Filmanalysen

Auf diesen Seiten veröffentlicht die Interfilm Academy e.V. Filmanalysen und -rezensionen.

Easy Rider – aktueller denn je

Bei Splatting Image, dem „Magazin für den unterschlagenen Film“, ist ein Artikel über Easy Rider (1969) von Silvia Glatzer, Franz Indra und Stefan Preis erschienen.

EASY RIDER ist auch deswegen ein Kultfilm geworden, weil er durch seine Ablehnung von normgerechtem Verhalten identitätsstiftend wirkt. Die USA waren bereits in den 1960er Jahren kein „Land der Freiheit“ und der unbegrenzten Möglichkeiten mehr, sondern eine gespaltene Gesellschaft, zerrissen durch Engstirnigkeit und der Ablehnung von allem, was als fremd oder anders wahrgenommen wurde. Es ist unheimlich, wie brisant EASY RIDER vor dem Erstarken populistischer und rechtsextremistischer Kräfte heute noch ist, gerade jetzt nach der aktuellen Präsidentschaftswahl.

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"Easy Rider war von Anfang an ein Film, der mich stets inspirierte und mich in allen Epochen meines Lebens zum Neuaufbruch ermutigte."
Filmpfarrer Eckart Bruchner

Neue Besprechungen und ein Filmtipp

In ihrer Filmbesprechung zu DAS GRAUEN / THE CHANGELING (1980) bei Filme, Serien und Stars betonen David Dietrich und Stefan Preis die besonders gelungene Atmosphäre und Inszenierung durch Regisseur Peter Medak. Gemeinsam mit dem eindringlichen Schauspiel entstand ein Meisterwerk des Horror-Genres.

Beim Lovecrafter Online schreibt Stefan Preis derweil über Nightbreed (1990), Clive Barkers Vefilmung seines eigenen Romans Cabal.

Und noch ein Hinweis: Heute läuft Des Teufels Bad (2024) von Severin Fiala und Veronika Franz in den deutschen Kinos an. Auf der diesjährigen Berlinale erhielt der Film den Silbernen Bären für die Beste Kamera. Anja Plaschg, besser bekannt als Musikerin („Soap&Skin“), spielt das finstere Psychogramm einer jungen Bäuerin im 18. Jahrhundert. Depression nannte man damals des Teufels Bad.

Podcast zu „Es geschah am hellichten Tag“ und „The Pledge“

In der neuesten Episode des Fluxkompensator-Podcasts von Stefan Preis und Franz Indra geht es um Es geschah am hellichten Tag (1958) von Ladislao Vajda und das Remake Das Versprechen (The Pledge, 2001) von Sean Penn.

Wir sprechen über Heinz Rühmann und Gert Fröbe, Dürrenmatts Änderungen in seiner späteren Romanfassung im Vergleich zu seinem Drehbuch und die Unterschiede der beiden Filme. Außerdem fällt uns eine seltsame Analogie zu Lolita von Vladimir Nabokov auf.

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Bei Filme, Serien und Stars diskutiert Stefan Preis außerdem in großer Runde über das Thema „Der Katastrophenfilm“.

Video-Podcast zu „Einer flog über das Kuckucksnest“

Bei Filme, Serien und Stars besprechen Sylvia Glatzer, Stefan Preis und Franz Indra zum kommenden 50-jährigen Jubiläum Einer flog über das Kuckucksnest (1975) von Milos Forman unter einer soziologischen Perspektive. Sie beleuchten die zentralen sozialen Themen des Films, insbesondere die Frage der Machtstrukturen in psychiatrischen Einrichtungen und die Auswirkungen von Konformität und Rebellion auf das Individuum.

Das Gespräch gibt es übrigens auch als Podcast!

Filmkritik zu „Megalopolis“

Beim Fluxkompensator ist Franz Indras Filmkritik zu Megalopolis von Francis Ford Coppola mit Adam Driver, Giancarlo Esposito, Nathalie Emmanuel, Jon Voight, Laurence Fishburne, Aubrey Plaza, Jason Schwartzman, Shia LaBeouf und Dustin Hoffman erschienen. Der Film läuft seit dem 26. September in den deutschen Kinos.

Es ist immer wieder erstaunlich, wie Altmeister am Ende ihrer Karriere wieder wie Studenten werden. Ähnlich wie bei vielen ersten filmischen Gehversuchen bringen sie reine Gedankenkonstrukte ohne realistische Verpackung auf die Leinwand, nehmen darin aber alles sehr wörtlich und stellen ihre Ideen direkt aus. Zumindest schreibt hier jemand die Menschheit nicht ab, während wir auf den Klimakollaps zustürmen und vorher noch schnell Faschisten an die Macht wählen wollen.

Und ein leichter, luftiger Moment findet sich auch in diesem wuchtigen Monument von einem Film – ein Kuss in schwindelnder Höhe auf schwankenden Balken, während der Blumenstrauß keine Zeit hat herunterzufallen.

