Hamburger Filmgespräche
30.03. Hamburger Filmgespräch: Die Elixiere des Teufels
BRD 1976 | 113 min. | Regie: Manfred Purzer | mit Dieter Laser, Christine Buchegger, Horst Frank u.a.
Mittwoch, 30.03.2022 19:30
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg
Mit den Elixieren des Teufels schuf E.T.A. Hoffmann ein Meisterwerk der Schwarzen Romantik. Der Kapuzinermönch Medardus trinkt im Kloster von einem verbotenen Elixier. Immer wieder begegnet er daraufhin seinem Doppelgänger, der ihn auf seinen fluchbeladenen und blutigen Irrfahrten verfolgt. Mit der dunklen Geschichte nimmt Hoffmann Aspekte der Freudschen Psychoanalyse und der modernen kriminologischen Forschung vorweg. Wir freuen uns auf schaurig-schönen Abend mit der werkgetreuen Verfilmung von Manfred Purzer!
Die Interfilm-Akademie zeigt den Film in Kooperation mit der E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft. Als Gast begrüßen wir Rainer Lewandowski, den früheren Intendanten des E.T.A.-Hoffmann-Theaters in Bamberg. Wir zeigen eine 35mm-Kopie.
Moderiert wird die Veranstaltung von Filmemacher Franz Indra und Autor Stefan Preis. Der Kinobesuch ist nach den jeweils aktuell gültigen Hygienevorgaben möglich. -> Tickets
26.01. Hamburger Filmgespräch: Die Nacht des Jägers (The Night of the Hunter, OF)
USA 1955 | 92 min. | Regie: Charles Laughton | mit Robert Mitchum, Shelley Winters, Lillian Gish u.a.
Mittwoch, 26.01.2022 19:30
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg
Der wegen Raubmordes zum Tode verurteilte Ben Harper teilt seine Zelle mit dem Wanderprediger Harry Powell, der nach seiner Entlassung Harpers Beute in seinen Besitz bringen will. Charles Laughton einzige Regiearbeit ist ein Meisterwerk des film noir mit Elementen des Märchenfilms. Robert Mitchum ist als missionsorientierter Serienmörder in einer seiner wenigen deutlich negativ konnotierten und zugleich besten Rollen zu sehen. (Nur in Heirate niemals einen Fremden, Ein Köder für die Bestie und Todfeinde verkörperte er ähnliche Charaktere.)
Entstanden ist der Film nach dem gleichnamigen Roman von David Grubb. Der Autor hat angegeben, einmal ein Springmesser gefunden zu haben, auf dem der Name Harry Powell eingraviert war. Dies habe ihn zu seiner Geschichte inspiriert. Kritik und Publikum reagierten ablehnend auf einen im expressionistischen Stil gedrehten Schwarzweißfilm, während der Farbfilm erste Erfolge feierte. 2008 kürte ihn das renommierte französische Filmmagazin Cahiers du Cinéma zum zweitbesten Film aller Zeiten.
Moderiert wird die Veranstaltung von Filmemacher Franz Indra und Autor Stefan Preis. Der Kinobesuch ist nach den jeweils aktuell gültigen Hygienevorgaben möglich. -> Tickets
21.09. Hamburger Filmgespräch stellt vor: Traum ohne Ende (Dead of Night, 35 mm, OF)
Traum ohne Ende (Dead of Night, 35 mm, OF)
Vereinigtes Königreich 1945 | 99 min. | Regie: Alberto Cavalcanti, Charles Crichton, Basil Dearden und Robert Hamer | mit Michael Redgrave, Mervin Johns, Basil Redford, Roland Culver u.a.
Dienstag, 23.12.2021, 21:00
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg
Der psychologische Thriller, der mit menschlichen Urängsten spielt, wurde von vier Regisseuren, dicht an die schaurig-schöne Kaminatmosphäre der Dickenschen Weihnachtsgruselgeschichten erinnernd, in Szene gesetzt: Der Architekt Walter Craig reist zu einer Zusammenkunft auf dem Lande. Dabei wird er von düsteren Vorahnungen heimgesucht. Als er den Gastgeber und die anderen Gäste kennenlernt, glaubt er, sie bereits aus seinen Albträumen zu kennen. Daraus entwickelt sich eine Diskussion über das Übernatürliche und nacheinander erzählen die Gäste ihre unheimlichen Erlebnisse.
