Interfilm Academy News

26.10. Gautinger Filmgespräch: Ingeborg Bachmann. Reise in die Wüste

Schweiz / Österreich / Deutschland /Luxemburg 2023 | 110 min. | Regie: Margarethe von Trotta | mit Vicky Krieps, Ronald Zehrfeld, Tobias Resch, Basil Eidenbenz, Luna Wedler u.a.
Donnerstag, 26.10.2023 19:30
Kino Breitwand Gauting, Bahnhofsplatz 2 / 82131 Gauting

Sie ist Österreicherin, er Schweizer, sie Lyrikerin, er Dramatiker, sie draufgängerisch und verwundbar, er verwegen und bisschen Biedermann: Ingeborg Bachmann und Max Frisch sind bereits so etwas wie internationale Stars der Kulturszene, als sie sich im Sommer 1958 in Paris erstmals begegnen. Die vier Jahre danach versuchen sie in großer Liebe und offener Beziehung zwischen Zürich, seiner Heimatstadt, und Rom, ihrer Wahlheimat miteinander zu leben. Frisch neidet ihr den Ruhm, Ingeborg Bachmann nervt sein Schreibmaschinengeratter und seine Eifersucht sowieso. Sie ist emanzipiert, versuchsweise frei, mobil, produktiv und schreibt in Berlin die berühmte Rede Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar. Dass und vor allem wie sehr sie leidet, erkennt sie erst hinterher, mit Adolf Opel in der Wüste oder bei Hans Werner Henze in Italien. Nicht vom fatalen Ende Bachmanns handelt dieser Film, sondern von ihrem Hoffen auf Liebe und Respekt, in der Literatur wie im Leben. (Quelle: Kino)

Einführung und Diskussion: Filmpfarrer Eckart Bruchner

Filmkritik zu „Anselm – Das Rauschen der Zeit“

Beim Fluxkompensator ist Franz Indras Kritik zu Anselm – Das Rauschen der Zeit, einem der beiden neuen Filme von Wim Wenders, erschienen. Anselm läuft heute in den Kinos an, Perfect Days folgt am 21. Dezember.

Anselm: Allein der Klang dieses Namens hat Wenders sicher gefallen. Kiefer malt mit Feuer und auf Hebebühnen. Für einen Film über einen bildenden Künstler kommen darin viele Gedichte vor, auch Ingeborg Bachmann liest selbst. Und man lernt neben Anselm Kiefer auch Paul Celan besser kennen.

13.10. Münchner Filmgespräch: Liebe Grüße aus Nahost

Deutschland 2013 | 94 min. | Regie: Stefanie Landgraf und Johannes Gulde
Freitag, 13.10.2023 18:00
Münchenstift – Haus an der Effnerstraße, Effnerstr. 76 / 81925 München

Dieser Dokumentarfilm erzählt über deutsche Jugendliche, die sich auf eine Reise in den Nahen Osten begeben. Sie lernen Menschen aus Israel und Palästina kennen und geben beiden Seiten die Möglichkeit, ihre Geschichte zu erzählen, ohne ein Urteil treffen zu wollen. Das gegenseitige Verständnis und die Versöhnung stehen dabei im Mittelpunkt. (Quelle: Münchner Volkshochschule)

Einführung und Moderation: Filmpfarrer Eckart Bruchner, Interfilm-Akademie

27.09. Hamburger Filmgespräch: Martha

BRD 1974 | 116 min. | Regie: Rainer Werner Fassbinder | mit Margit Carstensen, Karlheinz Böhm, Barbara Valentin u.a.
Mittwoch, 27.09.2023 19:00
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg

In einen seiner pessimistischsten Filme zeichnet Rainer Werner Fassbinder mit kalten Aufnahmen ein düsteres Bild der Bundesrepublik in den 70er Jahren. In diesem Meisterwerk über dunkle Psychologie ist Karlheinz Böhm als narzisstischer Ehemann zu sehen.

