Interfilm Academy News

Podcast zu „Die Fliege“ / „The Fly“ von 1986 bzw. 1958

Beim Fluxkompensator-Podcast sprechen Stefan Preis und Franz Indra über Die Fliege (The Fly, 1986) von David Cronenberg und den gleichnamigen Originalfilm (1958) von Kurt Neumann.

DIE FLIEGE markiert Cronenbergs Wechsel nach Hollywood, der Film ist ein schreckliches Meisterwerk der Tricktechnik und des body horrors. Wir folgen Brundles Weg in den Wahnsinn und werfen auch einen Blick auf die alternativen Enden und weitere gestrichene Szenen.

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Bei Filme, Serien und Stars diskutiert Stefan Preis außerdem in großer Runde über das Thema „Der Katastrophenfilm“.

27.02. Gautinger Filmgespräch: Konklave (Conclave)

Vereinigtes Königreich / USA 2024 | 120 min. | Regie: Edward Berger | mit Ralph Fiennes, Stanley Tucci, Isabella Rossellini, John Lithgow u.a.
Donnerstag, 27.02.2025 19:30
Kino Breitwand Gauting, Bahnhofsplatz 2 / 82131 Gauting

Der Papst ist unerwartet verstorben. Kardinal Lawrence ist mit der schwierigen Aufgabe betraut, die Wahl des neuen Papstes zu leiten. Mächtige Kardinäle aus aller Welt reisen für das Konklave nach Rom. Als sich die Türen zur Sixtinischen Kapelle schließen, entbrennt ein Spiel um Macht. Kardinal Lawrence findet sich im Zentrum von Intrigen und Korruption wieder und kommt einem Geheimnis auf die Spur, das die Grundfeste seines Glaubens erschüttern könnte. Da der verstorbene Papst die Kirche modernisieren wollte und als besonders liberal galt, will der konservative italienische Kardinal Tedesco unbedingt Nachfolger werden, genauso wie der Nigerianer Adeyemi und der Franko-Kanadier Tremblay. Dagegen gilt der Italiener Bellini als Favorit jener Kardinäle, die die liberale Linie fortsetzen wollen. Und dann ist da noch der Mexikaner Benitez, der plötzlich auftaucht und sich als Kardinal von Kabul vorstellt. Im Geheimen ist er vom verstorbenen Papst zum Kardinal ernannt worden. All das geschieht, während Millionen von Menschen darauf warten, dass weißer Rauch dem Schornstein der Kapelle entsteigt. (Quelle: Kino)

Einführung und Diskussion: Filmpfarrer Eckart Bruchner

„Meer, reif & verwegen / Mar, maduro y atrevido“ an ukrainischen Schulen

Liebe beißt nicht.
Liebe zerreißt nicht.
Aber Liebe frisst ständig
einen nach dem anderen auf.

Matthias Santiago Staehle schreibt Gedichte zweisprachig – im chilenischem Spanisch seiner Mutter und dem Deutschen seines Vaters. MEER, REIF & VERWEGEN / MAR, MADURO Y ATREVIDO folgt seiner lyrischen Odyssee der Sehnsüchte von Santiago, der Hauptstadt Chiles, die Küste entlang über Valparaiso bis nach Patagonia – Feuerland.

Amor no muerde.
Amor no destroza.
Pero amor se come constantamente
uno después del otro.

MEER, REIF & VERWEGEN / MAR, MADURO Y ATREVIDO von Franz Indra lief auf Internationalen Festivals in Europa und Amerika und wurde vom ukrainischen Bildungsministerium für das Programm Cinema in Schools ausgewählt: 2025 wird der Film in Schulen in der Region Winnyzja gezeigt. Es freut mich außerordentlich, dass meinem ehemaligen Kommilitonen Matthias Santiago Staehle und mir diese Ehre zuteil wird!