In seiner Einführung geht Stefan Preis auf die Bedeutung von Spiegeln und Puppen in den klassischen Horror- und Geistergeschichten von E.T.A. Hoffmann bis Stephen King ein.
Der Kinobesuch ist nach den jeweils aktuell gültigen Hygienevorgaben möglich. -> Tickets
03.11. Hamburger Filmgespräch: Spiel mir das Lied vom Tod (C’era una volta il West, dF, 35 mm)
Italien / USA 1968 | 164 min. | Regie: Sergio Leone | mit Charles Bronson, Henry Fonda, Jason Robards, Claudia Cardinale u.a.
Mittwoch, 03.11.2021, 19:30
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg
Die amerikanische Produktionsfirma wollte die Rolle des namenlosen Mundharmonikaspielers mit einem großen amerikanischen Star besetzen, Sergio Leone bestand aber auf dem bis dahin nur in Nebenrollen agierenden Charles Bronson und sein „Gesicht, mit dem man eine Lokomotive stoppen könnte“. Der Film und dieses Gesicht sollten den am 3. November 1921 geborenen Charles Dennis Buchinsky zu einem Star machen.
Außerdem feiert die Kriminologische Filmreihe ihr fünfjähriges Jubiläum! Spiel mir das Lied vom Tod, an dessen Drehbuch Bernardo Bertolucci und Dario Argento mitschrieben, ist wie die meisten großen Epen des italienischen Western eine kritische Reflexion der realen Verhältnisse in Westeuropa: Der geheimnisvolle Mundharmonikaspieler kommt in eine erbarmungslose Welt, die in Gewalt und Korruption versinkt. Ihn kennt niemand, aber er scheint alle zu kennen.
Wir zeigen eine 35mm-Technicolor-Druckkopie.
Moderiert wird die Veranstaltung von Filmemacher Franz Indra und Autor Stefan Preis. Der Kinobesuch ist nach den jeweils aktuell gültigen Hygienevorgaben möglich. Tickets können an der Kasse gekauft werden, das Kino empfiehlt aber den Online-Verkauf. Reservierungen sind aktuell nicht möglich. -> Tickets
21.09. Hamburger Filmgespräch stellt vor: Dune: Der Wüstenplanet (Dune, 35 mm, dF)
Dune: Der Wüstenplanet (Dune, 35 mm, dF)
USA / Mexiko 1984 | 137 min. | Regie: David Lynch | mit Kyle MacLachlan, Anne Baxter, Jürgen Prochnow, Brad Dourif, Patrick Stewart, Sting u.a.
Dienstag, 21.09.2021, 19:30
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg
Im Jahr 10191 ist der Weltraum besiedelt und die Menschheit lechzt nach der bewusstseinserweiternden Droge Spice. Sie ermöglicht die Reise in Lichtgeschwindigkeit und schützt vor dem Altern. Spice wird nur auf einem einzigen Planeten abgebaut: Arrakis, genannt Dune, der Wüstenplanet. Um mit den Erntemaschinen an die begehrte Droge zu gelangen, gilt es in der unwirtlichen Ödnis die gefährlichen Sandwürmer zu schlagen. Durch politische Verstrickungen entspinnt sich anhand der Droge ein Machtkampf um die Vorherrschaft im Universum.
Während die Neuinterpretation von Denis Villeneuve am 03. September Weltpremiere in Venedig feierte, zeigen wir eine gut erhaltene 35mm-Archivkopie des Kultfilms von David Lynch. In der Einführung geht der Soziologe Stefan Preis auf das letztlich nicht realisierte, aber dennoch einflussreiche Projekt des Regisseurs Alejandro Jodorowsky (El Topo, Santa Sangre) ein, der in den 1970er Jahren Frank Herberts Roman aufwendig verfilmen wollte: The greatest movie never made.
Der Kinobesuch ist nach den jeweils aktuell gültigen Hygienevorgaben möglich. Tickets können an der Kasse gekauft werden, das Kino empfiehlt aber den Online-Verkauf. Reservierungen sind nicht möglich.
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01.09. Hamburger Filmgespräch: Candymans Fluch (Candyman, dF, 35 mm)
USA / Vereinigtes Königreich 1992 | 99 min. | Regie: Bernard Rose | mit Virginia Madsen, Xander Berkeley, Tony Todd u.a.
