Interfilm Academy News

30.10. Gautinger Filmgespräch: Franz K. (Franz)

Deutschland / Tschechien / Frankreich / Polen / Türkei 2025 | 120 min. | Regie: Agnieszka Holland | mit Idan Weiss, Jenovéfa Boková, Maria Schrader u.a.
Donnerstag, 30.10.2025 19:30
Kino Breitwand Gauting, Bahnhofsplatz 2 / 82131 Gauting

Prag, Anfang des 20. Jahrhunderts: Franz Kafka ist zerrissen zwischen der Autorität des fordernden Vaters, der Routine im Versicherungsbüro und der stillen Sehnsucht nach künstlerischer Entfaltung. Während seine Texte erste Leser finden, beginnt die Reise eines jungen Mannes, der sich nach Normalität sehnt, jedoch den Widersprüchen des Lebens begegnet, dabei Literaturgeschichte schreibt und sich immer wieder Hals über Kopf verliebt. Getrieben von Liebe, Fantasie und dem Wunsch nach Respekt, unterstützt von seinem Freund und Verleger Max Brod, entfaltet sich das ebenso berührende wie skurrile Porträt eines der faszinierendsten Denker der Moderne. Ein Film wie Kafkas Werk selbst: überraschend, poetisch, unvergesslich. (Quelle: Kino)

Einführung und Diskussion: Filmpfarrer Eckart Bruchner

Die Dämonen der Städte

Ende Juli / Anfang August zeigte das Hamburger Kommunale Kino Metropolis in der Reihe Retro-Horror ROSEMARY’S BABY (1968) von Roman Polanski sowie POSSESSION (1981) von Andrzej Zulawski. Stefan Preis und Franz Indra haben jeweils in den Film eingeführt und nun einen Artikel für den Lovecrafter Online geschrieben: In Die Dämonen der Städte untersuchen sie Gemeinsamkeiten der beiden Filme, auch in Hinsicht auf den damaligen Zeitgeist.

25.09. Gautinger Filmgespräch: Maria Reiche: Das Geheimnis der Nazca-Linien

Frankreich 2025 | 99 min. | Regie: Damien Dorsaz | mit Devrim Lingnau, Guillaume Gallienne, Olivia Ross u.a.
Donnerstag, 25.09.2025 19:30
Kino Breitwand Gauting, Bahnhofsplatz 2 / 82131 Gauting

Peru in den 1930er Jahren: Während sich in Europa der Faschismus ausbreitet, verdingt sich die junge Dresdnerin Maria Reiche als Mathematiklehrerin in der Hauptstadt Lima. Der französische Archäologe Paul überredet Maria, für ihn einige Schriftstücke zu übersetzen, von denen er sich Hinweise auf ein uraltes Kanalsystem in der Gegend erhofft. Stattdessen stoßen sie mitten in der staubigen Einsamkeit auf eines der größten Rätsel der Menschheitsgeschichte: gigantische, mit mathematischer Präzision in den Sand gescharrte Linien und Figuren, die Maria sofort in ihren Bann ziehen. Maria lässt ihr bisheriges Leben hinter sich und widmet sich fortan mit unerschütterlichem Einsatz der Erforschung und dem Erhalt der Nazca-Linien. (Quelle: Kino)

Einführung und Diskussion: Filmpfarrer Eckart Bruchner, der neben Theologie in Rom auch Archäologie studiert hat und einige Jahre bei Ausgrabungen im Land der Etrusker und im „antiken Süditalien“ (Magna Graeca) mitgewirkt hat

10.09. Hamburger Filmgespräch: Hexenjagd (The Crucible, OF)

USA 1996 | 124 min. | Regie: Nicholas Hytner | mit Daniel Day-Lewis, Winona Ryder, Paul Scofield, Joan Allen u.a.
Mittwoch, 10.09.2025 19:00
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg

Hexenverfolgungen waren nicht nur ein europäisches Phänomen: 1692 klagten verblendete puritanische Fanatiker unschuldige Menschen in Salem der Zauberei und Teufelsanbetung an. Dieses dunkle Kapitel in der Geschichte der ‚Neuen Welt‘ wurde 1953 von Arthur Miller dramatisiert, der hier Parallelen zu der McCarthy-Ära zog. Auch in der Gegenwart erscheint Hytners Adaption des Bühnenstücks bedrückend aktuell.