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15.09. Hamburger Filmgespräch präsentiert: Schwarzer Engel (Obsession, OF)

USA 1976 | 98 min. | Regie: Brian De Palma | mit Cliff Robertson, Geneviève Bujold u.a.
Mittwoch, 15.09.2024 19:30
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg

Michael Courtland, ein erfolgreicher Geschäftsmann aus New Orleans, verliert durch eine Entführung Frau und Kind. Mehr als ein Jahrzehnt später ist er noch immer in Trauer erstarrt. Als er in Florenz der Italienerin Sandra begegnet, scheint ein neues Glück möglich. Doch am Abend ihrer Hochzeit droht ein Albtraum sich zu wiederholen …

Auch diese Vorstellung ist Teil der großen Retrospektive Alma, Alfred & Beyond über Alfred Hitchcock und seine Frau und berufliche Partnerin Alme Reville, die beide vor 125 Jahren geboren worden sind.

Einführung: Stefan Preis -> Tickets

Bei Filme, Serien und Stars bespricht Stefan Preis gemeinsam mit Jan Planinic und Rolf von Rolfs Filmkritiken NEUGIER TÖTET (CURIOSITY KILLS). Jan hebt die düstere Atmosphäre des Films hervor und lobt die Kameraarbeit, während Stefan sich in seiner Analyse auf die Story konzentriert und darin einige interessante Prämissen entdeckt.

Filmkritik zu „The Substance“

Beim Fluxkompensator ist Franz Indras Filmkritik zu The Substance von Coralie Fargeat mit Demi Moore, Margaret Qualley und Dennis Quaid erschienen. Der Film läuft am 19. September in den deutschen Kinos an.

Die Regeln für Elisabeth sind klar: „You activate only once. You stabilize every day. You switch every seven days.“ Ebenso klar ist, dass sie alle brechen wird. Die alternde Schönheit wird jede Grenze überschreiten, um ihre Zeit als umjubelter und bewunderter Star immer weiter auszudehnen.

Demi Moore hat mit The Substance in Cannes für Furore gesorgt, nachdem sie lange in der Versenkung verschwunden war. Sie spielt Elisabeth Sparkle ohne jede Angst vor Hässlichkeit bis hin zum Monströsen.

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Ebenfalls für den Fluxkompensator hat außerdem Stefan Preis ein Filmkritik über Hellworld, bereits den achten Teil der Hellraiser-Serie, geschrieben.

Podcast zu „Tanz der Vampire“

In der neuesten Episode des Fluxkompensator-Podcasts von Stefan Preis und Franz Indra geht es um Tanz der Vampire (The Fearless Vampire Killers) aus dem Jahre 1967 von Roman Polanski mit Jack MacGowran, Sharon Tate und Polanski selbst.

Wir widmen uns zunächst der Biographie des Regisseurs, vergleichen die europäische und amerikanische Fassung des Films und sprechen dann über seinen Humor, Stil und Atmosphäre sowie die Darstellung des Professors, seiner Gehilfen und natürlich der Vampire.

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Filmkritik zu „Broker“

Beim Fluxkompensator ist Franz Indras Filmkritik zu Broker erschienen.

Zwei Männer entführen hin und wieder ausgesetzte Babys aus einer Babyklappe, um sie dann heimlich an Paare zu verkaufen, denen der offizielle Adoptionsweg verwehrt ist. Eine junge Mutter, die ihre Entscheidung am nächsten Tag (vielleicht) bereut, weihen sie kurzerhand ein. Sie schließt sich ihnen an, einen Käufer für ihr Kind zu finden. Da die Stimmung nicht einen Problemfilm, sondern eine Feel-Good-Komödie vermuten lässt, ahnt man kommende Entwicklungen, die der Film aber konsequent sabotiert.

Broker zeigt eine ähnliche Gesellschaft wie Südkoreas Oscar-Gewinner von 2020, Parasite: Wir erleben Menschen in prekären Verhältnissen, die ihre Ausgeschlossenheit vom sozialen Aufstieg als naturgegeben hinnehmen und gar nicht mehr auf die Idee kommen zu rebellieren oder überhaupt nur ihre Rechte einzufordern. Stattdessen spielen sie Teilhabe an der Gesellschaft, indem sie mit kriminellen Aktionen Arbeit in für sie unerreichbaren Berufen imitieren.

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Filmkritik zu „How to Blow Up a Pipeline“

Beim Fluxkompensator ist Franz Indras Filmkritik zu How to Blow Up a Pipeline erschienen.

Eine Gruppe Aktivisten findet sich in der texanischen Ödnis zusammen, um eine Ölpipeline zu sprengen. Ökoterrorismus! ruft da der besorgte Bürger, der seine freie Autofahrt durch Umweltschützer bedroht sieht. Und der Film? Entpuppt sich als große Mogelpackung.

Die angekündigten moralischen Diskussionen innerhalb der Gruppe beschränken sich weitgehend auf den Austausch von Phrasen. Das Gleiche gilt für die Rückblenden, die nur dazu dienen, dass die Charaktere dem Zuschauer ihre Beweggründe mitteilen. Der Indigene, die Vegetarierin – fertig sind die Figuren. Das intellektuelle Niveau des Films ist bestürzend. Keiner der Themenkomplexe – die Selbstzerstörung der menschlichen Zivilisation, die Rolle des Individuums in der Gesellschaft, darf man für eine gute Sache Unbeteiligten schaden? – wird auch nur angehend behandelt.

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