Mittwoch, 01.09.2021, 20:00
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg
Unheimliche Ereignisse geschehen in dem Chicagoer Sozialwohnungsbau-Projekt Cabrini Green, das von der Stadt durch einen Highway abgetrennt ist. „Die Bevölkerung schreibt den alltäglichen Horror ihres Lebens einer mythischen Figur zu,“ kommentiert eine junge Doktorandin, die sich von dem Viertel und eben diesen Mythos magisch angezogen fühlt – dem Candyman, der vor langer Zeit grausam gequält und getötet wurde. Regisseur Bernard Rose (Paperhouse) schuf nach einer Vorlage von Clive Barker (Hellraiser) einen der vielschichtigsten und komplexesten Horrorfilme der 1990er Jahre, dessen Grundthemen damals wie heute von erschreckender Brisanz sind – Armut, soziale Ausgrenzung, prekäre Lebens- und Wohnverhältnisse, historisch verankerter und systemimmanenter Rassismus. Philip Glass (Koyannisqatsi) komponierte den düsteren, klirrenden Soundtrack.
Am 26. August läuft die Neuverfilmung in den Kinos an – Zeit für uns, das Original zu zeigen!
Moderiert wird die Veranstaltung von Filmemacher Franz Indra und Autor Stefan Preis. Der Kinobesuch ist nach den jeweils aktuell gültigen Hygienevorgaben möglich. Tickets können an der Kasse gekauft werden, das Kino empfiehlt aber den Online-Verkauf. Reservierungen sind aktuell nicht möglich. -> Tickets
Stefan Preis hat außerdem eine Filmkritik zu Candyman bei Splatting Image geschrieben.
13.07. Hamburger Filmgespräch: Enemy (OmU)
USA 2013 | 91 min. | Regie: Denis Villeneuve | mit Jake Gyllenhaal, Mélanie Laurent, Jake Gyllenhaal, Sarah Gadon u.a.
Dienstag, 13.07.2021, 20:00
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg
„Auf meine Stirne tritt kaltes Metall / Spinnen suchen mein Herz.“ (Georg Trakl) Das eintönige Leben eines Historikers beginnt massiv zu schwanken, als er einem Mann begegnet, der ihm aufs Haar gleicht. Immer wieder wird er mit bizarren Situationen und seltsamen Spinnen-Visionen konfrontiert. Enemy zu sehen ist wie ein Hineintauchen in die dunkle Symbolik der Psychoanalyse und noch mehr in die unheimliche Welt E.T.A. Hoffmanns, die nur in Ansätzen psychologisch erklärbar ist. Wir werden auch das Motiv des Doppelgängers in der deutschen Romantik und dessen Bedeutung für die moderne Kriminologie diskutieren. Die Interfilm-Akademie zeigt den Film in Kooperation mit der E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft.
Regie führte Denis Villeneuve (Blade Runner 2049, Arrival). Die Hauptrollen spielen Jake Gyllenhaal (Brokeback Mountain, Source Code), Mélanie Laurent (Shosanna in Inglourious Basterds), Sarah Gadon (Cosmopolis, Dracula Untold) – und noch einmal Jake Gyllenhaal (Donnie Darko, Okja). In einer Nebenrolle tritt Isabella Rossellini (Blue Velvet, Green Porno) auf. Die literarische Vorlage Der Doppelgänger stammt von José Saramago (Die Stadt der Blinden), der 1998 den Nobelpreis für Literatur erhielt.
Moderiert wird die Veranstaltung von Filmemacher Franz Indra und Autor Stefan Preis. Der Kinobesuch ist nach den jeweils aktuell gültigen Hygienevorgaben möglich. Tickets können an der Kasse gekauft werden, das Kino empfiehlt aber den Online-Verkauf. Reservierungen sind nicht möglich. -> Tickets
21.06. Hamburger Filmgespräch stellt vor: Zum Schweigen verurteilt (I confess)
Zum Schweigen verurteilt (I Confess, 35 mm, dF)
USA / Kanada 1953 | 95 min. | Regie: Alfred Hitchcock | mit Montgomery Clift, Anne Baxter, Karl Malden, O.E. Hasse u.a.