Moderiert wird die Veranstaltung von Filmemacher Franz Indra und Autor Stefan Preis. -> Tickets

Essay zur Neuauflage von HACKERS

Am 28. August bringt Capelight Pictures HACKERS (1995) als limitiertes Mediabook auf 4K Ultra HD und Blu-ray heraus, inklusive Dolby Vision und HDR10, mit deutschem und englischem Ton in DTS-HD Master Audio 5.1 und LPCM 2. Neben Angelina Jolie sind auch Jonny Lee Miller (Sick Boy aus TRAINSPOTTING) und Matthew Lillard (einer der Killer aus SCREAM) hier in einer der ersten Hollywood-Produktionen zu sehen, die sich mit dem Internet beschäftigten.

Zu den Bonus-Inhalten gehört ein Text, den Franz Indra exklusiv für diese Ausgabe geschrieben hat. Darin wirft er einen Blick zurück auf die Entwicklung des World Wide Webs in den Neunziger Jahren und kommt zum Schluss, dass der Film erstaunlich gut gealtert ist:

Iain Softley, der Regisseur von HACKERS – IM NETZ DES FBI, schneidet in das erste Duell zwischen Kate und Dade Bilder von Kämpfen aus alten Filmen, eine ungewöhnliche, charmante Idee. Später variiert er diese Assoziationen: Eine „Kamerafahrt“ entlang der Kabel, also der sprichwörtlichen Datenautobahn, montiert er mit Fahrten auf echten Straßen sowie durch das Gebäude, das gerade gehackt wird. Avatare der Hochhäuser säumen die Datenwege auf einer Platine. Vielfach wurden hier Modelle verwendet, da dem Produktionsteam Computeranimationen zu künstlich aussahen. Als Eugene später den Supercomputer der fiktiven Marke Gibson (vermutlich eine Anspielung auf „Neuromancer“-Autor William Gibson) bedient, wird dieses Konzept ironisch überhöht. Er sitzt an einer gigantischen Tastatur, die metaphorischen Bilder flimmern auf den Monitoren oder stehen als Säulen im Raum.

[…] Zudem spricht der Film ein jüngeres Publikum an. Dieses war bereits im Erscheinungsjahr gut damit beraten, nicht alle im Film behaupteten technischen Aktivitäten allzu ernst zu nehmen. Schließlich handelt es sich nicht um eine Dokumentation über Hacker, sondern einen Spielfilm, der stets zwischen Coming-of-Age-Komödie, Krimiplot und Abbildung der Hackerszene oszilliert. Trotz Situationskomik, überdrehten Charakteren und häufig ironisierenden Dialogen nimmt der Film seine Thematik durchaus ernst.

Stefan Preis wiederum hat für den Filmportal Fluxkompensator einen Essay über NEUN IM FADENKREUZ (SANS MOBILE APPARENT, 1971) geschrieben und spricht im dLG-Radio mit Nils Gampert über Hannibal Lecter und das kosmische Grauen.

28.08. Gautinger Filmgespräch: Oslo Stories: Liebe

Norwegen 2024 | 119 min. | Regie: Dag Johan Haugrud | mit Andrea Bræin Hovig, Tayo Cittadella Jacobsen, Marte Engebrigtsen, Lars Jacob Holm, Thomas Gullestad u.a.
Donnerstag, 28.08.2025 19:30
Kino Breitwand Gauting, Bahnhofsplatz 2 / 82131 Gauting

Marianne, eine pragmatische Ärztin, und Tor, ein einfühlsamer Krankenpfleger, meiden beide konventionelle Beziehungen. Eines Abends, nach einem Blind Date, treffen sich die beiden zufällig auf einer Fähre wieder. Tor, der seine Nächte häufig dort verbringt und flüchtige Begegnungen mit Männern sucht, teilt mit Marianne seine Erfahrungen mit spontaner Nähe und tiefen Gesprächen. Fasziniert von seiner Perspektive beginnt Marianne, gesellschaftliche Normen zu hinterfragen und sich mit dem Gedanken auseinanderzusetzen, ob diese Form der unverbindlichen Intimität auch für sie eine Option sein könnte.