Martha ist entstanden nach einer Kurzgeschichte von Cornell Woolrich, der mit seinen finsteren Themen Regisseure wie Alfred Hitchcock (Das Fenster zum Hof) und Francois Truffaut (Die Braut trug schwarz, Das Geheimnis der falschen Braut) inspirierte.

Moderiert wird die Veranstaltung von Filmemacher Franz Indra und Autor Stefan Preis. -> Tickets

28.09. Gautinger Filmgespräch: Weißt du noch

Deutschland 2023 | 91 min. | Regie: Rainer Kaufmann | mit Senta Berger, Günther Maria Halmer, Konstantin Wecker, Yasin El Harrouk, Sushila Sara Mai u.a.
Donnerstag, 28.09.2023 19:30
Kino Breitwand Gauting, Bahnhofsplatz 2 / 82131 Gauting

Wunderbare Komödie aus dem Speckgürtel Münchens. Mehr als 50 Jahre sind Marianne und Günter nun bereits miteinander verheiratet. Doch ausgerechnet an ihrem Hochzeitstag zeigen sich Risse in der starken Festung, die ihre Ehe zumindest in ihrer Eigenwahrnehmung bislang darstellte. Die Kinder sind längst aus dem Haus und leben ihr eigenes Leben. Zurückgeblieben ist ein Haus, in dem der ursprüngliche Lebenssinn der beiden abhanden gekommen ist.

Und noch etwas ist den beiden abhanden gekommen – beziehungsweise findet dieser Verlust gerade statt: Das Gedächtnis spielt nicht mehr so mit, wie es sollte. Die Erinnerungen schwinden, es droht der schleichende Verlust all dessen, was das Leben wertvoll macht. Zunächst scheint dies vor allem auf Günter beschränkt, der beim Einkauf den Käse liegen lässt, doch schnell zeigt sich, dass auch Marianne sich nicht mehr auf ihr Gedächtnis verlassen kann. Und so ist es kein Wunder, dass Marianne annimmt, Günter habe den Hochzeitstag schlichtweg vergessen. Der allerdings hat sich dafür etwas einfallen lassen: Mit Hilfe seines Freundes Heinz hat er sich zwei dieser kleinen blauen Wunderpillen besorgt, die, wenngleich nur zeitlich beschränkt, eine Reaktivierung verloren gegangener Erinnerungen bewirken sollen. Allerdings ist der Prozess, der nun einsetzt, keineswegs nur ein guter, sondern befördert auch kritische Nachfragen, ob man denn nicht vielleicht doch einige Fehler gemacht, einiges versäumt und anderes einfach verpfuscht hat. (Quelle: Kino)

Einführung und Diskussion: Filmpfarrer Eckart Bruchner

Video-Podcast zu 9/11 und der Filmwelt

22 Jahre sind inzwischen vergangen, doch kaum ein Tag in der Geschichte brannte sich derartig in das Bewusstsein eines jeden von uns ein wie der 11. September 2001. Die Katastrophe in den USA mit den verheerenden Anschlägen waren und sind beispiellos. Franz Indra, Stefan Preis, David Dietrich und Rolf sprechen bei Filme, Serien und Stars über ihre ganz persönlichen Erfahrungen und analysieren, welchen Einfluss der 11. September auf die Filmwelt hat – und das bis heute.

Neue Rezensionen

Stefan Preis hat beim Fluxkompensator die interessante Neuerscheinung Antikenrezeption im Horror rezensiert und auf dem Blog Fantastische Antike die Filmanalyse A Nightmare on Elm Street – Freddy Krueger als antiker Vampir veröffentlicht.

Franz Indra hat für den Fluxkompensator Kritiken zum schönen Überraschungserfolg Past Lives von Celine Song geschrieben und zu Dalíland von Mary Harron, der am 7. September in den deutschen Kinos anläuft.