Filmkritik zu „Bird“

Beim Filmportal Fluxkompensator ist Franz Indras Filmkritik zu Bird von Andrea Arnold mit Nykiya Adams, Barry Keoghan und Franz Rogowski erschienen. Der Film kommt am 20. Februar in die deutschen Kinos.

Bailey ist im ersten Moment nicht ganz klar als Junge oder Mädchen identifizierbar. Sie betont so oft, kein Kind mehr zu sein, weil sie ja schon zwölf ist, dass sie sich dadurch erst recht als Kind zu erkennen gibt. Sie übernimmt Verantwortung für sich selbst und für andere, kümmert sich um alles und ist entsprechend streng und unnahbar. Auch dem Außenseiter Bird, der sie fasziniert, gibt sie lange Zeit grobe Antworten. Dabei versucht sie aber, ihm zu helfen, wo sie nur kann, und nimmt dafür große Mühen auf sich.

Alle werden wahnsinnig jung Eltern, Bug vielleicht mit 30 schon Großvater. Grandios ist der Einsatz ganz unterschiedlicher Musik. Man hört vielleicht nicht das Allermodernste, aber das passt hier. Der Höhepunkt ist sicherlich, wenn Bailey gestresst nach Haus kommt und ihr Vater gerade eine Party feiert. Alle gehen ab zu Jolly Fucker von den bemerkenswerten working class Post-Punk-Rappern Sleaford Mods, brüllen den Refrain mit und singen dann etwas Rührseliges von Coldplay, damit die Kröte endlich herumschleimt.

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Easy Rider – aktueller denn je

Bei Splatting Image, dem „Magazin für den unterschlagenen Film“, ist ein Artikel über Easy Rider (1969) von Silvia Glatzer, Franz Indra und Stefan Preis erschienen.

EASY RIDER ist auch deswegen ein Kultfilm geworden, weil er durch seine Ablehnung von normgerechtem Verhalten identitätsstiftend wirkt. Die USA waren bereits in den 1960er Jahren kein „Land der Freiheit“ und der unbegrenzten Möglichkeiten mehr, sondern eine gespaltene Gesellschaft, zerrissen durch Engstirnigkeit und der Ablehnung von allem, was als fremd oder anders wahrgenommen wurde. Es ist unheimlich, wie brisant EASY RIDER vor dem Erstarken populistischer und rechtsextremistischer Kräfte heute noch ist, gerade jetzt nach der aktuellen Präsidentschaftswahl.

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"Easy Rider war von Anfang an ein Film, der mich stets inspirierte und mich in allen Epochen meines Lebens zum Neuaufbruch ermutigte."
Filmpfarrer Eckart Bruchner

Fatih Akin zu Gast bei der Kriminologischen Filmreihe

v.l.n.r.: Seth Turner, Fatih Akin, Franz Indra, Stefan Preis

Zu unserer Jubiläumsveranstaltung mit dem GOLDENEN HANDSCHUH konnten wir nicht nur Art Director Seth Turner begrüßen, sondern auch als Überraschungsgast Regisseur Fatih Akin!

Beide sprachen nach der Vorführung ausführlich über den Film und beantworteten Fragen aus dem Publikum. Fatih Akin erzählte vom Casting und der Arbeit mit den Schauspielerinnen an den in Plansequenzen gefdrehten Gewaltszenen, seinen Änderungen gegenüber dem Roman und warum DER GOLDENE HANDSCHUH eigentlich sein Lieblingsfilm ist. Seth Turner erklärte, dass der Set-Aufbau der Wohnung nach jedem Mord noch ein wenig verkleinert wurde.

Fatih Akin nahm sich die Zeit für uns, obwohl er gerade mitten in der Postproduktion für seinen neuen Film steckt. Herzlichen Dank dafür! Voraussichtlich im September kommt AMRUM dann in die deutschen Kinos.