Eine Filmtrilogie, wie es noch keine gab. LIEBE (Venedig Wettbewerb 2024), TRÄUME (Berlinale Goldener Bär 2025) und SEHNSUCHT (Berlinale Panorama 2024) sind drei jeweils eigenständige Filme mit neuen Figuren und einer unabhängigen Geschichte. Jeder ist ein Ereignis. Alle drei machen süchtig. Getrennt voneinander werfen sie jeweils einen neuen Blick auf die Dinge, die unser Leben bestimmen. Erzählen von Liebe, Sehnsucht und Träumen, hinterfragen Identität, Gender und Sexualität, entwerfen mit faszinierenden Charakteren und klugen Dialogen gewitzt und nahbar Utopien, wie wir auch zusammenleben könnten. Bei der Berlinale 2025 wurde Oslo Stories: TRÄUME mit dem Goldenen Bären für den besten Film ausgezeichnet. (Quelle: Kino)

Einführung und Moderation: Filmpfarrer Eckart Bruchner

14.08. Gautinger Filmgespräch: Oslo Stories: Träume

Norwegen 2024 | 110 min. | Regie: Dag Johan Haugrud | mit Ella Øverbye, Selome Emnetu, Ane Dahl Torp, Anne Marit Jacobsen u.a.
Donnerstag 14.08.2025 19:30
Kino Breitwand Gauting, Bahnhofsplatz 2 / 82131 Gauting

Johanne verliebt sich zum ersten Mal, und zwar in ihre Lehrerin. Ihre intensiven Gefühle hält sie schriftlich fest, um sie nicht zu vergessen. Als ihre Mutter und Großmutter die Texte lesen, sind sie zunächst schockiert über den intimen Inhalt, erkennen aber bald, dass sie literarisches Potenzial haben. Während sie darüber debattieren, ob sie die Texte veröffentlichen sollen, werden alle drei Frauen mit ihren unterschiedlichen Ansichten über Liebe, Sexualität und Selbstentdeckung konfrontiert.

Eine Filmtrilogie, wie es noch keine gab. LIEBE (Venedig Wettbewerb 2024), TRÄUME (Berlinale Goldener Bär 2025) und SEHNSUCHT (Berlinale Panorama 2024) sind drei jeweils eigenständige Filme mit neuen Figuren und einer unabhängigen Geschichte. Jeder ist ein Ereignis. Alle drei machen süchtig. Getrennt voneinander werfen sie jeweils einen neuen Blick auf die Dinge, die unser Leben bestimmen. Erzählen von Liebe, Sehnsucht und Träumen, hinterfragen Identität, Gender und Sexualität, entwerfen mit faszinierenden Charakteren und klugen Dialogen gewitzt und nahbar Utopien, wie wir auch zusammenleben könnten. Bei der Berlinale 2025 wurde Oslo Stories: TRÄUME mit dem Goldenen Bären für den besten Film ausgezeichnet. (Quelle: Kino)

Einführung und Moderation: Filmpfarrer Eckart Bruchner, der am 30. August den dritten Teil TRÄUME um 19:30 Uhr einführen und moderieren wird

31.07. Gautinger Filmgespräch: Oslo Stories: Sehnsucht

Norwegen 2024 | 118 min. | Regie: Dag Johan Haugrud | mit Jan Gunnar Røise, Thorbjørn Harr, Siri Forberg, Birgitte Larsen u.a.
Donnerstag, 31.07.2025 19:30
Kino Breitwand Gauting, Bahnhofsplatz 2 / 82131 Gauting

Im ersten Teil der Trilogie OSLO STORIES des norwegischen Regisseurs Dag Johan Haugrud über Liebe, Sehnsucht und Träume stehen zwei Schornsteinfeger und ihr Beziehungsgeflecht  im Vordergrund.