Montag, 21.06.2021, 20:00
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg
Der katholische Priester Logan (Montgomery Clift) wird verdächtigt, einen Rechtsanwalt ermordet zu haben und hätte hierfür auch ein Motiv. Logan kennt den wahren Täter, er ist jedoch an das Beichtgeheimnis gebunden und schweigt. Der Film handelt auch davon, wie Logan im Konflikt steht zwischen seinen Glauben und seiner unerfüllten Liebe. Die öffentliche Meinung hat derweil schon lange ihr Urteil über den Unschuldigen gefällt. In keinen seiner Filme thematisiert Alfred Hitchcock so stark Religiösität wie in Zum Schweigen verurteilt (Alternativtitel: Ich beichte). Die düstere Atmosphäre Ingmar Bergmans vorwegnehmend begründet dieser Film auch die Tradition des theologischen Thrillers, der besonders in den 1980er Jahren erfolgreich war.
Der Autor und Kriminologe Stefan Preis führt in den Film ein.
Der Kinobesuch ist nach den jeweils aktuell gültigen Hygienevorgaben möglich. Tickets können an der Kasse gekauft werden, das Kino empfiehlt aber den Online-Verkauf. Reservierungen sind nicht möglich.
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19.06. Hamburger Filmgespräch stellt vor: Haie der Großstadt (The Hustler, OF)
Haie der Großstadt (The Hustler, OF, 35 mm, amerikanische Erstaufführungskopie!)
USA 1961 | 134 min. | Regie: Robert Rossen | mit Paul Newman, Jackie Gleason, Piper Laurie u.a.
Samstag, 19.06.2021, 21:45
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg
Der junge Poolbillardspieler Eddie Felson (Paul Newman) gerät nach einer Niederlage immer mehr unter den Einfluss des Kriminellen Bert Gordon (George C. Scott). Sarah (Piper Laurie), die in Eddie verliebt ist, versucht verzweifelt, ihm zu helfen. Robert Rossen, als junger Mann selbst ein passionierter Billardspieler, zeigt eine düstere, von Männern dominierte Welt und die Verschränkung von Sport, Gewalt und organisierter Kriminalität. Die Figuren könnten von Jack London erfunden worden sein (nicht zufällig schrieb Rossen auch das Drehbuch für eine Seewolf-Verfilmung). Haie der Großstadt ist ein Meisterwerk des gesellschaftskritischen amerikanischen Kinos, mit Die Farbe des Geldes (1986) drehte Martin Scorsese eine Fortsetzung.
Der Autor und Kriminologe Stefan Preis führt in den Film ein.
Der Kinobesuch ist nach den jeweils aktuell gültigen Hygienevorgaben möglich. Tickets können an der Kasse gekauft werden, das Kino empfiehlt aber den Online-Verkauf. Reservierungen sind nicht möglich.
-> Tickets
Hamburger Filmgespräch meets Bizarre Cinema: Freitag, der 13. (Friday the 13th, OF) entfällt!
Freitag, der 13. (Friday the 13th, OF, DCP, restaurierte Version)
USA 1980 | 95 min. | Regie: Sean S. Cunningham | mit Betsy Palmer, Adrienne King, Jeannine Taylor u.a.Freitag, 13.11.2020, 22:15 entfällt!
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg

Welcome to the Slasher-Dome!
Unheimliche Morde geschehen im Camp Crystal Lake. Die Ereignisse scheinen mit dem lange zurückliegenden, tragischen Tod eines Jungen im Zusammenhang zu stehen, der von den Anderen ausgegrenzt wurde.
Neben John Carpenters Halloween (1978) gilt Sean Cunninghams originelle Hommage an Psycho als Klassiker des so genannten Slasher- oder (bezogen auf die primäre „Zielgruppe“) Teen-Horrors. Erzählt werden häufig schmerzliche Reflexionen über die Grausamkeit von und an Kindern, nicht selten eingebettet in einen realen Kontext: Das Camp Crystal Lake existiert wirklich und in Nightmare on Elm Street (1984) soll Wes Craven eigene traumatische Erfahrungen verarbeitet haben.
Peter Clasen, Franz Indra und Stefan Preis widmen sich am Freitag den 13., Michael Myers, Freddy Krueger, Jason Vorhees und den übrigen „heroes“ des Sub-Genres.