Schweres Thema, unterhaltsam erzählt

Beim Filmgespräch zu DIE LEISEN UND DIE GROSSEN TÖNE im Kino Breitwand Gauting konnte Filmpfarrer Eckart Bruchner Dr. Hans Knabe begrüßen, Gründer der Stiftung Aktion Knochenmarkspende. Im Anschluss an den Film, dessen Hauptfigur an Leukämie erkrankt, sprachen die beiden über ihre Erfahrungen mit demn Thema. Der Merkur berichtete am 07.01.2025 darüber:

30.01. Gautinger Filmgespräch: The Outrun

Vereinigtes Königreich / Deutschland 2024 | 118 min. | Regie: Nora Fingscheidt | mit Saoirse Ronan, Saskia Reeves, Stephen Dillane u.a.
Donnerstag, 30.01.2025 19:30
Kino Breitwand Gauting, Bahnhofsplatz 2 / 82131 Gauting

Nach mehr als zehn Jahren kehrt Rona in ihre Heimat auf den entlegenen Orkneyinseln zurück. Während sie die einzigartige, raue Landschaft, in der sie aufgewachsen ist, wiederentdeckt, vermischen sich ihre Kindheitserinnerungen mit solchen aus der letzten, von Sucht geprägten Zeit. Ihr damaliger Aufbruch in die Stadt und die folgenden ausschweifenden Jahre in London mündeten in einem schmerzhaften Absturz. Doch nach und nach wird die Begegnung mit den verwunschenen, windgepeitschten Küsten der Inseln zu einer Chance auf ein neues Leben.

Nora Fingscheidts Adaption von Amy Liptrots autobiografischem Bestseller blickt in erschütternden Rückblenden auf die Abwärtsspirale, die Rona in London durchlebt, und auf ihre Zeit in einem strengen Entzugsprogramm. Im Zentrum des Films steht jedoch ihre Befreiung von persönlichen Dämonen durch die Verbindung mit der Natur der Heimat ihrer Kindheit. (Quelle: Kino)

Einführung und Diskussion: Filmpfarrer Eckart Bruchner

31.01. Hamburger Filmgespräch präsentiert: Hoffmanns Erzählungen (The Tales of Hoffmann, OmU)

Vereinigtes Königreich 1951 | 133 min. | Regie: Michael Powell und Emeric Pressburger | mit Robert Rounseville, Moira Sherer u.a.
Freitag, 31.01.2025 20:45
Metropolis, Kleine Theaterstr. 10 / 20354 Hamburg

E.T.A. Hoffmann sitzt in der Oper und beobachtet die Primaballerina Stella, wie sie Das Ballett der verzauberten Libelle tanzt. Er vergöttert die junge Künstlerin. Stella will dem Dichter eine Notiz zukommen lassen, in der sie diesen um ein Rendezvous nach der Vorstellung bittet. Doch dieses Zettelchen wird von Hoffmanns Rivalen Graf Lindorf abgefangen. Und so begibt sich Hoffmann, nicht wissend, dass Stella auf ihn wartet, in eine Taverne, wo er die Geschichte eines Clowns und seiner drei Lieben – Olympia, Giulietta und Antonia – erzählt. Während er spricht, bechert Hoffmann ordentlich… „Eine höchst eindrucksvolle Filmfantasie nach Jacques Offenbachs Traumoper (die wiederum auf E.T.A. Hoffmanns Erzählungen basiert), bei der sich verschwenderische Ausstattung, musikalische Opulenz und eine exquisite Choreografie – stimmungsvoll in Technicolor fotografiert – zu einem optischen und akustischen Leckerbissen verbinden. Der romantisch-fantastische Zauber des Bühnenwerks wurde ersetzt durch eine perfekt-elegante filmisch-choreografische Auflösung des Operngeschehens.“ (Filmdienst)

In der Einführung stellt Stefan Preis kurz die literarische Vorlagen (Der Sandmann, Die Abenteuer der Sylvester-Nacht, Rat Krepsel) von E.T.A. Hoffmann vor. -> Tickets

Außerdem hat Stefan Preis für die Fantastische Antike einen Artikel über Stephen King’s Sleepwalkers (1992) geschrieben.