Die Bewegung, mit der der Regisseur den ersten Film beginnen lässt, eröffnet den Raum, an dem er sich mit einem durch und durch zärtlichen, tragikomischen Blick abarbeitet: zwischen einer möglichen Utopie und tatsächlichen geaellschaftlichen Normen.

Im Original heißt er Film viel passender und vielseitiger einfach nur SEX.

Einführung und Moderation: Filmpfarrer Eckart Bruchner, der auch am 21. August den zweiten Teil LIEBE und am 30. August den dritten Teil TRÄUME jeweils um 19:30 Uhr einführen und moderieren wird

VHS-Reviews und der Goldene Handschuh

Beim Media Collectors Club von Filme, Serien und Stars spricht „Mr. VHS“ Christoph in einem ausführlichen Interview mit Stefan Preis über den Kult-Horrorfilm FREITAG DER 13. aus dem Jahr 1980, der als Meilenstein des Slasher-Genres gilt.

Im Januar hatten Stefan Preis und Franz Indra bei den Hamburger Filmgesprächen Fatih Akin zu Gast. Sie zeigten und diskutierten seinen Film DER GOLDENE HANDSCHUH über den Serienmörder Fritz Honka. Kürzlich erschienen zwei Artikel in Zusammenhang mit den Verbrechen, die Hamburg in den 1970ern erschütterten: Die Tagesschau fragt angesichts einer Escape-Room-Tour zu den Morden: „Darf echtes Verbrechen zur Unterhaltung werden?“ Und die taz berichtet über einen neu aufgestellten Gedenkstein, der an die vier Frauen erinnert, die Fritz Honka umbrachte.

11.07. Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste

Freitag, 11.07.2025 17:00
Hanns-Seidel-Stiftung e.V. Konferenzzentrum München, Lazarettstr. 33 / 80636 München
Veranstalter: Hanns-Seidel-Stiftung

Filmvorführung und Gespräch mit Regisseurin Margarethe von Trotta

Gezeigt wird ihr aktueller Film INGEBORG BACHMANN – REISE IN DIE WÜSTE.

Auszug aus dem Trailer: „Als sich Ingeborg Bachmann (Vicky Krieps) und der Schweizer Schriftsteller Max Frisch (Ronald Zehrfeld) 1958 in Paris begegnen, ist es der Anfang einer leidenschaftlichen Liebesgeschichte. Doch künstlerische Auseinandersetzungen und die verschlingende Eifersucht von Max Frisch beginnen, die Harmonie allmählich zu zerstören. Bei einer Reise in die Wüste Jahre später mit ihrem jungen Freund Adolf Opel (Tobias Resch) versucht sie, ihre Beziehung zu Max Frisch zu verarbeiten und sich langsam davon zu lösen.“

Der Film stellt tiefgreifende Fragen nach Schuld und literarischer Ausbeutung, um die führenden Intellektuellen der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur. Der Film erhielt eine Einladung in den Wettbewerb um den Goldenen Bären, den Hauptpreis der Berlinale. Margarethe von Trotta, die unter anderem 2022 den Europäischen Filmpreis für ihr Lebenswerk sowie den Ehrenpreis des Deutschen Filmpreises 2019 erhalten hat, wird uns einen Einblick in die Entstehungsgeschichte dieses Filmes über das berühmteste Liebespaar und Abgründe der deutschsprachigen Literaturgeschichte geben. (Quelle: Hanns-Seidel-Stiftung)

Moderation:

Christine Weissbarth, Weissbarth Film
Juliane Gröger, Referatsleiterin Politische Grundlagen, Demokratie und Werte im Institut für Politische Bildung, Hanns-Seidel-Stiftung e.V.

Programmheft (pdf)

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