtigkeit. Beeindruckend ist seine hohe kommunikative musikalische Kompetenz, die Menschen aller Schichten und die verschiedensten Medien zusammenbringt. ONE FUTURE – ACT NOW!